@Issomad Man entscheidet zufällig, ob man nach Aufdecken einer Möglichkeit wechseln will oder nicht (z.B. per Münzwurf).
Eine Schülergruppe simulierte das mal durch mit einem guten Zufallssimulator und kam in diesem Fall bei 4000 Versuchen auf 2002 Gewinne und 1998 Nieten ...
https://docplayer.org/46321175-Simulation-des-ziegenproblems.html
Macht also etwa 50:50 ...
Es geht bei dem Ziegenproblem nicht darum, was passiert, wenn zufällig gewechselt wird. Dabei ist tatsächlich eine Trefferwahrscheinlichkeit von 50% zu erwarten. Beim Ziegenproblem geht es darum, wie sich die Trefferwahrscheinlichkeit ändert, wenn der Kandidat IMMER wechselt. Und in genau diesem Fall verdoppelt sich die ursprüngliche Trefferwahrscheinlichkeit.
Wenn ich z.B. immer Tor 1 nehme (Anfangs-Wahrscheinlichkeit 1/3), dann gibt es keinen Grund, warum das andere verbleibende Tor bei vielen Versuchen mehr Gewinne ausschütten würde, denn dessen Anfangs-Wahrscheinlichkeit ist auch 1/3 und die Wahrscheinlichkeit steigt nicht im Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit von Tor 1.
Der Fehler, den Du begehst, ist, dass Du insgeheim annimmst, dass das "andere Tor" immer dasselbe Tor ist. Das ist aber nicht der Fall.
@off-peak Wie ich schon sagte, ich kann ja nicht wissen, welche Tür jetzt diese tollen Chancen hat.
Beim Ziegenproblem wird auch nichts über die Wahrscheinlichkeit einer einzelnen Türe ausgesagt, sondern über die Gewinnwahrscheinlichkeit bei einem Wechsel.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo bei der Angelegenheit das Problem ist. Eigentlich handelt es sich beim Ziegenproblem noch nicht einmal um ein Paradoxon, denn es ist im Prinzip von Beginn an vollkommen logisch, dass die Trefferwahrscheinlichkeit bei einem Wechsel 2/3 sein muss! Die Ausgangssituation ist, dass sich hinter den drei Türen ein Treffer und zwei Nieten befinden. Das bedeutet, dass sich der Spieler mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 für eine Niete entscheidet. Wenn nun ein Tor geöffnet wird und hinter dem Tor eine Niete ist, dann muss der Spieler mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 einen Treffer landen, weil er eben auch bei seiner ersten Wahl mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 eine Niete gewählt hat.
Was genau berechnet denn Deine WSK? Berechnet sie, dass die WSK für eine der Türen steigt? Oder berechnet sie, welche davon es wäre?
Nein, die Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnet in diesem Fall die Trefferwahrscheinlichkeit bei einem Wechsel. Wahrscheinlichkeiten sind im Einzelfall außerdem nicht unbedingt hilfreich. Beim Ziegenproblem würde immerhin noch ein Drittel der Spieler leer ausgehen, demgegenüber gibt es beim Lotto auch immer wieder Spieler, die den Jackpot knacken,obwohl dies äußerst unwahrscheinlich ist.