@Heide_witzka Und wenn es keine Patente gäbe, wären die Medikamente nicht so sündhaft teuer....Dann könnten sie doch gleich wegfallen. :)
Warum sollten eigentlich Institutionen nicht forschen wollen, nur weil es kein Patent gäbe?
Die Forscher werden doch von irgendjemanden bezahlt?
Und was private Forscher betrifft... die würden sicher auch sowieso forschen, einfach weil es ihnen Spaß macht und sie einen möglichen Ruhm haben .... denke ich zumindest.
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Wenn Forschung kein Geld bringt, warum sollte man in der freien Wirtschaft forschen?
Hatte ich schon begründet? Sie BEKOMMEN doch so und auch so Geld....
... und andererseits könnte der Antrieb Idealismus sein.
Heide_witzka schrieb:Gäbe es keine Patente, es würde wahrscheinlich weit weniger als die Hälfte der verfügbaren Medikamente geben, keine Herz-Lungen-Maschine, keine Laparoskopie und...und...und...
Gut, das mag sein.
Aber mancher medizinischer Fortschritt bedeutet im Grunde auch nur ein Hinauszögern des Todes (nur mal so als Nebengedanke).
Ja sicher gibt es einiges, was dem Menschen sehr nützlich ist. Aber wer kann denn wissen, dass es das nicht auch OHNE Patente gäbe. Wie gesagt, wer den Drang zum Forschen hat, macht dies sicher sowieso, davon bin ich fest überzeugt.
Wenn ich z.B. jünger wäre und die Möglichkeit bekäme zu forschen (beruflich), ich würde es sofort machen, auch wenn ich mir davon kein Patent erhoffen könnte.
Das beträfe ja dann ALLE, welche forschen und keiner wäre finanziell benachteiligt. ich finde nach wie vor, dass die Patente alles nur unnötig verteuern und Monopolstellungen begünstigen.
Heide_witzka schrieb:Egal was du anfasst, es wurde erforscht um den Forschenden Geld einzubringen
Nichts gegen Geld-Einbringen. Jeder will und muss leben. Aber müssen es immer gleich Unsummen sein? Bin mir sicher, Vielen würde auch ein ganz normal hohes Gehalt reichen.
Heide_witzka schrieb:Egal was du anfasst, es wurde erforscht um den Forschenden Geld einzubringen
um ihrem Produkt einen Wettbewerbsvorteil zu generieren.
Wo ist der Wettbewerbsvorteil, wenn das Produkt wegen der Patente viel teurer wird?
Heide_witzka schrieb:Stell dir doch mal vor, du lebst von der Forschung. Du bestreitest davon deinen Lebensunterhalt, kleidest davon deine Kinder ect..
Wie gross ist deine Bereitschaft in deine Forschung (wobei am Anfang ja noch nicht mal feststeht, dass ein grosser Wurf dabei herauskommt) zu investieren ....
Jetzt gehst Du von einem Forscher aus, der nirgends ZWECKS Forschens angestellt ist.
In der Regel hat so jemand doch schon ein festes Einkommen? Und wie gesagt, er macht es dann vielleicht mehr als Hobby und Idealismus.
Wenn es einschlägt, hat er eine gewisse Berühmtheit erlangt (es könnte ja irgendwo registriert werden, wer was erfindet). Und wenn er sich selbst um die Vermarktung kümmert, hat er auch ein kleines bisschen Einnahmen dadurch.
Konkurrenz würde natürlich ZEITVERZÖGERT folgen, aber Konkurrenz ist doch auch der Sinn im Kapitalismus, oder nicht? Mit Patenten wird dieser Meschanismus doch eine zeitlang ausgehebelt?
Heide_witzka schrieb:wenn du bereits zu Beginn weisst, dass du auf den Entwicklungkosten sitzen bleibst?
Ja, bei "freien Erfindern" ist das sicher schwierig.
Aber es gibt z.B. auch Autoren, welche einfach nur aus Spaß an der Freude Bücher schreiben und auf deren Kosten bleiben sie dann auch sitzen, wenn sie keinen Verleger haben.
Wie ich aber schon schrieb, es gibt ja auch noch die "angestellten Forscher".
Heide_witzka schrieb:Es gibt ohne Patente ja keine Möglichkeit Trittbrettfahrer davon abzuhalten, das gleiche viel billiger als du auf den Markt zu werfen, denn sie haben ja schliesslich keinerlei Entwicklungskosten.
Ja, ist schon richtig.
Nur, wenn eine Erfindung vermarktet wird, dann hat der Erfinder erst mal einen gewissen Vorlauf, bis die Anderen das nachbauen könnten. Und in DIESER Zeit nimmt er was ein. Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?
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@Heide_witzka Die Generika gibt es doch trotzdem?
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Ja, nach Ablauf der Patentfrist kann jeder wirkstoffgetreue Kopien anfertigen. Das wäre beim Saatgut auch so.
Kann man sich sicher sein, dass das bei Pflanzen-Patenten genauso laufen würde und nicht irgendwann ausgehebelt würde? Wer kann heutzutage für ein "Ja" auf diese Frage eine Garantie geben?
@kuno7 kuno7 schrieb:Eine verkürzte Patentierungs Dauer könnte tatsächlich eine Lösung darstellen. Momentan wäre es aber wichtig die ganze Problematik mal öffentlich zu thematisieren und von der (zumindest in Europa) pauschalen Verteufelung der Gentechnik wegzukommen.
Das finde ich einen sehr guten Ansatz. Nur wäre für mich die Frage: ist das überhaupt gewollt (von Politik und Wirtschaft)?
Ich frage bei ALLEM was politisch und wirtschaftlich geschieht gleichzeitig auch: "wem nützt es?" .
Umsonst machen die Machthaber dieser Welt sehr wenig.
Und zum Wohle des Volkes meist nur dann, wenn es nicht mehr anders geht oder sie auf die Wiederwahl schielen...
Die paar Idealisten welche es unbestritten sicher auch gibt, werden in diesen "Mühlen" schnell "untergebuttert". Wer es mehr roso-rot, bzw. nicht so sieht, bitte (ist eben Ansichtssache), aber das sind so meine Erfahrungswerte ... und der Mensch ist wie er ist.
Und da brauchst Du,
@evilparasit mir auch kein kapitalistisches Denken zu unterstellen, denn im Sozialismus war es vom Prinzip her keinen Deut besser, nur nicht so offensichtlich und krass. Es ist der MENSCH welcher alles steuert, nicht das System selbst. Und wie gesagt, der Mensch ist wie er ist, egal in welchem System er lebt.
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@froulein Noch mal zu meiner frage an dich ..... Betr.2006 in bezug auf Svalbard Global Seed Vault
Auf diesem gottverlassenen Eiland steckt Bill Gates sein Geld, gemeinsam mit der Rockefeller-Stiftung, der Monsanto Corporation, der Syngenta-Stiftung und der norwegischen Regierung, um nur einige zu nennen, in ein Unternehmen, das als »Tresor des Jüngsten Gerichts« bezeichnen wird. In der offiziellen Sprachregelung heißt es »Svalbard – globaler Saatgut-Tresor auf der norwegischen Insel Spitzbergen, Teil der Svalbard-Insel-Gruppe«.
ja warum eigentlich .... für einen Plan B falls A in die Hose geht ?
Also ich finde das eine sehr berechtigte Frage.
Wenn es nicht von vornherein geplant würde (Plan A), dass die alten Sorten möglichst aussterben sollen (die Bestrebungen gab es ja nachweislich, wurde nur von den Gerichten gekippt), bräuchte niemand diesen Plan B.
Ich möchte ja gar nicht den Geldgebern dieses "Kontainers" solch einen Plan A unterstellen. Jedoch könnte ihnen solch ein Plan genauso in den Sinn gekommen sein, wie z.B. mir und Anderen, nämlich dass irgendwer Interesse daran hat, die alten Saaten für die Allgemeinheit aussterben zu lassen und wollten DEM sie halt vorbeugen... (meine persönliche VT
;) ).
O: Früher gabs doch auch unpatentierte Lebensmittel? es wurde angebaut und verbraucht, fertig. :)
---> Emanon:
Warum soll es die dann nicht mehr geben?
Wenn es sie weiterhin gibt, wo ist genau das Problem?
genau wegen der Sache was ich gerade angesprochen hatte.
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@evilparasit evilparasit schrieb:Wenn uns diese Großkonzerne das Saatgut verwehren, verkaufen sie auch nichts und gehen somit zu Grunde.
Wenn sie angenommen den Markt beherrschen KÖNNTEN, dann wären sie natürlich dumm, wenn sie gar nichts mehr verkaufen würden.
Nein, sie würden halt nur so viel verkaufen, um die Preise hoch halten zu können (Angebot und Nachfrage bestimmt ja nun den Preis
:) )
evilparasit schrieb:Meistens waren es sozialistischen Ideen zur Nahrungsmittelverteilung die zu irgendwelchen Katastrophen geführt haben.
Ich war im Sozialismus groß geworden, sowas ist mir nicht bekannt.
Aber gerade WEIL ich den Sozialismus kenne, sage ich (und das sagte ich sogar schon im Sozialismus): Der Eine (Sozialismus) ist nen "Dreier" wert und der andere (Kapitalismus) "3 Pfennige". Wie ich schon weiter oben schrieb, der MENSCH ist es....
Soweit ich die Lizenzbedingungen von z.B. Monsanto verstanden habe, dürfen die Landwirte nicht vermehren.
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Genauso wenig wie du kein Iphone besitzen musst, oder keine CocaCola konsumieren musst, musst der Bauer sein Saatgut nicht von Monsanto beziehen.
Bauern werden wohl kaum züchten, also könnte es irgendwann mal nichts anderes mehr geben, als die Sorten welche sich nicht selbst vermehren.
Sogar bei Hobbygärtnern stelle ich oft fest, dass diese das Saatgut KAUFEN anstatt es selbst zu züchten. Und oft genug höre ich übrigens die Klagen, dass es heutzutage nicht mehr so gut aufgeht wie früher! (das gibt mir sehr zu denken).
evilparasit schrieb:...und trotzdem wird immer mehr und mehr über den Kapitalismus gemeckert.
Um Kapitalismus oder Sozialismus geht es (mir jedenfalls) mitnichten.
Jetzt mache ich erst mal Schluss mit diesem Beitrag (sonst wird es zu lang), hab aber noch nicht alles gelesen.