Menschen ins All schicken
29.01.2014 um 15:45stanmarsh schrieb:Aber auf der Erde besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit des Nachschubs, auch im Kriegs- oder Katastrophenfall.Gerade für Kriseneinsätze werden Sanitäter und Ärzte entsprechend geschult. Damit sie lernen, die vorhandenen Ressourcen mit möglichst großem Nutzen zu verteilen. Denn praktisch sind die Ressourcen in solchen Situationen begrenzt. Da werden Leute zum Sterben ausgesondert, die unter gewöhnlichen Bedingungen eine gute Überlebenschance hätten.
Was wäre z.B. wenn in der ersten Woche einer 5 jährigen Marsmission eine Not-OP notwendig wäre mit sehr zweifelhaftem Ausgang und hohem Medikamentenverbrauch.
stanmarsh schrieb:Wenn man z.B. für eine schwer erkrankte Person alle Ressourcen aufbrauchtDas macht man dann nicht. Es wird festgelegt, wer was brauchen darf. Es wird eine Prognose abgegeben. Wenn es nicht langt, stirbt er. Auch das wird in Situationen mit begrenzten Ressourcen schon gemacht.
Natürlich besteht auf der Erde die Chance, den Verbrauch schneller aufzufüllen, aber der Unterschied dieser Mission zu Missionen auf der Erde ist lediglich der größere Zeithorizont bei der Planung.
stanmarsh schrieb:Weil hier die Auswirkungen ganz anderer Natur wären. Auf einem Seeschiff könnte man die Person kurzfristig einsperren und im nächsten Hafen absetzen und nie wieder auf ein Militärschiff lassen.Jemand der unter Sabotageverdacht steht würde auch nicht auf einem anderen Schiff Verwendung finden. Weil die Auswirkungen von Sabotage auf jedem Schiff gleich wären.
Aber es stimmt, er könnte wenigstens in Freiheit leben, in einer unkritischen Position. Auf einem Raumschiff geht das - je nach Größe - vielleicht nicht. Er wird dann noch mehr eingeschränkt werden.
stanmarsh schrieb:In einem Raumschiff wird wohl nur ein einziges Mal das Wasser vergiftet oder der Treibstoff abgelassen, danach ist die gesamte Mission verloren.Deswegen werden die Rechte der Teilnehmer stärker eingeschränkt. Im Gegensatz zu der Teilnahme an der Gesellschaft ist die Teilnahme an der Mission freiwillig. Die Teilnehmer unterwerfen sich einer stärkeren Einschränkung ihrer Rechte.
Wenn jemand in einem Raketensilo mit Nuklearwaffen arbeitet, wir er auch in seiner Persönlichkeitsentfaltung weitaus stärker eingeschränkt sein, als jemand, der im Supermarkt Regale befüllt.
Verstehe mich nicht falsch, eine solche Mission hätte eine neue Qualität dieser Probleme. Aber grundsätzlich ist das nichts neues.