cortano schrieb:[...] Ungeachtet dessen verbleibt als Fakt, dass die physikalische Miniaturisierung der Halbleiter irgendwann an natürliche Grenzen kommt.
Jo, irgendwann stieß auch "die physikalische Miniaturisierung" von Elektronenröhren an 'natürliche' Grenzen: ...
(Die Dinger liefen unter
"Subminiatur", *gnihihi*.)
... und bei, alleine für die Kathodenheizung, einigen Watt pro aktivem Element war auch in thermischer Hinsicht die theoretische Packungsdichte arg begrenzt. So'n mittelprächtiger heutiger Prozessor in Röhren nachgebildet, bräuchte alleine schon dafür (und für den Riesen-Kühlventilator) ein Großkraftwerk.
Wie gut, dass da die Technik mit Hilfe der naturwissenschaftlichen Grundlagen schon für Ersatz sorgen konnte, bei dem die Miniaturisierung ...
... noch gar nicht begonnen hatte.
(Mein erster Transistor, irgendwann in der ersten Hälfte der 60er von einem Wochen-Taschengeld gekauft, war ein OC 45, den konnte man schon bis in den Mittelwellenbereich treiben. Als ich den durch etwas ungeschickte Wahl des Kollektorwiderstandes und der Basisspannung geplättet habe, hatte ich Tränen in den Augen. Heute lasse ich hunderte Milliarden Transistoren für mich arbeiten. Hah!)
uatu schrieb:Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, sich vorzustellen, dass die CPU eines gewöhnlichen PC mehrere Milliarden Operationen pro Sekunde ausführen kann ...
Oder dazu mit mehreren Milliarden Transistoren arbeitet, von denen sich ...
uatu schrieb:... und Strukturbreiten im niedrigen Milliardstel-Meter-Bereich hat, [...]
... bei beispielsweise 10 nm Strukturgröße und 4 Pitch für einen Transistor etwa
2.500 auf der Dicke eines Haares zusammendrängen.
Beim ersten Serien-μP war die Strukturbreite noch um den Faktor 1.000 größer (man stelle sich vor, man macht heute mit 'nem Feinminen-Bleistift ein dünnes 0,5mm-Strichlein, dann wäre die damalige Strichbreite ein halber Meter gewesen), die Packungsdichte flächenbezogen millionenmal kleiner. Das Teil arbeitet mit sage und schreibe 2.300 Transitoren und mit Taktfrequenzen deutlich unter 1 MHz, war damals 'ne kleine Revolution und steckte in 'nem DIL-Gehäuse mit 16 Beinchen:
Das war Anfang der 70er, noch kein halbes Jahrhundert her.
Aktuelle CPU-Sockel haben heute bis über 4.000 Kontakte.
Original anzeigen (0,8 MB)Hätte ich das damals auch nur als Witz erzählt, wäre ich wohl in der Klapse gelandet.
:D
cortano schrieb:hmmm ...
Nach der Entschlüsselung des menschlichen Genoms haben sich aber so einige Überraschungen ergeben ...
Hmm ... ja, das ist das Tolle an naturwissenschaftlicher Forschung: Sie schafft neues Wissen (darum heißt es doch 'Wissenschaft'), das oft überraschend ist, weil man's ja eben vorher nicht wusste und sich vielleicht auch nicht so vorgestellt hat. Um es mit einer bekannten deutschen Parlamentarierin zu sagen: "Ätschi-bätschi!"
8-{;-Þ(Daran kann man im Umkehrschluss auch erkennen, was wirklich Wissenschaft ist, oder sich nur so nennt und statt neuen Wissens nur neue Ideologien und Schnapsideen kreiert.)
Ist eigentlich in der ganzen Wissenschafts-Geschichte so gewesen und gerade in den letzten 200 Jahren fast zum Normalzustand geworden. Z.B. als man sich mit den Eigenschaften der Materie und den fundamentalen Wechselwirkungen beschäftigte oder sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Träger elektromagnetischer Wellen machte. Da war man dann häufig überrascht, insbesondere, wenn man gerade meinte, schon so ziemlich alles zu wissen was es zu wissen gäbe.
Und dann waren plötzlich Dinge nicht mehr unbedingt da, wo sie eigentlich sein sollten oder weigerten sich strikt, sich exakt messen zu lassen. Oder etwas kam immer gleich schnell auf einen zu, egal, wie schnell und in welche Richtung man sich selbst auch bewegte. Oder ein und dasselbe Ereignis fand nicht für jeden zum selben Zeitpunkt statt oder dauerte für alle gleich lange. Oder ...
Ja, das war alles zu seiner Zeit recht überraschend.
(Und ist ja auch heute noch mit dem Gehirn, das in einem Milieu evolvierte, welches von relativ langsamen Vorgängen in einem makroskopischen aber überschauberen 3D-Raum geprägt ist, in dessen absolutem Zentrum sich stets sein Träger befindet, nicht immer leicht zu verstehen.)
Warum sollte das bei der Erforschung dessen, was alles passieren kann, wenn organische Moleküle unter günstigen Umgebungsbedingungen und nach eigentlich eher schlichten Gesetzmäßigkeiten zu interagieren beginnen, anders sein?
Und natürlich verleiten solche Überraschungen die Überraschten dann auch gerne mal zu Spekulationen und Interpretationen, an die sie sich später nur ungerne erinnern, selbige gar als 'Eselei' bezeichnen, oder so ...
>;DAber wie langweilig wäre ein Leben ohne Überraschungen, selbst, wenn sie manchmal zu Peinlichkeiten oder zur Notwendigkeit neuer Lehrbücher führen, woll?
(Und wovon sollten sonst auch die Fachbuch-Verlage leben?)