Der Fall Uwe Barschel
05.03.2018 um 16:27monstra schrieb: Was dabei antiamerikanische, antizionistische oder gar antisemitische Stereotypen sind, lasse ich mal dahin gestellt.Lass stecken. Den Schuh zieh ich mir nicht an.
monstra schrieb: Ob es die Verantwortlichen des Olympia-Attentats waren, terroristisch orientierte Palästinenserführer oder "Feinde" IsraelsDas läßt sich auch gut umdrehen: Wenn Isreal bereit ist, Menschen zu töten, die "nur" ein paar jüdische Sportler auf dem Gewissen haben, dann doch erst recht, wenn es um soetwas existentielles, wie nukleare Trägerysteme geht?!
monstra schrieb:wäre doch der Kreis von für Israel gefährlichen Mitwissern weit über Barschel hinausgegangenJa, nur das keiner von denen gerade vom potentiellen Kanzlerkandidaten zur politischen Unperson abgestürzt war und sich in einer emotionellen Ausnahmesituation befunden hat.
monstra schrieb:Die Tötung eines deutschen Ministerpräsidenten wäre da ein gigantisches politisches Risiko gewesen,Ex-Minsterpräsidenten. Einmal angenommen, mein vorgeschlagenes Motiv wäre richtig, die Bundesregierung hätte sich garantiert nicht aufgemantelt, hätte der BND oder sonstwer zufällig den Mossad als Täter ausgemacht, sondern die Sache unter den Teppich gekehrt.
monstra schrieb:wäre man als israelischer Vertreter auf Barschel zugegangen und ihm die Lage erläutert, hätte er im Untersuchungsausschuss geschwiegen wie ein GrabDas mag man ja versucht haben. Zwei Dinge dazu:
Anhänger der Selbstmord-These verweisen regelmäßig darauf, dass Barschel in rauhen Mengen Tavor (Wikipedia: Lorazepam) schluckte. Tavor ist hervorragend geeignet, um Morddrohungen zu verdrängen.
Und: Barschels Frau sagte aus, ihr Mann habe "Robert Roloff" schon auf dem Flug von Hamburg nach Spanien beim Zwischenstopp in Genf treffen wollen. Unter den Fluggästen ab Frankfurt nach Genf war auch ein über London angereister, amerikanischer Staatsbürger namens "R. Gates". Es gibt Spekulationen, dass es sich bei diesem Herrn Gates um den damailgen CIA-Direktor (Wikipedia: Robert Gates) gehandelt haben könnte. Die CIA hat das dementiert.
monstra schrieb: Einen von allen möglichen Ebenen gebilligten Deal hätte Barschel nicht gekippt1987 war da gar nichts in trockenen Tüchern oder gebilligt. IKL und HDW zeichneten Konstruktionspläne. Erst nach dem 1. Irak-Krieg gab es die *offizielle* Lieferzusage.
Wenn Du Dir in Gedächnis rufst, welche Probleme die Kanzler Schmidt und Kohl hatten, den NATO-Doppelbeschluss umzusetzten, was glaubt Du, wäre in der westdeutschen Öffentlichkeit losgegangen, wenn herausgekommen wäre, das HDW an einem Atombombenträger für Isreal arbeitet?
Nochzu, in diesem unglücklichen Kontext mit der Lieferung von U-Boot-Plänen an das Apartheit-Regime. Die Agiprop-Abteilung der StaSi wäre zur Hochform aufgelaufen. Der (kaum bekannte) Wikipedia: Vela-Zwischenfall wäre wieder aufgekocht worden.
Barschel hätte das Projekt ganz sicher totmachen können, jedenfalls aus meiner persönlichen Erinnerung bezüglich der allgemeinen deutschen Befindlichkeiten Ende der 1980er Jahre.