Tesla’s Theorie der elektromagnetischen Wellen

Meiner Meinung nach hat Tesla ganz einfach aufs falsche Pferd gesetzt. Signalübertragung ohne festen Leiter, das hat funktioniert. Tesla hatte jedoch anderes im Sinn. Er wollte Energieübertragung ohne festen Leiter (hilfsweise auch durch das Erdreich). Und das geht leider nicht über größere Strecken. Was er aber nicht wusste. Sein weiter Fehler war dann seine Hartnäckigkeit. Das Nichtakzeptieren dass es hier keinen gangbaren technischen Weg gibt.
Es stand ja auch viel auf dem Spiel. Hätte es einen Weg gegeben sähe unsere Welt ganz anders aus. Seit hundert Jahren nur noch Elektroautos ohne Reichweitenprobleme. Akkus und Batterien unbekannt, statt dessen einen eingebauten Energieempfänger in jedem Gerät.
Hätte er die Geräte für die Energieübertragung liefern können wäre er der größte Erfinder gewesen und bald superreich. So hat ihn die Suche nach einem Weg dahin finanziell ruiniert.

@Lupo54:

Lupo54 schrieb:... hilfsweise auch durch das Erdreich ...

Nicht nur hilfsweise. Die Übertragung durch die Erde war die Grundlage von Tesla's Theorie. Auf dieser Basis sollte u.a. auch der Wardenclyffe-Tower funktionieren, der zu diesem Zweck über eine höchst aufwändige, sternförmig vom Tower ausgehende Erdung verfügte.

Lupo54 schrieb:Sein weiter Fehler war dann seine Hartnäckigkeit. Das Nichtakzeptieren dass es hier keinen gangbaren technischen Weg gibt.

Das trifft es nicht ganz. Tesla war nach den Experimenten in Colorado Springs 1899-1900 zutiefst davon überzeugt, den richtigen Weg gefunden zu haben. Nach anderen Wegen hat gar nicht gesucht. Er war nach seinen Erfolgen im Bereich des mehrphasigen Wechselstroms in der Zeit bis ca. 1895 so sehr davon überzeugt, die Funktionsweise von Elektrizität besser verstanden zu haben als alle anderen, dass er die Möglichkeit, falsch liegen zu können, einfach nicht in Betracht gezogen hat. Dadurch ist nahezu der gesamte Fortschritt in der Funktechnik seit ungefähr 1900 an ihm vorübergegangen.

Seinen zunehmenden Bedeutungsverlust versuchte Tesla mit immer grandioseren Ankündigungen (oft gegenüber der Boulevard-Presse) auszugleichen, was ihm letztendlich mehr geschadet als genutzt hat. Insbesondere in Fachkreisen nahm man ihn immer weniger ernst. Das spiegelt sich recht gut in dem folgenden Artikel von 1903 wider:

Ten years ago, if public opinion in this country had been required to name the electrician of greatest promise, the answer without doubt would have been "Nikola Tesla." To-day his name provokes at best a regret that so great a promise should have been unfulfilled. In ten years the attitude of the scientific press has passed from admiring expectancy to good natured banter and at last to charitable silence.

(Nikola Tesla, His Work and Unfulfilled Promises )

Peter0167 schrieb am 18.05.2022:Danke! Jetzt habe selbst ich das begriffen.

Kannst du das erklären, warum du das mit den Argumenten verstanden hast.

Leuchtet mir nicht wirklich ein, zumal es aus meiner Sicht völlig aus der Luft gegriffen ist.

1440 schrieb:Kannst du das erklären, warum du das mit den Argumenten verstanden hast.

Warum ich etwas verstanden habe, kann ich dir nicht erklären, ich kann dir nur mitteilen, was ich verstanden habe.

Es ging "damals" um die Frequenzabhängigkeit der Strahldichte, die ich nicht erkannt habe, u.a. auch weil in der Einheit die Frequenz nicht auftauchte.

Uatu hat mich dann darauf hingewiesen, dass die ja bereits in den Watt (W) enthalten sei (höhere Frequenz = höhere Leistung = höhere Strahldichte).

Damit war die Sache für mich klar, warum das so war, weiß ich auch nicht