Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
28.04.2020 um 00:00oldzambo schrieb:dass die Kügelchen für'n Arsch sind (bitte nicht wörtlich nehmen:-)...warum nicht? Dort erzielen sie sicher denselben Placeboeffekt...wenn Mann nur dran glaubt 😉
oldzambo schrieb:dass die Kügelchen für'n Arsch sind (bitte nicht wörtlich nehmen:-)...warum nicht? Dort erzielen sie sicher denselben Placeboeffekt...wenn Mann nur dran glaubt 😉
Frau Glöckler stellt die wirre, aber in der Anthroposophie zur Zeit beliebte, fast schon Trump-eske These auf: Das Virus ist intelligent, es hat eine Botschaft, es ist die Rache für das von uns Menschen verursachte Tierleid. Doch gegen das Virus könne man sein Immunsystem stark machen: zum Beispiel mit Eurythmie – und der Kommunikation mit geistigen Welten. „Virtuelle“ Welten dagegen seien zu meiden, die seien schädlich für das Gehirn.Frau Glöcker ist nicht irgendwer, sondern ihr Buch "Kindersprechstunde" (gelbes Elend) steht bei so mancher Waldorfmutti im Bücherregal.
Über einen großen Teil des Interviews hinweg verbreitet die Pseudomedizinerin gefährliche Verschwörungsmythen: Es gelte in Zeiten von „Ausgangssperren“ und „Totalüberwachung“, für „Freiheitsrechte“ zu kämpfen.
Hier befeuert die Anthroposophin thematisch die stark wachsende Querfront aus Esoterikern, Verschwörungsideologen und Rechtsextremen.
Wurstsaten schrieb:das von uns Menschen verursachte Tierleid.... es gibt Dinge, zu denen der Mensch fähig ist, wofür man sich wirklich schämen muss. Ich will nur 2 Beispiele nennen:
Einem Krallenfrosch (Apothekerfrosch) wurde Urin oder Blutserum einer Testperson subkutan in den dorsalen Lymphsack injiziert.Wikipedia: Froschtest
Peter0167 schrieb:... es gibt Dinge, zu denen der Mensch fähig ist, wofür man sich wirklich schämen mussDas steht ausser Frage, und auch solche Sachen wie z.B. Vivisektion sind nicht schön und sollten nicht zum Spass gemacht werden wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Wurstsaten schrieb:ob die das wirklich ernst meinen.Also meine Beiträge sollte man nie ernst nehmen :D
shionoro schrieb:Er ist erst zum Osteopathen gegangen wegen dem Bein. Osteopath hat gesagt, er glaubt dass die Beinschmerzen durch den Darm bedingt werden (hat auch entsprechend viele Fragen über die Bauchschmerzen gestellt) und ihm zum Heilpraktiker weitergeschickt.Jetzt noch mal der Reihe nach. Er ist parallel beim Heilpraktiker und beim Arzt?
Er sollte ein großes Blutbild beim arzt machen, eien Stuhlprobe beim Heilpraktiker und dann wiederkommen.
Beim Heilpraktiker hat man ihm dann allerlei pflanzliche Mittel aufgeschrieben
shionoro schrieb:Helfen konnte ihm keiner, die haben ihm krankengymnasik aufgeschrieben, das hat auch nicht geholfen. Warum genau er schmerzen hat weiß keiner, der neurologe sagte, er hat einen test gemacht, den man nach einigen Monaten wiederholen müsste und wenn der positiv wäre, könne man operieren. Ganz toll. Ansonsten schmerzmittel, die auch nicht schrecklich viel nutzen aber ohne die arbeiten schwierig ist.Ah ja die alte Leier, die bösen, unfähigen Ärzte und Schmerzmittel die "nicht viel nutzen". Ausser vielleicht das, was Schmerzmittel so bewirken sollen, nämlich Schmerzen lindern/unterdrücken.
Im großen und ganzen hat ihm das hin und hergefahre von arzt zu arzt also nichts gebracht.
Nemon schrieb:Jetzt noch mal der Reihe nach. Er ist parallel beim Heilpraktiker und beim Arzt?Nein, der Osteopath hat ihn um ein großes blutbild gebeten und dass er beim heilpraktiker eine stuhlprobe machen soll.
ickebindavid schrieb:Ah ja die alte Leier, die bösen, unfähigen Ärzte und Schmerzmittel die "nicht viel nutzen". Ausser vielleicht das, was Schmerzmittel so bewirken sollen, nämlich Schmerzen lindern/unterdrücken.Was ist daran eine Leier? Der war auf relativ hohen Dosen von Schmerzmitteln, damit konnte er gerade so arbeiten, als er bei der neurologin war, sagte die, dass man die wohl mittlerweile mal absetzen sollte (wozu es vom orthopäden, der sie verschrieben hat, gar keine angabe gab).
Ne lasse ich mich nicht drauf ein, auf dein dämliches Anekdotengelaber.
shionoro schrieb:Osteopath hat gesagt, er glaubtAha. Er glaubt. Das ist keine Spur besser, als es nicht zu wissen. Dennoch bist Du (oder seid Ihr) von dem Glaubenden begeistert, aber empört über die, die die Wahrheit sagen, nämlich, dass sie es nicht wissen.
shionoro schrieb:Jetzt können wir die 14 Tage abwarten,Jetzt? Ist es denn (wieder) akut? Hattest Du nicht erst vor ein paar Monaten davon geschwärmt, wie toll der Osteopath bzw Heilpraktiker geholfen hätten? Wenn das derselbe Krankenfall war, dann sieht es leider nicht danach aus, als hätte sich etwas gebessert.
shionoro schrieb:aber nicht einmal gängige Blutwerte, die diesbezüglich eine Rolle spielen könnten, zu überprüfen.Und Du weißt genau dass sie nicht überprüft wurden? Oder dass es keine anderen Ursachen für die unterschiedlichen Blutbilder geben könnte?
shionoro schrieb:Es gab auch keine Ernährungsberatung oder sonst irgendwelche hilfreichen ratschlägeWarum auch? Wenn man nicht weiß, was los ist, kann man auch keine Ratschläge geben. Es wäre im Gegenteil sogar grob fahrlässig, so etwas zu tun.
shionoro schrieb:Würde ich wetten müssen, würde ich auf Ja tippenIch tippe auf Nein, es sei denn, das Problem wäre psychosomatisch, dann Ja.
ickebindavid schrieb:Ah ja die alte Leier, die bösen, unfähigen Ärzte und Schmerzmittel die "nicht viel nutzen"Nun ja, man kann sehr wohl Ärzte erwischen, die einfach weniger genau nachsehen (lassen). Hat aber nichts mit der bösen Schulmedizin an sich, sondern mit der Persönlichkeit, dem Einsatz und der fachlichen Bildung des betreffenden Arztes zu tun. Kann ich Dir auch ein paar Leider von singen. Mir ist allerdings klar, dass das nicht das Versagen der Medizin ist, und dass es auch nicht bestätigt, dass Alternative umso besser wären.
off-peak schrieb:Ich tippe auf Nein, es sei denn, das Problem wäre psychosomatisch, dann Ja.So ungefähr ist auch mein Eindruck. Es wird völlig unverhältnismäßig verglichen. Alle denken immer dass jeder Arzt so wie Dr. House sein müsste. Dass der Osteopath dann etwas bedenkt was der Arzt nicht bedacht hat...gut, kann passieren, heißt aber immer noch nichts, zumindest nicht pauschal.
Ansonsten wird sich rein vom Placebo-Effekt her Dein Bruder bestimmt ein Weilchen besser fühlen, aber das Problem wird durch Glauben nicht gelöst werden.
Obendrein sind die verschriebenen Mittelchen ja auch nur geraten, da der Osteopath eben nicht wirklich weiß, was Dein Bruder hat. Im Gegensatz zu den ehrlichen Ärzten sagt er es nur nicht. Vielleicht weiß er es aber gar nicht, dass er es genauso wenig weiß wie die bisher untersuchenden Ärzte.
off-peak schrieb:Aha. Er glaubt. Das ist keine Spur besser, als es nicht zu wissen. Dennoch bist Du (oder seid Ihr) von dem Glaubenden begeistert, aber empört über die, die die Wahrheit sagen, nämlich, dass sie es nicht wissen.So ist es ja nicht. Die Ärzte treten da dann doch ein stück arroganter auf.
off-peak schrieb:Ich tippe auf Nein, es sei denn, das Problem wäre psychosomatisch, dann Ja.Du immer mit deinem Placeboeffekt. Warum half denn dann die physiotherapie nicht? Haben osteopathen ein patent auf placebos?
Ansonsten wird sich rein vom Placebo-Effekt her Dein Bruder bestimmt ein Weilchen besser fühlen, aber das Problem wird durch Glauben nicht gelöst werden.
Obendrein sind die verschriebenen Mittelchen ja auch nur geraten, da der Osteopath eben nicht wirklich weiß, was Dein Bruder hat. Im Gegensatz zu den ehrlichen Ärzten sagt er es nur nicht. Vielleicht weiß er es aber gar nicht, dass er es genauso wenig weiß wie die bisher untersuchenden Ärzte.
shionoro schrieb:Aber die Haltung "keine ahnung was sie haben, nehmen sie einfach weiter schmerzmittel, aber krankschreiben tun wir sie auch nicht" ist da wohl kaum besser.Da muss ich mal was zu schreiben. So ist es mir bzw mir und meiner Ex bzw meiner damals 9-jährigen Tochter ergangen.
Solche Spierenzchen wie jemanden ins krankenhaus schicken, weil ein wert schlecht aussieht, und dann, nur weil der wert besser ist, nicht mal nachzuforschen, warum dieser Bauchspeicheldrüsen wert denn wohl schlecht war, ist auch nicht gerade ein zeugnis vom wissen gegen den glauben.
shionoro schrieb:Wenn Osteopath und Heilpraktiker jetzt also erfolgreich damit sind, Bauch- und Beinschmerzen wegzukriegen, hat das nichts mit glauben zu tun.Nein, hat es nicht, aber dann ist es das selbe Ausprobieren wie es Ärzte machen würden.
skagerak schrieb:So ungefähr ist auch mein Eindruck. Es wird völlig unverhältnismäßig verglichen. Alle denken immer dass jeder Arzt so wie Dr. House sein müsste. Dass der Osteopath dann etwas bedenkt was der Arzt nicht bedacht hat...gut, kann passieren, heißt aber immer noch nichts, zumindest nicht pauschal.Das denke ich ganz sicher nicht, dass ein arzt wie dr house sein soll.
Ausserdem spricht man hier immer explizit von den Fällen bei denen es nicht so gut läuft. Jeder kennt mal jemanden der so einen leidlichen "Kranken-Werdegang" durchgemacht hat oder durchmacht. Ausser Acht gelassen wird dabei immer, dass es weitaus viel mehr Fälle gibt, in denen den Menschen medizinisch geholfen werden kann.
Es ist einfach zu einfach immer nur diese gesonderten Beispiele für einen möglichen Beleg zu nehmen mMn. Und das passiert viel zu leicht.
Nein, hat es nicht, aber dann ist es das selbe Ausprobieren wie es Ärzte machen würden.Machen sie ja aber nicht. Wegen den Bauchschmerzen hat sich kein arzt irgendwie mal näher mit der ernährung von meinem bruder befasst. Auch keine überweisung zur ernährungsberatung. Da kam irgendwann mal ein 'sie sind zu fett (so gesagt)'. Vielen Dank auch.
skagerak schrieb:Da muss ich mal was zu schreiben. So ist es mir bzw mir und meiner Ex bzw meiner damals 9-jährigen Tochter ergangen.Ich rege mich nicht über die Überreaktion auf. Ich rege mich darüber auf, dass es eben nicht, wie bei dir, 3 tage KH zur beobachtung oder eine nachsorge beim hausarzt gab, bei der man schaute, was da denn wohl los war. Sondern einfach ein 'oh, die werte sind wieder ok, na dann ist ja gut, haben sie ruhig weiter bauchschmerzen'.
Meine Tochter hatte öfter mal sowas wie grippale Symptome nenn ich es mal. Dann wurden mal Blutwerte gemacht und so, und sie hatten dann den Verdacht auf Leukämie. War schrecklich dieser Moment.
Dann 3 Tage im KH zur Beobachtung, war dann alles wieder normal und genauere Werte oder was auch immer, ergaben dann dass es doch keine Leukämie war.
Man kann sich jetzt also aufregen dasss sie vielleicht überreagiert haben könnten. Andererseits kann man aber auch froh sein dass sie überreagiert haben, hätte ja auch bestätigt sein können.
shionoro schrieb:Das denke ich ganz sicher nicht, dass ein arzt wie dr house sein soll.Das war auch jetzt nur mal etwas überspitzt formuliert von mir.
shionoro schrieb:Ich denke, dass es gute gründe gibt, zu einem Heilpraktiker zu gehen, wenn man Probleme hat, die der arzt nicht löst. Ich spreche hier von Fällen aus meinem Umfeld. Ich sprach da von mir selber und jetzt von meinem Bruder.Wie gesagt, irgendwie kennt doch jeder jemanden oder hat selbst Erfahrungen mit diesem Scheiß wo nichts gefunden wird. Ich kann dann auch dann die verzweifelte Suche nach Alternativen total nachvollziehen.
Ich bin auch keiner, der sagt, medizin ist alles lüge. Ganz sicher nicht. Hätte ich krebs würde ich eine Chemo machen, hätte ich überhaupt IRGENDEINE krankheit die ein arzt diagnostiziert und mir dafür etwas verschreiben kann, dann würde ich es nehmen (es sei denn ich hab starke nebenwirkungen oder so, aber vom prinzip her jetzt).
Aber es gibt durchaus viele leute, die von arzt zu arzt rennen, ohne hilfe zu bekommen. Mein bruder hat seit jahren bauchweh und seit einem haben jahr beinschmerzen. Die ärzte haben da schlichtweg ja nix dran gemacht. Da wurde weiter und weiter überwiesen und schmerzmittel und physio kamen dabei rum. Schmerzmittel haben kurzfristig minimal geholfen, obwohl hoch dosiert, physio brachte gar nix.
shionoro schrieb:Heilpraktiker schreibt dann tropfen auf, davon sind meinetwegen 50% komplett nutzlos, aber beschäftigt sich wenigstens damit. Kriegt er halt flosamen und soll bestimmte lebensmittel meiden. Ist wenigstens mal ein versuch, nach dem man schauen kann, ob sich etwas ändert. Hat kein arzt gemacht.Na, und nun muss man denn kritisieren dass ein "normaler" Arzt nicht Flohsamen empfohlen hat oder nicht irgendwie von Beinproblemen auf mögliche Ursache im Darm gekommen ist? Die Medizin ist halt was anderes als nur weithergeholte Vermutungen.
shionoro schrieb:Ich rege mich nicht über die Überreaktion auf. Ich rege mich darüber auf, dass es eben nicht, wie bei dir, 3 tage KH zur beobachtung oder eine nachsorge beim hausarzt gab, bei der man schaute, was da denn wohl los war. Sondern einfach ein 'oh, die werte sind wieder ok, na dann ist ja gut, haben sie ruhig weiter bauchschmerzen'.Ja, was sollen sie dann auch anderes noch machen. Ärzte können nun mal am besten sehen was da falsch läuft, wenn es eben akut ist.
Nemon schrieb:Ich habe irgendwie den Eindruck, das das nicht hierhin gehört.Warum sollen Fallbeispiele nicht hier hergehören? Ich versuche schon euch zu erklären, warum sich wohl leute an einen komplementärmediziner wenden und damit nicht zwangsläufig falsch liegen.
skagerak schrieb:Wie gesagt, irgendwie kennt doch jeder jemanden oder hat selbst Erfahrungen mit diesem Scheiß wo nichts gefunden wird. Ich kann dann auch dann die verzweifelte Suche nach Alternativen total nachvollziehen.Die frage ist ja, ob die alternativen helfen. Wir reden ja nicht vom beten gegen krebs, wir reden davon, dass da einer ist, der sagt 'in 14 tagen wird das besser wenn du dies und das machst' für ein jahrelanges problem. Wenn das stimmt, dann ist es durchaus nicht so einfach, das nur mit 'blabla placebo' wegzudiskutieren.
skagerak schrieb:Na, und nun muss man denn kritisieren dass ein "normaler" Arzt nicht Flohsamen empfohlen hat oder nicht irgendwie von Beinproblemen auf mögliche Ursache im Darm gekommen ist? Die Medizin ist halt was anderes als nur weithergeholte Vermutungen.Nein. Das tue ich auch nicht. Aber du sagtest, der arzt mache doch dasselbe, er probiert aus. Stimmt aber nicht. Der Arzt hat sowohl am bein als auch am bauch nix gemacht außer eben physio und schmerzmittel für das bein. Endlose diagnostik, die zu nichts führt, ist nicht dasselbe.
skagerak schrieb:Ich konnte da immer gut als Lehrling in der Autowerkstatt vergleichen. Ein Kunde kommt mit einem Problem am Auto, beschreibt es und so. Beim Testen aber, ist das Problem plötzlich weg. Also gibt es keinen Anhaltspunkt, welches Bauteil jetzt möglicherweise dafür verantwortlich sein könnte, also könnte man nur gefühlte hundert Bauteile überprüfen um es herauszufinden, Auschlussverfahren halt.Unterschied: Die symptome waren nie weg. Mein bruder hatte konstant bauchprobleme. Dass da einmal die bauchspeicheldrüsenwerte schlecht sind und dann wieder gut, heißt nicht, dass das problem weg ist.
shionoro schrieb:Warum sollen Fallbeispiele nicht hier hergehören? Ich versuche schon euch zu erklären, warum sich wohl leute an einen komplementärmediziner wenden und damit nicht zwangsläufig falsch liegen.Es wird ja nun wieder kein Ende finden. Weil es nicht vernünftig zu klären ist und rauf und runter zerredet wird.