was so in meinem email sich findet
gekürzt.
@schmitz du weißt wer es ist
herzlichen Dank für Ihre Zusendung – ich habe mich sehr darüber gefreut und werde die Beilagen beachten und die doppelt beigefügte Schrift gezielt weitergeben.
Ich möchte im kommenden Jahr sehr gerne mit Ihnen zusammenkommen und hoffe, ich habe dafür eine Möglichkeit. Ich bin sicher, von Ihnen manches lernen und erfahren zu können, was mir wichtig wäre.
Meine privaten Probleme sind tiefer und bringen grundsätzliche Veränderungen mit sich, mehr als befürchtet. Durch meine nicht unbedeutende Stellung werde ich im kommenden Jahr schon bald mich öffentlich dazu äußern müssen. Zur Zeit richte ich den 2. Bauernhof her, in dem ich mit einer anderen Frau leben werde, die mich in dem tiefsten Fall meines Lebens auffangen konnte und mir seit langer Zeit so etwas wie Heimat und Glück schenkt. Ich erlaube mir dazu im Anhang meine Worte an einen Kameraden in dieser Sache beizufügen zur Kenntnis.
Ich werde mich bei Ihnen wieder melden.
Mit Heimatgrüßen und frohe Weihnachtstage
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Da Du von Deiner Enttäuschung schreibst, vermute ich, Du urteilst über etwas durch Gerüchte, ohne die Hintergründe zu kennen. Ich war zu Dir und anderen immer offen und ehrlich. Bedenke dieses bitte.
Ich bin z.Zt. noch immer am pendeln zwischen Ostsee (ich habe dort einen Arbeitsplatz angenommen, damit in A.eine Ruhe einkehren kann) und dem Hof in Lohr bei R. und A.. Die „nationalen“ Mieter in Lohr haben mir nach der Kündigung eine Ruine und eine Mülldeponie hinterlassen – ich habe mit Helfern dort verstärkt loslegen müssen, da ich sonst bis Weihnachten nicht bezugfertig bin. Die Trennung von U. bringt die erwarteten und befürchteten „Dinge“ mit sich. Trotz allem halte ich U. für eine großartige Frau, der kaum eine andere das Wasser reichen kann und die ich liebe und achte – vielleicht bringt die Zeit manches wieder ins Lot und U. versteht meine Beweggründe. Ich führe keinen Rosenkrieg.
Jeden Tag mit der anderen Frau an meiner Seite, die ich inmitten meines tiefsten Fallen und deren gute Seele ich erkennen durfte und durch Utes Verhalten wird mir bewußter, daß dieses der richtige Weg war und ich bin überglücklich, nach der Trennung von Ute im Frühjahr dann im Sommer diesen Menschen kennengelernt zu haben und die Liebe und Seelenverwandtschaft wie ein Geschenk zu erhalten. Du wirst sie zu einem späteren Zeitpunkt kennenlernen und könnt dann selber urteilen. Sie ist eine Aktivistin in SH.Sie hatte eine Krebsoperation und ich wollte ihr helfen, diesen zu besiegen, nachdem ich Sie auf dem DS-Pressefest kennenlernte und bei mir die Informationen über sie, die Krankheit und ihr Umfeld zusammenliefen. In den letzten Jahren verlor ich fünf Kameraden an Krebs, weil mir diese nicht zuhören konnten, darunter M. M.. Ich wollte nicht, das sie die nächste ist. Dabei konnte ich ein Wesen und eine Seelenverwandtschaft kennenlernen, die mir den Glauben an das Gute zurückgibt. Sie ist der beste Mensch, den ich in meinem Leben bislang erfahren konnte.
Ich hoffe, die Lage wird wieder (Angehörige und Altmieter als Provokationen in Lohr, Bedrohungen von diesen usw. – dazu nun das „Braune Terroristen“-Gehetze, das auch in L. und A.Wirkung zeigt). Sollte ich die Lage nicht mehr verantworten können, so werde ich Lohr abgeben und meinen Anteil aus A. fordern und außerhalb Richtung neu anfangen, da ich auch andere der unnötigen Bedrohung nicht aussetzen werde. Wir werden sehen.
Man zerreißt sich über mich im sog. Volkstreuen Lager nun den Mund – und man wagt zu urteilen ohne Fragen zu stellen. Man vergißt den Umstand um einen Angehörigen und U. sich Nichtentscheidenkönnen. Zur Kenntnis: Ich erleide durch einen verhaltensgestörten Angehörigen seit Jahren Demütigungen, tätliche Angriffe und Zerstörung – ich mußte hier bis zur Selbstaufgabe erdulden und habe seit Januar mitgeteilt, so nicht mehr mit Dingen existieren zu können. Nachdem ich Angriffe auf Leben und Eigentum erfahren habe, mußte ich handeln, auch aus Sorge um andere. Nach meiner klaren Worten im Januar blieb ich an Bord, bis der Angehörige seine Prüfungen im Sommer schaffen konnte. Es waren die schwersten Monate meines Lebens. Im Frühjahr habe ich mich von U. trennen müssen, da sie sich nicht entscheiden konnte, bzw. sich falsch entschieden hat. Diese Hintergründe sind draußen nicht bekannt. Wenn ich nun trotz Bedrohung im Gebiet meiner Familie bleibe möchte, dann um für diese auch künftig da zu sein. Die kommenden Jahre werden uns zwingen, wieder zusammenzurücken und Unnötiges loszulassen
Was Gerüchte und falsche Moralisten betrifft: Nach 25 Frontjahren bin ich schwer enttäuscht und werde meinen Freundeskreis neu gestalten müssen und hinterfrage so manches. Menschen die verurteilen und einen Frontmann in seiner Lage alleine lassen und sogar noch angreifen, sind keine Freunde und Kameraden. Manchem würde es helfen, die Schrift von Jürgen Rieger „Von der christlichen Moral zu einer biologisch begründeten Ethik“ zu lesen.
Eine Ehefrau sollte an der Seite ihres Mannes stehen, besonders wenn dieser an der Front steht und weder Trinker noch Macho ist, sondern sich über lange Zeit für seine Familie zerrissen hat.
Ich habe meine Pflicht als Ehemann und Vater, als politischer S., volkstreuer Aktivist und Freund und Kamerad für mein Umfeld in Jahrzehnten bewiesen. Ich war ehrlich, habe nicht betrogen, bin opferbereit und hilfsbereit geblieben – wenn das alles nun übersehen wird, so haben sich andere etwas vorzuwerfen und nicht mir. Mich in die Schublade „Bundesbürger“ zu werfen, während man sich selber so verhält, ist für mich demütigend und verletzend.
Ich schreibe dieses hier ausführlicher an Dich, damit Du nicht den gleichen Fehler wie andere machst und diese Worte von mir auch an andere richtet. Ich verließ U. nicht wegen einer anderen, auch ließ ich die Familie nicht im Stich. Auch ist die andere Frau nicht der Anfangston eines neuen Liedes, sondern der Schlußakkord eines Trauergesangs. Wenn ich mein Lebenswerk in A. nun loslassen muß, wo ich in zehn Jahren alle Kraft einbrachte, so möge man dieses auch als Ausdruck meiner Verzweiflung begreifen.
Mit Handschlag
F.