Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?
18.04.2018 um 11:49Der Unterschied in den Manipulationen von Mensch und anderen Symbionten in der Natur liegt ganz einfach und kurz ausgedrückt darin, daß der Mensch mit voller Absicht manipuliert, weil er in der Regel Verstand genug hat zu erkennen, wo potentielle Vorteile für ihn liegen.
Die "Manipulationen" in der Natur dagegen basieren ganz ohne Verstand auf reinem Zufall - Mutationen, die sich als nützlich und evolutionär vorteilhaft erweisen und sich deswegen durchsetzen. Wenn Milliarden Viren Millarden Einzeller manipulieren, um sich selbst reproduzieren zu können (unbewußt, als rein chemisch-physikalischer Ablauf), dann passieren dabei genug zufällige "Betriebsfehler", sprich Mutationen, um wenigstens ein oder zwei Verbesserungen (pro soundsoviel Millionen Reproduktionen) hervorzubringen. So geht die Evolution der Viren voran.
Und wenn Tausende von Kolibris über x Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg an Blüten saugen, wird sich auch dort irgendwann ein Kolibri mit längerem Schnabel (zufällige Mutation) am liebsten an einer Blüte tummeln, die (zufällige Mutation) einen längeren Nektarschlauch hat als andere Pflanzen, weshalb sie für andere Kolibris nur noch schwer zugänglich ist. Das nennt man dann Parallelentwicklung.
Aber auch der Mensch nutzt die zufälligen Mutationen zu seinem (gezielten!) Nutzen. Die allerersten Schafe etwa, die der Mensch sich hielt, waren ganz normale, der Natur als Zicklein entnommene Wildschafe, mit glattem, braunen Fell wie alle anderen Wildschafe auch, also noch nix flauschige Wolle. Vielleicht wurden sie gemolken, aber hauptsächlich hat man sie wohl als reine Fleischlieferanten gehalten.
Eines Tages kam dann eine Mutation zur Welt - ein Schaf mit ungewöhnlichem lockigem und längerwüchsigem Fell. Der Hirte erkannte den Nutzen und hat das Tier weitergezüchtet, Farbmutationen kamen hinzu, und so entstand durch zuerst einen Zufall - Mutation - und darauf folgend die gezielte Zucht der Vorläufer unser heutigen Hausschafe, die mit ihrem Felltypus in der Natur nicht mehr überlebensfähig wären. (Gab vor einiger Zeit einen Artikel über dieses Schaf, das jahrelang dem Scheren entkommen war und als Ergebnis sein eigenes Körpergewicht an Wolle mit sich herumschleppte, es sah aus wie eine Wollkugel mit Hufen untendran. Hatte Glück, das Tier, daß es auf den Weiden keine Raubtiere gab, für die wäre es im Sinn des Wortes ein gefundenes Fressen gewesen, da es sich kaum noch vorwärts bewegen konnte mit all der Wolle am Körper.)
Übrigens passieren gerade Mutationen was Länge, Farbe, Struktur von Fell, Federn und Schuppen eines Lebewesens betrifft, sehr häufig, da dafür oft nur ein einziges verändertes Gen nötig ist. Beim Menschen etwa entscheidet ein einziges Gen darüber - eines unter Milliarden! - ob er glatte oder krause Haare hat, ein weiteres verändertes Gen verursacht das "Pumuckel-Syndrom", bei dem die Haare einen länglichen statt runden Querschnitt haben, was sie quasi unkämmbar macht, die Leute laufen tatsächlich mit dauerwirren Haaren wie Pumuckel herum, wenn sie sie nicht kurz schneiden.
Auch Farbveränderungen passieren ständig, das hat man bei Zuchtexperimenten mit Füchsen herausgefunden, als man wissen wollte, wie schnell aus dem Wildtier Fuchs ein Tier mit typischen Domestikationsmerkmalen wie Zahmheit und Farbveränderungen wird, und das passierte erstaunlich fix innerhalb weniger Zuchtgenerationen.
In der Natur können veränderte Farbschläge aber kaum überleben, weil jedes Tier mit abweichenden Farben in den Augen von Raubgreifern sowas wie eine aufgemalte Zielscheibe trägt - sie werden immer als erste angegriffen, weil am leichtesten im Rudel der Beutetiere erkennbar, das weiße Wildpferd ist im Rudel seiner braunen Artgenossen immer das erste Ziel des Wolfsrudels, und der andersfarbige Fuchs ist der erste aus dem Wurf, den sich der angreifende Steinadler packt.
Nur unter dem Schutz des Menschen können solche Mutationen überleben - und werden weitergezüchtet, wenn sie Eigenschaften besitzen, die der Mensch als nützlich erkennt.
Die "Manipulationen" in der Natur dagegen basieren ganz ohne Verstand auf reinem Zufall - Mutationen, die sich als nützlich und evolutionär vorteilhaft erweisen und sich deswegen durchsetzen. Wenn Milliarden Viren Millarden Einzeller manipulieren, um sich selbst reproduzieren zu können (unbewußt, als rein chemisch-physikalischer Ablauf), dann passieren dabei genug zufällige "Betriebsfehler", sprich Mutationen, um wenigstens ein oder zwei Verbesserungen (pro soundsoviel Millionen Reproduktionen) hervorzubringen. So geht die Evolution der Viren voran.
Und wenn Tausende von Kolibris über x Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg an Blüten saugen, wird sich auch dort irgendwann ein Kolibri mit längerem Schnabel (zufällige Mutation) am liebsten an einer Blüte tummeln, die (zufällige Mutation) einen längeren Nektarschlauch hat als andere Pflanzen, weshalb sie für andere Kolibris nur noch schwer zugänglich ist. Das nennt man dann Parallelentwicklung.
Aber auch der Mensch nutzt die zufälligen Mutationen zu seinem (gezielten!) Nutzen. Die allerersten Schafe etwa, die der Mensch sich hielt, waren ganz normale, der Natur als Zicklein entnommene Wildschafe, mit glattem, braunen Fell wie alle anderen Wildschafe auch, also noch nix flauschige Wolle. Vielleicht wurden sie gemolken, aber hauptsächlich hat man sie wohl als reine Fleischlieferanten gehalten.
Eines Tages kam dann eine Mutation zur Welt - ein Schaf mit ungewöhnlichem lockigem und längerwüchsigem Fell. Der Hirte erkannte den Nutzen und hat das Tier weitergezüchtet, Farbmutationen kamen hinzu, und so entstand durch zuerst einen Zufall - Mutation - und darauf folgend die gezielte Zucht der Vorläufer unser heutigen Hausschafe, die mit ihrem Felltypus in der Natur nicht mehr überlebensfähig wären. (Gab vor einiger Zeit einen Artikel über dieses Schaf, das jahrelang dem Scheren entkommen war und als Ergebnis sein eigenes Körpergewicht an Wolle mit sich herumschleppte, es sah aus wie eine Wollkugel mit Hufen untendran. Hatte Glück, das Tier, daß es auf den Weiden keine Raubtiere gab, für die wäre es im Sinn des Wortes ein gefundenes Fressen gewesen, da es sich kaum noch vorwärts bewegen konnte mit all der Wolle am Körper.)
Übrigens passieren gerade Mutationen was Länge, Farbe, Struktur von Fell, Federn und Schuppen eines Lebewesens betrifft, sehr häufig, da dafür oft nur ein einziges verändertes Gen nötig ist. Beim Menschen etwa entscheidet ein einziges Gen darüber - eines unter Milliarden! - ob er glatte oder krause Haare hat, ein weiteres verändertes Gen verursacht das "Pumuckel-Syndrom", bei dem die Haare einen länglichen statt runden Querschnitt haben, was sie quasi unkämmbar macht, die Leute laufen tatsächlich mit dauerwirren Haaren wie Pumuckel herum, wenn sie sie nicht kurz schneiden.
Auch Farbveränderungen passieren ständig, das hat man bei Zuchtexperimenten mit Füchsen herausgefunden, als man wissen wollte, wie schnell aus dem Wildtier Fuchs ein Tier mit typischen Domestikationsmerkmalen wie Zahmheit und Farbveränderungen wird, und das passierte erstaunlich fix innerhalb weniger Zuchtgenerationen.
In der Natur können veränderte Farbschläge aber kaum überleben, weil jedes Tier mit abweichenden Farben in den Augen von Raubgreifern sowas wie eine aufgemalte Zielscheibe trägt - sie werden immer als erste angegriffen, weil am leichtesten im Rudel der Beutetiere erkennbar, das weiße Wildpferd ist im Rudel seiner braunen Artgenossen immer das erste Ziel des Wolfsrudels, und der andersfarbige Fuchs ist der erste aus dem Wurf, den sich der angreifende Steinadler packt.
Nur unter dem Schutz des Menschen können solche Mutationen überleben - und werden weitergezüchtet, wenn sie Eigenschaften besitzen, die der Mensch als nützlich erkennt.