perttivalkonen schrieb:Komisch, bis zum 6.5. hast Du es verdammt gut beherrscht, zwischen Deiner Meinung und sowas wie objektiven Tatsachen zu unterscheiden, und nur marginal mit Hilfe des Konjunktivs. Dann aber, seit gestern abend, kamen verstärkt Dasistsos von Dir. Das läßt eigentlich nur einen Schluß zu: Du meinst das auch so. Denn die saubere sprachliche Trennung beherrschst Du wirklich gut.
Ja, sorry, in der Nacht war ich sternhagelvoll und völlig zugekifft.
Ich vermute da gibt es eine Korrelation.
Richtig, ich bin auch darauf eingegangen, schließlich hattest Du es dort ja mit angesprochen. Kann ich ja wohl schlecht übergehen. Nur bist Du dann nicht mehr auf das andere eingegangen, also hab ichs nach ner Weile aufs Tapet gebracht. Ist das jetzt meine Schuld?
Ich denke nicht das es da irgendeine Schuld gibt, es war ein simples Missverständnis.
perttivalkonen schrieb:Wenn Drogenrausch ne veränderte Wahrnehmung mit sich bringt, meinetwegen Fehlfarben und falsche Gerüche, dann wärs interessant, ob unter Hypnose dann doch die echten Farben und Gerüche erinnert werden. Wenn eine bestimmte Blindheit nur eine bewußte Visualisierung des Wahrgenommenen ausläßt, die Wahrnehmung dennoch so ankommt, daß der Blinde im Wege befindlichen Objekten ausweicht, fänd ich es spannend herauszufinden, ob dieser Blinde, der ja offensichtlich dennoch seine Umwelt "wahrnimmt", diese Wahrnehmung unter Hypnose zu benennen weiß.
Ein entsprechendes Experiment wäre sicher sehr interresant und aufschlussreich, wenn ich wüsste wer die Hypnose übernehmen kann wär ich auch zum Selbstversuch bereit.
perttivalkonen schrieb:Sie erlaubens aber.
Klar, denkmöglich ist praktisch alles.
Deswegen lautet die Frage für eine wissenschaftliche Untersuchung auch nicht "ist es möglich?" sondern "ist es wahrscheinlich?" oder "gibt es Hinweise das es wirklich so ist?"
Womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären:
AtheistIII schrieb am 05.05.2013:Und genau aus diesem Grund macht es Sinn nur die Dinge für wahr anzunehmen die sich stichhaltig belegen lassen bzw zur Erklärung eines Phänomens notwendig sind.
Wenn man jede theoretische Möglichkeit in Erwägung zieht ist jede Entwicklung unmöglich und jeder Denkprozess gelähmt.
Und Gott und Seelen sind in meinen Augen eben nicht zur Erklärung von irgendetwas notwendig.
perttivalkonen schrieb:Zum leben. Nimm einem Menschen den neuronalen Bereich für kognitive, charakterliche oder sonstige Fähigkeit A, und er lebt weiter, nur eben verändert. Nimm ihm das Leben, und er "bleibt unverändert" im Besitz sämtlicher seiner kognitiven usw. Fähigkeiten. Nur auf Null gesetzt, tot. Nimm einem Auto die obersten drei Gänge, und es fährt langsam. Nimm ihm den Lack und es rostet. Aber nimm ihm nur den Fahrer - und es "bleibt unverändert". Durch diverse Eingriffe kannst Du die diversen Funktionen des Autos verändern, und der Automobil-Neurologe wird Dir ne Landkarte aller Autofunktionen zeichnen. Aber kommst Du deswegen ohne das Konzept Autofahrer aus?
Lebewesen sterben aber nicht wenn nicht irgendein kritisches Organ versagt.
Um beim Vergleich zu bleiben, die einzige Möglichkeit den Autofahrer zu entfernen wäre die Zerstörung des Autos.
Menschen können ersticken, erfrieren, verbrennen oder verhungern, vergiftet, erschossen, erstochen, enthauptet, zerquetscht, zerissen oder gehängt werden, sie können an Ebola, Herzinfarkt, Schlaganfall, Leber- oder Nierenversagen, inneren Blutungen oder einer simplen Grippe sterben, aber eines haben alle Todesursachen gemeinsam: sie lassen sich immer auf das Versagen eines lebenswichtigen Teils des Körpers zurückgeführt werden, um genau zu sein läuft es fast immer auf das Gehirn hinaus das nicht mehr versorgt wird und die restlichen Körperfunktionen nicht mehr aufrechterhalten kann.
Ich habe noch nie davon gehört das ein Mensch gestorben ist ohne das irgendetwas wichtiges ausgefallen wäre
Ich brauche meine Lungen um mich mit Sauerstoff zu versorgen, mein Herz und meinen Blutkreislauf um den Sauerstoff dahin zu transportieren wo er gebraucht wird, meine Leber und meine Nieren um mein Blut von allen Giftstoffen zu reinigen die ich mit der Nahrung aufnehme um alles mit Energie zu versorgen, wofür ich einen Verdauungstrakt benötige, und der ganze Mist wird vom Gehirn gesteuert.
Solange alle diese Organe (und ein paar mehr) arbeiten lebe ich, wenn sie ausfallen bin ich tot.
Ich wüsste ehrlich nicht wo da Bedarf für eine Seele bestünde.
perttivalkonen schrieb:Zufall als Lückenbüßer-Ausrede. Ach nein, Du verwendest dafür nicht diese Begrifflichkeit.
Weil Emergenz kein Zufall ist.
Ein emergentes System ist vollkommen deterministisch, nur trotzdem nicht vorhersagbar.
Wenn man ein Kind das tatsächlich eine völlig exakte Kopie eines anderen ist (also nicht nur die gleiche DNA sondern wirkliche Ebenbilder) unter exakt denselben Vorraussetzungen aufwachsen lässt (von der Zeugung an) hätte man am Ende wohl wirklich zwei völlig identische Menschen.
Allerdings ist das natürlich völlig realitätsfern, und echte Kinder sind von ihren Eltern sehr verschieden und wachsen unter ganz anderen Umständen auf.
Dazu kommt auch die Vergangenheitsverklärung vieler Menschen und die daraus resultierenden Unterschiede in der Wahrnehmung ähnlicher Aktivitäten von Eltern und Kindern im selben Alter.
Und zu guter letzt können gleiche Gene unter unterschiedlichen Umständen sehr unterschiedliche Auswirkungen und Funktionen haben.
perttivalkonen schrieb:Eigentlich bedeutet das das Aus einer wissenschaftlichen Hypothese, wenn ihre Voraussagen nicht greifen. Oder man schickt sie zurück aufs Reißbrett. Wir aber denken uns Epizykel aus und bleiben einfach bei der bisherigen Erklärung.
Naja, im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder ein Modell das bisher hervorragend funktioniert und gute Ergebnisse liefert liegt irgendwo fundamental falsch, oder es gibt da draussen etwas was wir nicht sehen können.
Nicht das die erste Möglichkeit so abwegig wäre, aber falls dem so ist werden wir wohl auf einen zweiten Einstein warten müssen der ein besseres Gegenmodell entwickelt.