@Scox @Beobachter999 @Lumina85 @cassiopeia88 Mal meine Einschätzung zum Thema Aufklärung:
Wie sieht denn die Situation aus, was die Aufklärung beim Impfen betrifft: Es ist nunmal so, dass man lernt, wie eine Impfung funktioniert, meistens in der Schule, dass das zu dem Zeitpunkt aber niemanden wirklich interessiert - Impfungen lässt man beim Kinderarzt über sich ergehen, sonst hat das Thema keine Relevanz. Die letzte Auffrischung holt man sich beim Kinderarzt plangemäß mit etwa 16 ab, und hat dann eigentlich bis Mitte-Ende 20 Ruhe, wenn man nicht grad als Mann zur Bundeswehr geht oder in einem Gesundheitsberuf tätig ist. Es hat schon seinen Grund, dass die meisten Impfgegner/skeptiker junge Eltern (häufig die Mütter) aus besser gebildeten Schichten sind - diese wollen für ihr Kind natürlich nur das Beste, und plötzlich wird das Thema relevant, wenn es um die Impfung des Nachwuchses geht. Also informiert man sich, zeitgemäß im Netz.
Und genau hier beginnt das Problem - zwar sind zwar alle Infos auch von offizieller Seite zu finden, allerdings gibt es aus der Impfgegnerseite ebensoviele Seiten, die sehr wissenschaftlich aufgemacht und für den Laien nicht von wissenschaftlich gehaltvollen Seiten zu unterscheiden sind, aber über die emotionale Schiene Angst machen. Der Umgangston und die latente Nähe zu allerlei Esotherik speziell in Mütterforen tun ihr übriges.
Das Problem ist aus meiner Sicht nicht, dass es die Infos nicht gäbe, nur erwischen sie die Leute nicht da, wo es besonders wichtig wäre, so dass sich interessierte Personen leider zu oft in die Zitierkreise der Impfgegnerbewegung verstricken, ohne das zu merken. Wenn dann das Thema beim Arzt angesprochen wird, sind die Eltern dann oft schon ihrerseits mit Misstrauen gegenüber dem "bösen Pharmalobbyisten" geimpft und den normalen Argumenten nur noch wenig zugänglich.