@Andante Die jetzige Entwicklung ist ja nicht neu.
Schon 2014 wurde im Urteil ein Anspruch auf Entschädigung festgestellt.
Das LG München hat diesen nun bestätigt.
Dass die Frist zur Beantragung verstrichen ist scheint momentan nicht untersucht worden zu sein oder nicht zu interessieren.
Dass Hr. Mollath nie ein Studium abgeschlossen hat und jahrelang in keinem Angestelltenverhältnis war und mit seiner eigenen Firma nur rote Zahlen schrieb und auch in den letzten Jahren offenbar keine dauerhafte Anstellung hatte macht den Verdienstausfall mehr als zweifelhaft.
Die Vermögenswerte sind ebenso nicht wie oft dargestellt, dass er um sein Elternhaus gebracht wurde. Vielmehr war dieses verschuldet und zusammen mit den Schulden bei seiner damaligen Ehefrau, die ihm Darlehen für die Selbstständigkeit gegeben hatte, blieb nach der Zwangsversteigerung wohl nichts oder wenig übrig.
Weitere Sachwerte, die da waren (wie persönliche Gegenstände) waren eingelagert und wurden von Hr. Mollath nie abgeholt.
Was man hier ansetzen könnte ist für mich völlig unklar.
Bleibt die tatsächliche Entschädigung und Schmerzensgeld für die Unterbringung über 2011 hinaus.
Und da scheint der Staat ja verhandlungsbereit zu sein.
Mal schauen, wie lange so ein schriftliches Einigungsverfahren dauert, bei dem die Parteien ja schon seit 1 Jahr offenbar erfolglos eine ebensolche Einigung erarbeiten.
Hier mal das, was vor 1 Jahr an Forderungen im Raum stand. Auch wenn die Zahlen jetzt ein wenig nach unten korrigiert wurden, so sieht man doch die Größenordnung:
In Tabellenform:
Beitrag von jaska (Seite 131)Angaben nach Abendzeitung München, 01. März 2018
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.es-geht-um-2-1-millionen-euro-schadensersatzklage-gegen-den-freistaat-was-gustl-mollath-jetzt-fordert.5afcc80d-3d1a-45d0-bde5-c8fbb0ef8f86.html Entgangenes Einkommen für siebeneinhalb Jahre
280.000€
Nicht entrichtete Beiträge zur Rentenversicherung
64.904€
Entzug seines Hauses in Nürnberg durch Zwangsversteigerung
458.300€
Verlust persönlicher Unterlagen und von Ersatzteilen für antike Ferraris
50.000€
Nicht erstattete Anwaltskosten
90.000€
Schadensersatz für die Unmöglichkeit, jetzt wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen
352.904€
Schmerzensgeld für 2.747 Tage in der Psychiatrie
800.000€
Gesamt
2.096.108€