kleinundgrün schrieb:Aber "spannend" wird es bei all den leicht übertragbaren Erkrankungen. Da schadest Du andere ganz massiv.
Bei welchen denn genau?
Das müsste ja dann etwas sein, was a) leicht übertragbar ist; b)schlecht therapiert werden kann.
Sooo viel bleibt da nicht ... spontan fiele mir Hepatitis ein und (neu) Tuberkulose, wenn man entsprechende Risikogebiete bereist.
Außerdem zählen für mich zur "Fremdgefährdung" alle Krankheiten, die ein Risiko für Schwangere oder Neugeborene mit sich bringen.
Deshalb empfinde ich z. B. auch die Rötelnimpfung als sehr sinnvoll.
Aber: Ich finde es eben nicht okay, diesen Fremdgefährdungsaspekt absolut zu stellen, da er bei manchen Krankheiten einfach Quatsch ist.
Wenn ich mich nicht gegen Diphterie impfen lassen, trage ich allein das Risiko - so, wie jeder andere auch.
kleinundgrün schrieb:Bei Tetanus schadest du sicherlich auch der Gesellschaft - ich vermute mal, bei einer Infektion würdest Du nicht unbedingt zuhause auf kostengünstige Weise verrecken wollen, sondern gerne die Leistungen der Medizin in Anspruch nehmen.
Das ist natürlich argumentativ auch nicht haltbar, denn, wenn du (was moralisch ja schon abzulehnen ist) Krankheit/Gesundheit nur nach möglichen Kosten für die Gesellschaft beurteilst, in speziell diesem Fall auch sagen könntest, dass, wenn man sich tatsächlich mit Tetanus infiziert und erkrankt, diese Zahlen als eine Art Kollateralschaden verrechnet werden können gegenüber den KOsten der Impfung (denn, Tetantus kann nur bei entsprechender Exposition sich infizieren; außerdem, nicht jeder, der sich infiziert, erkrankt).
Das ist aber echt ne total quere und verabscheuungswürdige Denkweise, denn, nach der Logik deines Arguments wäre dann ja auch Sterbehilfe bei älteren und gebrechlichen Menschen okay, bzw., das Konzept des "sozial verträglichen Ablebens"^^ ... gabs ja alles schon und ist wohl, wie jeder zustimmen wird, das Allerletzte.
kleinundgrün schrieb:Das Problem ist nur, dass bei den Impfgegnern sehr viel gefühlter Aufwand bzw. gefühlte Gefahr (die völlig überbewertet wird) einer echten Gefahr (die völlig unterbewertet wird), gegenüber steht.
Da ist die Rede von Impfschäden, die ein minimales Risiko dar stellen, von Autismus (Unfug) über Quecksilber und sonstige Substanzen, die gefährlich klingen. Alles vom Bauch heraus ein riesen Ding - in der Realität absurd lächerlich klein in Relation zum Nutzen.
Mag ja sein, aber, es reicht nicht, Ängsten mit rationalen Belehrungen begegnen zu wollen, schon gar nicht mit Arroganz (nicht falsch verstehen, die ist deinen Beiträgen nicht zu entnehmen), sondern, indem man die Sorgen der Menschen ernstnimmt.
Das sehe ich hier halt leider nicht immer.
;)