Evolutionäre Sackgasse Landwirtschaft: Können wir da noch rauskommen?
05.04.2018 um 21:57Fedaykin schrieb:Wie erwähnt wo sind deine Kalorien/Kohlhydratpflanzen.Cannabis darf ich ja nicht, dann könnte ich zusätzlich noch die Stricke machen, um die Tomaten anzubinden.
Früher zu DDR-Zeiten auf den Dörfern war es ganz normal, dass fest jeder viel selbst gemacht hat. Mein Opa hat sich sogar den Trecker selber zusammen gebastelt, das war ein weit verbreitetes Hobby in der Zone. Wir hatten Schweine, Hühner, Kaninchen und haben auch viel Futter selbst angebaut. Getreide wurde gekauft, aber eine Kartoffel? Die Fläche war so ungefähr 1/4-1/3 eines Fußballfeldes. Ein paar Jahre lang hatten wir noch ein Stück dazu, da wurde aus den Kartoffeln sogar Silage gemacht, für die Schweine.
Das war auch nicht Bio, da wurde durchaus auch Kunstdünger verwendet und wenn Bedarf war, auch mal Pestizid oder Herbizide gesprüht, aber eben nur wenn unbedingt nötig und nicht Standardmäßig. Und auch dafür gibt es biologische Mittel.
Ich weiß nicht genau, aber wir haben echt viel selbst gemacht. Es gab zwar auch gekaufte Wurst, aber meistens die eigene. Kartoffeln kaufen, das wäre meinem Opa nie in den Sinn gekommen, wir haben jedes Jahr um die 20 Zentner geerntet. Meistens sogar zu viel Heu, von der kleine Wiese, das kann man heute zu Ostern für 2,50 pro 50g verkaufen, das ging damals noch nicht. :D
Das macht natürlich Arbeit, aber das war längst kein Fulltime-Job. Ich war noch Kind und kann es schlecht schätzen, aber wir haben locker 60% unseres Essens selbst gemacht und diese Qualität kriegste einfach nicht zu kaufen!
Ich sehe das Problem auf den Punkt gebracht darin, dass die Natur in Kreisläufen funktioniert und wir setzen uns an einer Station des Kreislaufs und ziehen raus, was wir nur können und belasten damit den Kreislauf so sehr, dass der irgendwann zusammenbricht und wir mit.
Das ist doch völlig irrsinnig. Wir düngen mit Mineraldüngern und wissen mit den Exkrementen unserer Viehzucht nicht mehr wohin.