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Gab es Troja wirklich ?

40 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Griechenland, Mythos, Troja ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gab es Troja wirklich ?

03.04.2010 um 09:28
@konstanz
Zitat von konstanzkonstanz schrieb:Troja ist eine mythische Stadt aus einem Mythos.
Ich wĂĽrde sagen, dass es teils erfunden und teils Warheit ist.


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Gab es Troja wirklich ?

03.04.2010 um 10:09
@Mrs.Yanggirl
Hmm 300!
Das war doch die Schlacht bei den Termopylen unter König Leonidas gegen die Perser,wenn ich mich recht erinnere.


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03.04.2010 um 14:05
Zitat von SchneckSchneck schrieb:Ich wĂĽrde sagen, dass es teils erfunden und teils Warheit ist.
In jedem Mythos steckt doch ein Körnchen Wahrheit ;)


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Gab es Troja wirklich ?

03.04.2010 um 16:22
@Silberblume
ok dann hab ich was durcheinandergebracht...


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04.04.2010 um 13:27
@Praetorianer
ja


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Gab es Troja wirklich ?

05.04.2010 um 09:48
Nun ja, die Identifikation Trojas mit der von Schliemann ausgegrabenen Siedlungshgel ist durchaus umstritten. Die in der Ilias angegebene Topographie trifft auf relativ viele antike Siedlungen zu und Artefakte mit Inschriften , die eine Identifikation des Ortes oder der handelnden Personen ermöglichen würden gibt es nicht.

Was gegen das Troja Schliemanns spricht ist,daß Brandspuren,die auf gewaltsame Eroberungen der Stadt schließen lassen, erst erheblich später zu datieren sind .
Es gibt auch keine Spuren einer so gewaltigen militärischen Operation und so gewaltiger Befestigungen ,wie sie die Ilias beschreibt.Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Stadt auch keineswegs die beherrschende Stellung inne , die eine großangelegte gemeinsame Operation der Griechen gerechtfertigt hätte.

Möglicherweise ist mit der Eroberung Trojas daher wirklich nicht die Eroberung einer einzelnen Stadt sondern eines größeren Reiches gemeint, das im kleinasiatischen Bereich gelegen war.Dafür sprechen die in der Ilias erwähnten zahlreichen Föderaten der Trojaner
Hier wäre eventuell an die mythische aufarbeitung der Eroberung der Seevölker im östlichen Mittelmeerraum zu denken.


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Gab es Troja wirklich ?

08.04.2010 um 20:46
NatĂĽrlich gab es Troja.
Schon vor einen Jhd. hat Heinrich Schlieman in der TĂĽrkei Troja endeckt.


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09.04.2010 um 16:13
@zaphodB.
Naja man muss die Iljas auch nicht genau wörtlich nehme, man kann sie auch in Metaphern verstehen...

So z.B. die Geschichte mit dem Trojanischen Pferd. Wobei das Pferd das Zeichen des Gottes Poseidon ist, der Gott des Meeres und auch der Erdbeben (was viele gerne vergessen). mag sein, das Troja bei einem Erdbeben zerstört wurde ...

Es gibt meines Wissens nach ein paar Wissenschaftler, die Versuchen ĂĽber die Griechische Symbolik an die Sache heranzugehen...

Naja und die Beschreibung Trojas trifft wahrlich auf einige Städte und viele Gegenden zu. Allerdings ist eine Lage vor der Passage zum schwarzen Meer am wahrscheinlichsten.


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09.04.2010 um 21:27
Die Umgebung in der das "heutige Troja" ausgegraben wurde stimmt nicht mit der Bechreibung Homers überrein...aber in der Nähe Schliemanns Entdeckung wurde tatsächlich eine weitere Festung gefunden, welche ziemlich genau auf die Beschreibung bei homer passt, sprich (Quellen, Flüsse, Hügel und was weiß ich)


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Gab es Troja wirklich ?

10.04.2010 um 10:58
Zitat von candycandy schrieb:aber in der Nähe Schliemanns Entdeckung wurde tatsächlich eine weitere Festung gefunden, welche ziemlich genau auf die Beschreibung bei homer passt
Bei solchen Aussagen wird immer davon ausgegangen, dass Homer live dabei war und alles wahrheitsgetreu beschreiben konnte.
Er war jedoch nicht dabei, sondern hat mĂĽndliche Ăśberlieferungen (die damals schon sehr alt waren) schriftlich festgehalten, in Reimform gebracht und wahrscheinlich selbst noch ausgeschmĂĽckt und schriftstellerisch bearbeitet.

Das Resultat war mythische Poesie, nicht historische Geschichtsschreibung. Bei Atlantis und Avalon besteht das selbe Problem.

Es sind mythische Orte aus einem Mythos.


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Gab es Troja wirklich ?

10.04.2010 um 11:03
Homer hat wahrscheinlich (genauso wie Karl May) Beschreibungen von Landschaften verwendet, die er selbst kannte.

Es wäre also absoluter Zufall, wenn Homers Beschreibungen auf das echte Troja (wenn es denn ein echtes Troja überhaupt gegeben haben sollte) zutreffen würden.


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Gab es Troja wirklich ?

10.04.2010 um 11:27
Ich denke wir sollten hier die Stadt Troja und die Geschichte vom trojanischen Krieg unterscheiden. Ich denke die Stadt Troja ist sicherlich die von Schliemann entdeckte.

Der Trojanischen Krieg wie er in der Ilias von Homer erzählt wird hat dort aber bestimmt nicht so stattgefunden. Hier hat Homer wie jeder gute Schriftsteller verschiedene Überlieferungen seiner Zeit zusammengemixt und sie eben auf die Stadt Troja projeziert, weil er dort mal gewesen ist und sich ein wenig auskannte und deshalb eine halbwegs glaubhafte spannende Geschichte zum besten geben konnte.

Dazu mal eine interessante Variante der Ortsdeutungen von einem gewissen Dr. Felice Vinci, die ich fĂĽr gar nicht mal so unwahrscheinlich halte:

Teil 1
HOMER AN DER OSTSEE

Dr. Felice Vinci

Zusammenfassung

Printversion

Der tatsaechliche Schauplatz der Ilias und der Odyssee kann identifiziert werden, nicht im Mittelmeer, in dem er bewiesenermassen durch viele Ungereimtheiten geschwaecht ist, sondern im Norden von Europa. Die Sagen, die die zwei Gedichte verursachten, kamen aus den Ostsee- Regionen, in denen das Bronzezeitalter im 2.Jahrtausend v.C. bluehte und viele homerische Plaetze, wie Troia und Ithaca, heute noch identifiziert werden koennen. Die blonden Seefahrer, die die mykenische Zivilisation im 16. Jahrhundert v.C. gruendeten, brachten diese Geschichten nach der Abnahme des "klimatischen Optimums" von Skandinavien nach Griechenland. Dann bauten sie ihre urspruengliche Welt, in der der Troianische Krieg und viele andere mythologische Ereignisse stattgefunden hatten, im Mittelmeer nach; ueber viele Generationen wurde die Erinnerung des heroischen Zeitalters und der Leistungen, die von ihren Vorfahren in ihrer verlorenen Heimat durchgefuehrt wurden, konserviert und den nachfolgenden Zeitaltern weitergereicht. Dieser Schluessel erlaubt uns, viele Tueren, die bis jetzt fest geschlossen waren, leicht zu oeffnen, aber auch die historische Frage der indoeuropaeischen Diaspora und des Ursprungs der griechischen Zivilisation aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

* * *

Schon seit der Antike hat die homerische Geographie Probleme und Ungewissheiten verursacht. Die Uebereinstimmung der Staedte, der Laender und der Inseln, die der Autor haeufig mit einer Fuelle von Details beschreibt, mit traditionellen Mittelmeerplaetzen ist normalerweise nur teilweise oder garnicht vorhanden. Wir finden viele Faelle bei Strabo (der griechische Geograph und Historiker, 63 v.C. - 23 A.D.), der z.B. nicht verstand, warum die Insel Pharos, direkt vor dem Hafen von Alexandria gelegen, in der Odyssee unerklaerlicherweise eine Segeltagesreise von Aegypten entfernt zu liegen scheint. Da ist auch die Frage des Standortes von Ithaca, das, entsprechend den sehr praezisen Hinweisen in der Odyssee, die westlichste Insel in einem Archipel ist, das drei Hauptinseln enthaelt, Dulichium, Same und Zakynthos. Dies entspricht nicht der geographischen Wirklichkeit des griechischen Ithaca im Ionischen Meer, noerdlich von Zakynthos, oestlich von Kephallinia und suedlich von Leukas. Und dann, was ist mit der Peloponnes, in beiden Gedichten als Ebene beschrieben?

Mit anderen Worten, die homerische Geographie bezieht sich auf einen Kontext mit einer Topographie, mit der wir vertraut sind, die aber, verglichen mit der aktuellen physikalischen Anordnung der griechischen Welt, grelle Abweichungen offenbart, die schwer zu erklaeren sind, auch wenn nur auf ihre Konsequenz innerhalb der beiden Gedichten bezogen. Die "fremde" Peloponnes z.B. scheint eine Ebene zu sein, nicht nur sporadisch, sondern regelmaessig, und Dulichium, die "Lange Insel" ( griechisch "dolichos" bedeutet "lang"), bei Ithaca gelegen, wird wiederholt, nicht nur in der Odyssee, auch in der Ilias erwaehnt, jedoch wurde sie nie im Mittelmeer entdeckt. So werden wir mit einer Welt konfrontiert, die, abgesehen von einigen gelegentlichen Abweichungen, offensichtlich geschlossen und unzugaenglich erscheint, obgleich die Namen vertraut sind ( dies jedoch fuehrt eher in die Irre als das es, wie sonst, der Problemloesung dient ).

Ein moeglicher Schluessel, um endgueltig in diese raetselhafte Welt einzudringen, wird von Plutarch zur Verfuegung gestellt (46 - 120 A.D.). In seinem Werk De Facie quae im orbe lunae apparet ("Das Mondgesicht“), macht er eine ueberraschende Aussage: die Insel von Ogygia, ( wo Kalypso Odysseus festhielt, bevor sie ihm erlaubte, nach Ithaca zurueckzukehren), liegt im Nordatlantik, fuenf Segeltage von Britannien".

Plutarchs Hinweise fuehren uns zu einer Identifikation Ogygias mit einer der Faroeer Inseln (wo wir auch eine Insel mit griechisch klingenden Namen finden: Mykines). Hier beginnend, der Route ostwaerts folgend, die Odysseus (Buch V der Odyssee ) bei seiner Reise von Ogygia nach Scheria nutzte, erlaubt uns das Letztere, d.h. das Land der Phaeaken, an der suedlichen Kueste von Norwegen zu lokalisieren, in einem Bereich, das perfekt zu seinem Ankunftsbericht passt, mit vielfaeltigen archaeologische Spuren des Bronzezeitalters. Ausserdem, waehrend einerseits "sker" in altnorwegisch "Seefels" bedeutet, stellt Homer andererseits in der Erzaehlung der Landung Odysseus’ die Umkehrung der Flussstroemung vor (Od. V, 451-453), was in der Mittelmeerwelt unbekannt ist, aber typisch fuer die atlantischen Flussmuendungen waehrend der Flut.

Von hier fuhren die Phaeaken Odysseus zurueck nach Ithaca, an der fernen Seite eines Archipels gelegen, ueber das Homer in vielen Details spricht. An diesem Punkt macht eine Reihe von praezisen Parallelen es moeglich, eine Gruppe daenischer Inseln, im Sueden der Ostsee zu identifizieren, die genau allen Hinweisen Homers entspricht. Tatsaechlich beinhaltet das suedliche Fynen Archipel drei Hauptinseln: Langeland (die "Lange Insel", welches schliesslich das Raetsel der mysterioesen Insel Dulichium entschleiert), Aerø (das perfekt dem homerische Same entspricht) und Tåsinge ( das antike Zakynthos). Das letzte Eiland im Archipel, nach Westen gelegen, " der Nacht zugewandt", ist Odysseus’ Ithaca, jetzt bekannt als Lyø. Es ist erstaunlich, wie gut es mit den Hinweisen des Dichters uebereinstimmt, nicht nur in seiner Position, sondern auch mit seinen topographischen und morphologischen Merkmalen. Und hier, mitten in dieser Inselgruppe, koennen wir auch die kleine Insel "in der Strasse zwischen Ithaca und Same" lokalisieren, wo Penelopes Bewerber einen Hinterhalt fuer Telemachos versuchten.

Ausserdem wird das Elis, eine der Regionen des Peloponnes, als gegenueberliegend von Dulichium beschrieben, daher also leicht mit einem Teil der grossen daenischen Insel Seeland identifizierbar. Folglich ist das Letztere das urspruengliche "Peloponnes", d.h. die "Insel des Pelops", in der wirklichen Bedeutung des Wortes "Insel" ("nêsos" im griechischen). Andererseits ist das griechische Peloponnes (das in einer aehnlichen Position im aegaeischen Meer liegt, d.h. auf der suedwestlichen Seite) keine Insel, trotz seines Namens. Ausserdem haben die Details, die in der Odyssee berichtet werden, betreffend Telemachos’ schnelle Reise mit dem Streitwagen von Pylos nach Lakedaemon, entlang einer „Weizen-produzierenden Ebene", und dem Krieg zwischen Pylier und Epener, wie im Buch XI der Ilias berichtet, immer als unpassend mit Griechenlands unebener Geographie gegolten, waehrend sie perfekt mit der flachen Insel Seeland uebereinstimmen.

Lassen Sie uns nun nach der Region von Troia suchen. In der Ilias liegt ist es an der Hellespontischen See, das systematisch als "weit" oder sogar "grenzenlos" beschrieben wird. Wir koennen die Tatsache folglich ausschliessen, dass es sich auf die Strasse der Dardanellen bezieht, wo die von Schliemann gefundene Stadt liegt. Die Identifizierung dieser Stadt mit Homers Troia wirft immer noch starke Zweifel auf: Wir muessen nur an die Kritik Finleys in der „World of Odysseus“ denken. Es ist auch bemerkenswert, dass Schliemanns Gebiet dem Standort des griechisch-roemischen Troia entspricht; Strabo jedoch kategorisch abstreitet, dass das Letztere mit der homerische Stadt identifizierbar ist (Geographie 13, 1, 27). Andererseits erwaehnt der daenische, mittelalterliche Historiker Saxo Grammaticus in seinem Gesta Danorum haeufig eine Bevoelkerung, bekannt als "Hellespontianer" und eine Region „Hellespont“, die, merkwuerdig genug, im Osten der Ostsee sich zu befinden scheint. Koennte es Homers Hellespont sein? Wir koennen es mit dem Finnischen Meerbusen identifizieren, welcher das geographischen Gegenstueck zu den Dardanellen ist ( da beide im Nordosten ihrer jeweiligen Bassins liegen). Da Troia, wie wir aus einer Passage in der Ilias ( XXI , 334-335) schliessen koennen, im Nordosten des Meeres liegt ( ein weiterer Grund, Schliemanns Standort zu diskutieren), dann erscheint es fuer diese Forschung angemessen, eine Region in Suedfinnland zu betrachten, wo der Finnische Meerbusen sich mit der Ostsee verbindet. In diesem Gebiet, westlich von Helsinki, finden wir eine Anzahl von Ortsnamen, die erstaunlich denen aehneln, die in der Ilias erwaehnt werden und insbesondere denen, die den Verbuendeten der Troianer gegeben werden: Askainen (Ascanius), Karjaa (Caria), Naesti (Nastes, der Leiter der Karianer), Lyoekki (Lycia), Tenala (Tenedos), Kiila (Cilla), Raisio (Rhesus), Kiikoinen (die Kikonen) usw.. Es gibt auch ein Padva, das uns an das italienische Padua erinnert, der Tradition nach gegruendet durch den Troianer Antenor und in Venetia liegt (die "Eneti" oder "Veneti" waren Verbuendete der Troianer). Mehr noch, die Ortsnamen Tanttala und Sipilae (der mythische Koenig Tantalus, bekannt fuer seine Folter, wurde am Berg Sipylus begraben) weisen daraufhin, dass dieser Stoff nicht nur auf die homerische Geographie begrenzt ist, sondern sich auf die ganze Welt der griechischen Mythologie auszudehnen scheint.



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Gab es Troja wirklich ?

10.04.2010 um 11:30
Teil 2
Was ist nun mit Troia? Genau im Zentrum dieses Gebietes, auf halben Wege zwischen Helsinki und Turku, entdecken wir, dass die Stadt des Koenigs Priamos die Brandschatzung der Achaeer ueberlebt hat. Ihre Eigenschaften entsprechen genau jenen Homers, die er uns ueberlieferte: das huegelige Gebiet, das die Senke mit seinen zwei Fluessen beherrscht, die Ebene, die sich in Richtung Kueste neigt und den Hochlaendern im Hintergrund. Sie hat sogar ihren eigenen Namen fast unveraendert ueber alle Zeiten beibehalten. Heute ist "Toija" ein ruhiges finnisches Dorf, das ahnungslos ist von seiner glorreichen und tragischen Vergangenheit.

Verschiedene Reisen zu diesen Plaetzen, ab dem 11. Juli 1992, haben die ausserordentliche Uebereinstimmung zwischen den Ilias Beschreibungen und dem Gebiet, das Toija umgibt, bestaetigt. Mehr noch, wir stossen dort auf viele bedeutende Spuren des Bronzezeitalters. Unglaublich, in Richtung zum Meer, finden wir einen Platz, Aijala genannt, der an den "Strand" ("aigialos") erinnert, wo, nach Homer, die Achaeer ihre Schiffe auf den Strand setzten (Il. XIV, 34). Diese Uebereinstimmung dehnt sich auf die benachbarten Bereiche aus. Entlang der schwedischen Kueste z.B., gegenueber Suedfinnland, 70 Kilometer noerdlich von Stockholm, erinnert die lange und verhaeltnismaessig schmale Bucht von Norrtaelje an das homerische Aulis, von wo die Achaeer Flotte die Segel nach Troia setzte. Heutzutage starten hier die Faehren nach Finnland und folgen dem gleichen alten Kurs. Sie passieren die Insel Lemland, dessen Name uns an das antike Lemnos erinnert, wo die Achaeer stoppten und ihren Helden Philoctetes absetzten. Nahebei ist Ă…land, die groesste Insel des gleichnamigen Archipels, das vermutlich mit Samothrake uebereinstimmt, der mythische Platz der Metallarbeitsmysterien. Der angrenzende Bottnische Meerbusen ist leicht mit Homers Thrakischem Meer identifizierbar und das alten Thrake, das der Dichter im Nordwesten von Troia auf die gegenueberliegende Seite des Meeres plaziert, liegt vermutlich entlang der schwedischen Nordkueste und seinem Hinterland (es ist bemerkenswert, dass die Juengere Edda das Haus des Gottes Thor mit Thrake kennzeichnet). Weiter im Sueden, ausserhalb des Finnischen Meerbusens, entspricht die Insel Hiiumaa, gegenueber an der estnischen Kueste, genau Homers Chios, das, nach der Odyssee, auf dem Rueckweg der Achaeer Flotte nach dem Krieg lag.

Kurz gesagt, abgesehen von den morphologischen Merkmalen dieses Bereiches, passt die geographische Position der finnischen Troas auf die Beschreibung Homers wie ein Handschuh. Dies erklaert tatsaechlich, warum oft ein "dichter Nebel" auf die Kaempfer in der Troianischen Ebene fiel und Odysseus’ Meer ist nie so hell wie das der griechischen Inseln, sondern immer "weindunkel" und "nebelig". Waehrend wir durch Homers Welt reisen, erleben wir harsches Wetter, typisch für den Norden. Ueberall in den zwei Gedichten hat das Wetter, mit seinem Nebel, Wind, Regen, kalten Temperaturen und Schnee (der auf die Ebenen und auch auf das Meer faellt ), wenig gemein mit dem Mittelmeerklima; ausserdem werden Sonne und warme Temperaturen ueberhaupt selten erwaehnt. Dafür gibt es unzaehlige Beispiele; als Odysseus zum Beispiel an eine Episode des Troianischen Krieges erinnert: „die Nacht war schlecht, nachdem Nordwind fiel/und frostig; dann fing der Schnee an, wie eisiger Frost zu fallen /und Eis erstarrt auf unseren Schildern " (Od. XIV, 475-477). In einem Wort, die meiste Zeit ist das Wetter unstet, so sehr, dass ein in Bronze gekleideter Krieger einen wolkenlosen Himmel waehrend der Schlacht beschwoert (Il. XVII, 643-646). Wir sind Welten von den dürren anatolischen Tiefebenen entfernt. Die Art, wie Homers Charaktere gekleidet werden, ist in vollkommener Übereinstimmung mit dieser Art Klima. In der Segelsaison tragen sie Tuniken und schwere Maentel, die sie nie ablegen, auch nicht waehrend der Bankette. Diese Kleidung entspricht genau den Ueberresten von Kleidung, die in den daenischen Graebern der Bronzezeit gefunden wurden, bis zu solchen Details wie einer Metallbrosche, die den Mantel an der Schulter feststeckte (Od. XIX, 226). Dies passt auch perfekt zu dem, was Tacitus über germanische Kleidung angibt: "Die Kleidung für jedermann ist ein Umhang mit einer Schnalle" ("sagum fibula consertum"; Germania, 17, 1).

Diese nordische Anordnung erklaert auch die sehr grosse Anomalie der gewaltigen Schlacht, die die zentralen Buecher der Ilias ausmacht. Die Schlacht dauert zwei Tage (Il. XI, 86; XVI, 777) und eine Nacht (Il. XVI, 567). Die Tatsache, dass die Dunkelheit den Kampf nicht beendet, ist in der Mittelmeerwelt unverstaendlich, aber es wird klar in der nordischen Umgebung. Was Patroklus’ frischen Truppen erlaubte, durchzukaempfen bis zum folgenden Tag, ohne eine Pause, ist das matte Nachtlicht, das für die hohen Breiten waehrend der Sommersonnenwende typisch ist. Diese Deutung - bekraeftigt durch die Überflutung des Skamander waehrend des folgenden Kampfes (in den Nordregionen tritt dieses im Mai oder Juni infolge von Tauwetter auf )- erlaubt uns, die Stadien der ganzen Schlacht in einer zusammenhaengenden Weise wieder zu rekonstruieren und vertreibt die gegenwaertigen Ungereimtheiten und die belasteten Deutungen.

Ausserdem koennen wir aus einer Passage in der Ilias ( VII, 433) das griechische Wort herausfinden, das die matt beleuchteten Naechte, typisch fuer Regionen nahe dem noerdlichen Polarkreise, bezeichnet: das "amphilyke nyx" ist ein wirkliches "linguistisches Fossil", das, Dank Homers Epos, die Migration der Achaeer nach Suedeuropa ueberlebt hat.

Es ist auch wichtig, zu beachten, dass die Troianischen Mauern, wie von Homer beschrieben, wie eine Art von rustikalen Zaun aus Holz und aus Stein erscheinen, aehnlich den archaischen noerdlichen Holzeinfriedungen (wie die Kremlmauern bis zum 15. Jahrhundert), und weniger wie die maechtigen Festungen der aegaeischen Zivilisationen.

Folglich wurde Troia nicht verlassen, nachdem die Achaeer es pluenderten und niederbrannten, sondern wurde wieder aufgebaut, wie die Ilias angibt: " An diesem Punkt begannZeus Priamos’ Geschlecht zu hassen,/ Aeneas Macht soll die Troianer jetzt beherrschen/und dann seine Kindeskinder und die, die spaeter kommen" (Il. XX, 306-308). Dagegen ist Virgils tendenzioese und viel juengere Erzaehlung von Aeneas’ Flucht ueber das Meer von der brennenden Stadt Troia (eine Ehrerbietung an die Familie des Kaiser Augustus , der Annahme nach Aeneas Nachkommen) zum realen Schicksal des troianischen Heldes und seiner Stadt nach dem Krieg absolut ohne Bezug. Was diesen "finnischen" Aeneas betrifft, der erste Koenig der Dynastie die, uebereinstimmend mit Homer, Troia nach dem Krieg regierte ( ein Koenigreich, das, unter Priamos, einen betraechtlichen Bereich in Suedfinnland beherrschte; Il. XXIV, 544-546 ), so ist es sehr verlockend eine Verbindung zwischen seinem Namen und "Aeningia" anzunehmen, in roemischen Zeiten der Name fuer Finnland (Pliny, Naturgeschichte, IV, 96).

Es ist bemerkenswert, dass Landwirte haeufig Bronze- und Steinzeitrelikte in den Feldern um Toija herum finden. Dies ist Beweis fuer menschliche Siedlungen in diesem Gebiet vor vielen tausend Jahren. Im Bereich, der Salo (nur 20 Kilometer von Toija) umgibt, haben Archaeologen herrliche Stuecke von Schwertern und Speerspitzen gefunden, die in die Bronzezeit zurueckdatieren und nun im Nationalen Museum von Helsinki ausgestellt sind. Diese Funde kommen aus Begraebnisplaetzen, mit Grabhuegeln aus grossen Steinanhaeufungen, die an der Oberseite bestimmter Huegel gefunden werden koennen, heute sich aus der Ebene erhebend, aber die, vor tausenden Jahren, als die Kuestenlinie nicht so weit zuruecklag wie heute, direkt am Meer lagen. Dies bezieht sich auf eine Passage in der Ilias, wo Hektor einen Helden der Achaeer zu einem Duell herausfordert, um im Falle eines Sieges, die Leiche seines Gegners zurueckzugeben " damit die langhaarigen Achaeer ihn begraben/und einen Huegel errichten fuer ihn am breiten Hellespont,/ und eines Tages wird einer der Maenner, die kommen,/ segelnd mit einem mehrrudrigen Schiff auf der weindunklen See, sagen: / Dies ist der Huegel eines in alten Zeiten erschlagenen Mannes,/ er uebertraf, aber der vielgeruehmte Hektor toetete ihn "(Il. VII, 85-90; die Beschreibung vom Grab Achilles’ im letzten Gesang der Odyssee ist analog). Diese homerische Huegel " am breiten Hellespont" und die Bronzezeitlichen nahe Salo sind bemerkenswert aehnlich. Mehr noch, Beowulfs’ Grab, beschrieben im alten englischen Gedicht Beowulf ( 7. Jahrhundert A.D.), ist der Beschreibung Homers sehr aehnlich ( Beowulf, l. 2802-2808).



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10.04.2010 um 11:31
Lassen Sie uns jetzt den sogenannten Schiffskatalog aus dem Buch II der Ilias untersuchen, der die 29 Flotten der Achaeer auflistet, die am Troianischen Krieg teilnahmen, zusammen mit den Namen ihrer Kapitaene und Herkunftsorte. Diese Liste wickelt sich entgegen dem Uhrzeigersinn ab, beginnend im zentralem Schweden, entlang der Ostseekuesten und in Finnland endend. Wenn wir dies mit den Daten kombinieren, die in den zwei Gedichten und im Rest der griechischen Mythologie enthalten sind, koennen wir die Achaeerwelt um die Ostsee vollstaendig rekonstruieren, wo, wie die Archaeologie bestaetigt, das Bronzezeitalter im 2. Jahrtausend v.C. bluehte, beguenstigt durch ein waermeres Klima als heute.

In diesem neuen geographischen Kontext enthuellt sich endlich das gesamte zu Homer und der griechische Mythologie gehoerende Universum, mit seiner erstaunlichen Uebereinstimmung. Folgt man z.B. der Reihenfolge des Katalogs, lokalisieren wir sofort Boeotia (entsprechend dem Bereich um Stockholm). Hier ist es einfach, Oedipus’ Theben zu identifizieren und den mythische Berg Nysa (der nie in der griechischen Welt gefunden wurde) , wo die Hyaden das Baby Dionysus betreuten. Homers Euboea stimmt mit der heutigen Insel Oland ueberein, vor der schwedischen Kueste in einer aehnlichen Position gelegen wie ihr Mittelmeergegenstueck.

Das mythische Athen, Theseus’ Heimatland, liegt im gegenwaertigen Gebiet von Karlskrona in Suedschweden (dies erklaert, warum Plato, in seinem Dialog Kritias, es als eine wellige Ebene voll von Fluessen anspricht, der griechischen rauhen Morphologie total fremd). Die Merkmale anderer Achaeer - Staedte, wie Mykene oder Kalydon, wie von Homer beschrieben, erscheinen ebenfalls vollstaendig unterschiedlich zu ihren Namensvettern auf griechischem Boden. Insbesondere lag Mykene an der Stelle des heutigen Kopenhagen, wobei die Insel Amager an den antiken Namen erinnert und erklaert, warum sie im Plural steht. Hier auf der flachen Insel Seeland (d.h. das homerische "Peloponnes"), koennen wir leicht Agamemnons und Menelaus’ Koenigreiche, Arkadia, den Fluss Alpheus identifizieren und insbesondere, Koenig Nestors Pylos, dessen Standort auch schon bei den alten Griechen fuer ein Geheimnis gehalten wurde. Indem man Homers Gedichte an der Ostsee ansiedelt, wird dieses historische Puzzlespiel sofort geloest. Mehr noch, es ist genauso einfach, das Problem der seltsamen Grenze zwischen Argolis und Pylos zu loesen, in der Ilias ( IX , 153) erwaehnt, aber die "unmoeglich" in der griechischen Welt ist.

Nach der Peloponnes erwaehnt der Katalog Dulichium und faehrt mit dem Archipel Ithacas fort, das bereits durch die Hinweise in der Odyssee identifiziert wurde. Wir koennen folglich die Gleichartigkeit der Informationen ueberpruefen, die in den zwei Gedichten enthalten sind sowie ihre Uebereinstimmung mit der Ostseegeographie. Nach Ithaca faehrt die Liste mit den Aetolianern fort, die an die alten Juten erinnern. Sie gaben ihren Namen an Jutland, das tatsaechlich nahe den Inseln von Suedfynen liegt. Homer erwaehnt Pylene unter den aetolianischen Staedten, das dem heutigem Ploen entspricht, in Norddeutschland, nicht weit von Jutland. Gegenueber dieser Region, in der Nordsee, erinnert der Name von Helgoland, eine der nordfriesischen Inseln, an Helike, ein in der Ilias erwaehnter Tempel des Gottes Poseidon (es ist bemerkenswert, dass ein alter Name fuer Heligoland Fositesland war, wobei "Fosite", ein alter friesischer Gott, mit Poseidon praktisch identisch ist).

Was Kreta, das "weite Land" mit "hundert Staedten" und vielen Fluessen betrifft, von Homer nie als eine Insel bezeichnet, so entspricht es der Region Pommern im suedlichen Ostseebereich, der sich von der deutschen zur polnischen Kueste ausdehnt. Dieses erklaert, warum in den reichen Malereien der minoischen Zivilisation, die auf dem aegaeischen Kreta bluehte, wir keine Hinweise auf die griechischen Mythologie finden und Schiffe so selten dargestellt sind. Es ist auch verlockend eine Verbindung zwischen dem Namen "Polska" und den Pelasgern anzunehmen, die Einwohner des homerischen Kreta. An diesem Punkt ist es auch einfach, Naxos (wo Theseus Ariadne auf seiner Rueckreise von "Kreta" nach "Athen" zuruecklies ) mit der Insel von Bornholm zu identifizieren, zwischen Polen und Schweden gelegen, wo die Stadt Neksø noch an den alten Namen der Insel erinnert. Ebenso entdecken wir, dass Odysseus’ "Fluss Aegypten" vermutlich mit der heutigen Weichsel uebereinstimmt, somit den realen Ursprung des Namens offenbarend, den die Griechen Pharaos Land gaben, bekannt als "Kem" in der lokalen Sprache. Dieses erklaert die unpassende Position des homerischen aegyptischen Theben, das, entsprechend der Odyssee, sich nahe dem Meer befindet. Offenbar wurde die aegyptische Hauptstadt, welche im Gegensatz Hunderte von Kilometer vom Nildelta entfernt liegt und urspruenglich als Wò’se bekannt war, durch die Achaeer mit dem Namen einer baltischen Stadt benannt, nachdem sie in den Mittelmeerraum zogen. Das wirkliche Theben war vermutlich das heutige Tczew, im Weichseldelta. Im Norden des Letzteren, in der Mitte der Ostsee, erinnert die Insel von Fåroe an das homerische Pharos, entsprechend der Odyssee mitten im Meer liegend, eine Segeltagesreise von "Aegypten" (wogegen das mittelmeerische Pharos nicht einmal eine Meile Abstand vom Hafen von Alexandria hat ). Hier ist die Loesung zu einem anderen Raetsel der homerische Geographie, das Strabo so stoerte. Es ist auch bemerkenswert, dass eine barbarische Bevoelkerung nahe der Weichselmuendung bis zum 3. Jahrhundert A.D. lebte: wir beziehen uns auf die "Gepiden", deren Name an den Namen "Aigyptos" erinnert. Dies bekraeftigt die Idee, dass das homerische Aegypten um das Weichseldelta lag.

Der Schiffskatalog beruehrt jetzt die baltischen Republiken. Hellas liegt an der Kueste des heutigen Estland und folglich nahe beim homerischen Hellespont (d.h. das "Helle Meer"), heute der Finnische Meerbusen. Hinsichtlich Phthia, Heimat Achilles’ , so lag es in den fruchtbaren Huegeln des suedoestlichen Estland, entlang der Grenze mit Lettland und Russland und dehnt bis zum russischen Fluss Velikaja und dem See Pskov hin. Myrmidaner und Phthianer lebten dort, jeweils regiert durch Achilles und Protesilaus (der erste Achaeer Kapitaen, der im Troianischen Krieg fiel). In diesem Bereich liegt auch Kurland - das Land der Kuren, das ist das mythische Curete, verbunden mit der Anbetung von Zeus - wo die Figur eines obersten Gottes gefunden wurde, der als Dievas in Litauen und Dievs in Lettland angerufen wird; in der lokalen Folklore zeigt er die Merkmale, die fuer den hellenistischen Zeus typisch sind ( der Genitivfall des Namens "Zeus" auf griechisch ist "Diòs"; Il. I, 5).

Ausserdem hat Litauen sehr archaische Merkmale und eine bemerkenswerte Affinitaet mit der alten indoeuropaeischen Sprache.

Hier erreichen wir die Region von Livland, das momentan zwischen Estland und Lettland geteilt wird. Wir koennten eine Verbindung zum homerischen Libyen annehmen, das die Odyssee in zwei Episoden erwaehnt. Eine erzaehlt von einem Schiff Richtung Libyen, das "in der offenen See bei Kreta" segelte (Od. XIV, 300). Obgleich vage, passt diese Beschreibung zu Livlands Position in Bezug zur polnischen Kueste, d.h. dem "baltischen Kreta". Es spricht vermutlich die Schiffsrouten an, denen in der suedlichen Ostsee waehrend des fruehen Bronzezeitalters gefolgt wurden. Der Name von Livland ruehrt von einem alten baltischen Volk, das heute fast ausgestorben ist. Sie sind bekannt als Livlaender, die Landwirte und Rinderzuechter sind und dem Vieh besondere Bedeutung zuschreiben. Dort empfangen Jungvermaehlte traditionsgemaess Haustiere als Hochzeitsgeschenk; diese Tiere "spielen eine fuehrende Rolle bei Begraebnissen" (Treccani, siehe "Livi"). Dies passt sehr gut zu einer Passage, in dem Homer Libyen als Land der Viehzuechter beschreibt, in dem " Schafe dreimal im Jahresverlauf werfen. / Kein Besitzer oder Schaefer es jemals mangelt / an Kaese, Fleisch oder suesser Milch,/ sondern Schafe liefern reichlich Milch die ganze Zeit "(Od. IV, 86-89). Wenn die heutigen Livlaender wirklich die Abkoemmlinge der homerischen Libyer waren, dann wuerden sie ein ausserordentliches Beispiel der kulturellen Ausdauer ueber den Lauf von 4000 Jahren, vom fruehen Bronzezeitalter bis zur modernen Zeit, sein. Der Name des alten Libyen hallt noch in der Stadt von LiepĂŁja (Westlettland) nach, das Libava in russisch und Libau auf Deutsch genannt wird.

Weiter fortfahrend in der Reihenfolge, erreichen wir die finnische Kueste, am Bottnischen Meerbusen, wo wir Jolkka finden, das uns an Iolcus, Jasons mythische Stadt erinnert. Weiter noerdlich koennen wir auch die Region von Olymp, von Styx und von Pieria im finnischen Lappland identifizieren (das uns an die homerischen Lapithae erinnert, d.h. die geschworenen Feinde der Zentauren, die auch in diesem Bereich lebten). Dieser Standort von Pieria noerdlich des Polarkreises wird durch eine offensichtliche astronomische Abweichung bestaetigt, verbunden mit dem Mondzyklus, die im " Homerischer Hymnus an Hermes" gefunden wird: sie kann nur durch die hohe Breite erklaert werden. Das "Haus von Hades" war noch weiter nordwaerts, an den eisigen Kuesten von russisch Karelien: hier kam Odysseus an, seine Reisen stellen die letzten Erinnerungen an die praehistorischen Wege in einer Zeit dar, die durch ein sich sehr von heute unterscheidendes Klima gekennzeichnet wurde.

Als Schlussfolgerung aus diesem Ueberblick ueber die Welt der Ostsee, finden wir eine erstaunliche Uebereinstimmung mit dem Katalog der Schiffe - der folglich eine ausserordentliche "Fotographie" der fruehen Bronzezeitalternordvoelker ist - sowie mit dem Ganzen der griechischen Mythologie. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese unermessliche Zahl der geographischen, klimatischen, topographischen und morphologischen Aehnlichkeiten dem blossen Zufall zugeschrieben werden koennen, auch wenn die klaren Widersprueche beiseite gelassen werden, die sich aus der mediterranen Anordnung ergeben.

Was nun die Reisen Odysseus’ nach dem Troianischen Krieg betrifft, als er im Begriff ist, Ithaca zu erreichen, so nimmt ihn ein Sturm weg aus seiner Welt; so hat er viele Abenteuer an fabelhaften Orten, bis er Ogygia erreicht, eine der Faroeer Inseln. Diese Abenteuer, vermutlich aus den Erzaehlungen antiker Seefahrer und durch die Phantasie des Dichters wieder ausgearbeit, repraesentieren die letzte Erinnerung der Seewege, die von den alten Nautikern des Nordbronzezeitalters aus der Ostsee heraus, auf den Nordatlantik gefolgt wurden (wo der "Ozean-Fluss" fliesst, d.h. der Golfstrom), aber sie wurden unerkennbar durch ihre Uebertragung in einen total anderen Kontext. Die aeolische Insel z.B., regiert vom "Koenig der Winde", "Sohn des Ritters", ist eine der Shetlands (moeglicherweise Yell), wo es starke Winde und Ponys gibt. Zyklopen lebten an der Kueste von Norwegen (nahe Tosenfjorden: der Name ihrer Mutter ist Toosa): sie passen zu den Trollen der norwegischen Folklore. Das Land der Laistrygonen war an der gleichen Kueste, Richtung Norden; Homer sagt, dass dort die Tage sehr lang sind (der beruehmte Gelehrte Robert Graves plazierte die Laistrygonen in den Norden Norwegens; ausserdem finden wir in diesem Bereich die Insel Lamøj, das vermutlich das homerische Lamos ist). Die Insel der Zauberin Circe - wo es klare Hinweise auf die Mittsommernachtsonne (Od. X, 190-192) und an die tanzende Morgendaemmerung (Od. XII, 3-4) gibt, typische Phaenomene der arktischen Regionen - ist eine der Lofoten, jenseits des noerdlichen Polarkreises. Charybdis ist der weithin bekannte Strudel, der Maelstrom, suedlich der Insel von Moskenes (eine der Lofoten). Im Sueden von Charybdis trifft Odysseus auf die Insel Thrinakia, dies bedeutet " Dreizack ": tatsaechlich liegt nahe dem Mahlstrom Mosken, eine drei-spitzige Insel.

Die Sirenen sind Stromschnellen und Untiefen, an der westlichen Seite der Lofoten, vor dem Bereich des Maelstroms, der zusaetzlich gefaehrlich ist durch Nebel und Tidenhub. Die Seeleute konnten durch die irrefuehrenden Geraeusche des Wellengangs (das "Lied der Sirenen" ist eine Metapher, die dem norwegischen
" kenningar" aehnlich ist) angezogen werden auf die halb versteckten Felsen, sich selbst betruegend, dass die Landung nahe ist, aber, als sie naeher kamen, ist der Schiffbruch auf den Riffen unvermeidlich.



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Gab es Troja wirklich ?

10.04.2010 um 11:35
Ausserdem koennen wir bemerkenswerte Parallelen zwischen der griechischen und nordischen Mythologie finden: z.B. ist Odysseus Ull, Bogenschuetzen und Krieger der nordischen Mythologie aehnlich; das Meer, der Seeriese Aegaeon (der seinen Namen dem aegaeischen Meer gab) ist das Gegenstueck des nordischen Seegottes Aegir, und Proteus, der Alte Mann des Meeres (ein mythischer Hirte der Seehunde, der in den Seetiefen lebt und zum Voraussagen der Zukunft faehig ist ), ist aehnlich dem "marmendill" (erwaehnt in der Hàlfs Saga ok hàlfsrekka und dem Landnàmabòk ), einem sehr seltsamen Geschoepf, das einem missgestaltenen Mann mit einem seehundaehnlichen Koerper unterhalb der Taille aehnelt, und das Geschenk der Prophezeiung hat, aber nur spricht, wenn er sich danach fuehlt, gerade wie Proteus. Andererseits, gibt es bemerkenswerte Analogien zwischen den Achaeer- und Wikingerschiffen: indem man die Details der homerische Schiffe mit den Resten der in der Bucht von Roskilde gefundenen Wikingerschiffe vergleicht, realisieren wir, dass ihre Merkmale sehr aehnlich waren. Wir verweisen auf den flachen Kiel (man schliesst dies aus Od. XIII, 114), den doppelten Bug ( wir schliessen dies aus dem Ausdruck "amphiélissai", das Homer haeufig in Bezug auf ihre doppelte Kruemmung, d.h. am Heck und am Bug, nutzt ) und den abnehmbaren Mast - dies ist ein hoch entwickeltes Merkmal, das bei den Wikingerschiffen typisch ist, auch typisch fuer die homerischen Schiffe: viele Passagen sowohl in der Ilias (I, 434; I, 480) als auch der Odyssee (II, 424-425; VIII, 52) bestaetigen ohne einen Schatten des Zweifels, das die Arbeit des Auf- und Abnehmen des Mastes am Anfang und am Ende jeder Fahrt ueblich war.

Im Allgemeinen, unabhaengig von den jeweiligen Mythologien, finden sich bemerkenswerte Aehnlichkeiten zwischen den Gewohnheiten der Achaeer und denen der Bevoelkerungen von Nordeuropa, obgleich sie um fast 3000 Jahren getrennt sind. Das System der sozialen Beziehungen, von Interessen und von Lebensstilen der homerischen Welt und der Wikingergesellschaft, sind, trotz der vegangenen Jahre, ueberraschend aehnlich. Zum Beispiel entspricht die "agorĂ ", die oeffentliche Versammlung in der homerischen Welt, dem " thing" der Wikinger: dies war der wichtigste politische Moment in der Fuehrung der Gemeinschaft fuer beide Voelker. Aus seiner Sicht informiert Tacitus uns, dass zu seiner Zeit die Nordbevoelkerungen allgemeine Versammlungen abhielten (Germania, Kap. 11), die sehr aehnlich dem " thing" erscheinen ( folglich auch der "agorĂ " ). In einem Wort, die Aehnlichkeiten zwischen den homerischen Achaeern, die waehrend des Bronzezeitalters lebten, den Deutschen der roemischen Periode und den mittelalterlichen Wikingern, bezeugen die Kontinuitaet der nordischen Welt durch die Zeiten.

Wir sollten beachten, dass viele homerische Voelker, wie die Danaeer, die Pelasger, die Dorer, die Kureten, die Lybier und die Lapithaeer, deren Spuren nicht im Mittelmeer gefunden werden, heute noch vermutlich im Ostseeraum existieren: sie finden ihre gegenwaertigen Gegenstuecke in den Daenen, den Polen, den Thueringern, den Kurlaendern, den Livlaendern und den Lapplaendern (diese Identifikation wird durch ihren jeweiligen geographischen Standort unterstuetzt). Ausserdem erwaehnen beide Gedichte die Sintianer, mythische Einwohner von Lemnos, die mit dem Schmiedegott Hephaestos verbunden wurden (Il. I, 594; Od. VIII, 294): ihr Name ist genau derselbe wie der heutigen "Sinti", d.h. ein Stamm der Zigeuner, die traditionsgemaess Metallarbeiter und Kupferschmiede sind. Wir bemerken auch ein moegliches Verhaeltnis zwischen den "Argiven", einem anderen Namen fuer die Achaeer, "Argeioi" auf griechisch - d.h. (V)argeioi, in Betracht des ueblichen Verlustes des Anfangs- V (das "Digamma") in der homerische Sprache - und den " Waraeger " ( schwedische Wikinger ). Was die homerischen "Danaer" ( "Dànaioi" auf griechisch, die auch Achaeer waren), so bemerkt Saxo Grammaticus am Anfang des Gesta Danorum, dass "Dudon, der eine Geschichte ueber Aquitania schrieb, glaubt, dass die Daenen ihren Ursprung und Namen den Danaern" verdanken (I, I, 1). Dieser Vergleich ist bisher als Mittel gedeutet worden, die Herkunft der Daenen zu erhoehen, jetzt aber koennte man beginnen, sie in einem neuen Licht zu sehen. Wenn wir noch weiter bei dem Digamma bleiben, sollten wir nun das Verhaeltnis zwischen den griechischen Woertern "areté" ( Wert ) und "àte" (Stoerung oder Fehler) und ihrer lateinischen Gegenstuecke "virtus" und " vitium" beruecksichtigen ( abgesehen vom Anfangs- V, sind oft auch die Vokale A und I auswechselbar: z.B. "Hinterhalt" [engl. „ambush“] entspricht dem italienischen "imboscata").

Indem wir die gleiche Aenderung (d.h. AĂ V I ) am Namen der "Achaeer" ( "Achaioi" auf griechisch) anwenden, erhalten wir das Wort "Wikinger". In einem Wort, die Argeioi, Danaioi und Achaioi, d.h. die drei Hauptnamen, die Homer den Hauptpersonen seiner Gedichte gibt, ueberlieferten sich wahrscheinlich als die Varangianer (Waraeger), Daenen und Wikinger (nie im Mittelmeerbereich gefunden, auch nicht in antiker Zeit).

Hier ist folglich das "Geheimnis", das innerhalb der Gedichte Homers versteckt und fuer alle Eigenartigkeiten der homerischen Geographie verantwortlich ist: der Troianische Krieg und die anderen ueberlieferten Ereignisse griechischer Mythologie, spielten nicht im Mittelmeer, sondern im Ostseeraum, d.h. die urspruengliche Heimat der blonden, "langhaarigen" Achaeer (die Odyssee behauptet, dass Odysseus blond war; XIII, 399; XIII, 431). Zu diesem Thema berichtet der anerkannte schwedische Gelehrte Professor Martin P. Nilsson in seinen Arbeiten ueber betraechtliche archaeologische Beweise, freigelegt an den mykenischen Staetten in Griechenland, ihren nordischen Ursprung bekraeftigend. Einige Beispiele sind: die Existenz einer grossen Quantitaet baltischen Bernsteines in den aeltesten mykenischen Graebern in Griechenland (die nicht dem Handel zugeschrieben werden koennen, weil der Bernstein in den gleichzeitigen minoischen Graebern auf Kreta, sowie in neueren Graebern auf dem Kontinent, sehr selten ist); die typischen nordischen Merkmale ihrer Architektur (das mykenische megaron ist identisch mit der Halle der alten skandinavischen Koenige); die Aehnlichkeit von zwei Steinplatten aus einem Grab in Dendra mit den Menhiren, bekannt aus dem Bronzezeitalter Zentraleuropas; die Schaedel nordischen Typus, gefunden in der Nekropolis von Kalkani, etc.. Ausserdem weisen die aegaeische Kunst und in die Bronzezeit datierte skandinavische Reste eine bemerkenswerte Aehnlichkeit auf - zum Beispiel, die im Grab Kivik in Schweden gravierten Abbildungen – so sehr, dass ein Gelehrter des 19.Jahrhunderts vorschlug, das Monument sei von den Phoeniziern gebaut.

Ein anderes Zeichen der Anwesenheit der Achaeer in der noerdlichen Welt in einer fernen Vergangenheit ist ein mykenisches Graffito, gefunden im megalithischen Komplex von Stonehenge in Suedengland. Andere Ueberreste, die mykenischen Einfluss offenbaren, wurden im gleichen Bereich gefunden ("Wessex Kultur"), die auf eine Periode zurueckgehen, welche der mykenischen Zivilisation in Griechenland vorangeht. Eine Spur des Kontaktes wird in der Odyssee gefunden, die einen Markt fuer Bronze in Uebersee erwaehnt, in einem fremden Land gelegen, "Temese" benannt, nie im Mittelmeerbereich gefunden. Da Bronze eine Legierung von Kupfer und Zinn ist, das im Norden nur in Cornwall gefunden wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass das geheimnisvolle Temese der Themse entspricht, "Tamesis" oder "Tamensim" in alten Zeiten genannt. Homer folgend erfahren wir, dass, waehrend des Bronzezeitalters, die alten Skandinavier zur Temese-Themse zu segeln pflegten, " in einem fremden ueberseeischen Land gelegen", um sich mit Bronze zu versorgen.

Diese Theorie - bereits einer positive Ueberpruefung unterzogen mittels der Kontrollen in den betroffenen Gegenden und die Poppers Anforderung an " Falsifizierbarkeit " durchgemacht hat - loest viele weitere Probleme, wie die Rueckstaendigkeit der homerischen Zivilisation, verglichen mit der Mykenischen; das Fehlen von Hinweisen auf Seefahrt und griechischer Mythologie in der minoisch-kretischen Welt; die Unaehnlichkeit zwischen der Morphologie einiger homerische Staedte, wie Mykene und Calydon und ihrer griechischen Namensvetter; die Absurditaeten hinsichtlich der Regionen des Peloponnes und der Abstand der Verbuendeten der Troianer von den Dardanellen und so weiter. Wir sollten auch beachten, dass Rinder in der homerischen Welt von groesster Wichtigkeit sind: dies ist ein weiterer Beweis, dass wir uns nicht mit einer griechischen Umgebung beschaeftigen, ohne Zweifel passender fuer Ziegen als Rinder, sondern mit einer nordischen. Ausserdem wuerde man in einer griechischen Umgebung ein Uebermass an Tonwaren erwarten, aber dies ist nicht der Fall: in beiden Gedichten wird Tafelgeschirr nur aus Metall oder Holz gefertigt, waehrend Tonwaren abwesend sind. Die Dichter spricht von Metallvasen, normalerweise Gold oder Silber. In Odysseus’ Palast z.B, in Ithaca, "ein Maedchen kam, Wasser von einem schoenen/goldenen Krug in ein silbernes Bassin zu giessen" (Od. I, 136-137). Leute gossen Wein "in Goldbecher" (Od. III, 472) und "in Goldglaeser" (Od. I, 142). Lampen (Od. XIX, 34), Flaeschchen (Od. VI, 79) und Urnen, wie die, die Patroklus’ Knochen beinhaltet (Il. XXIII, 253), waren aus Gold gemacht. Die Gefaesse, die zum Weingiessen benutzt wurden, waren auch aus Metall: als eines von ihnen zu Boden fiel, hat es, anstatt zu brechen, "gedroehnt" (Od. XVIII, 397). In einem Wort, einerseits erwaehnen die homerische Gedichte keine keramischen Tonwaren, die fuer die Mittelmeerwelt typisch ist, aber, andererseits, stimmen sie auffallend mit der nordischen Welt ueberein, in der die Gelehrten eine stabile und hochentwickelte, auf Bronze gruendende Industrie vorfinden, verglichen mit den Tonwaren, die weitaus bescheidener war.

Die Armen benutzten hoelzerne Kruege (Od. IX, 346; XVI, 52), d.h. die preiswerteste und natuerlichste Form eines Gefaesses, in Anbetracht des Ueberflusses an diesem Material im Norden: Estland und Lettland haben eine sehr alte Tradition der hoelzernen Bierbecher.

Folglich war es entlang der Ostseekueste, wo Homers Ereignisse stattfanden, vor der mykenischen Migration suedwaerts, im 16. Jahrhundert v.C.. Diese Periode ist nah dem Ende eines aussergewoehnlich heissen Klimas, das einige tausende Jahre gedauert hatte, das "post-glaziale klimatische Optimum". Es entspricht der atlantischen Phase des Holozaen, als die Temperaturen in Nordeuropa viel hoeher waren als heute (zu dieser Zeit erreichten die breitblaettrigen Waelder den noerdlichen Polarkreis und die Tundra verschwand sogar aus den noerdlichsten Bereichen von Europa). Das "klimatische Optimum" erreichte seine Spitze um 2500 v.C. und fing an, um 2000 v.C herum nachzulassen. ( " subboreale Phase " ), bis es zu einem Ende einige Jahrhunderte spaeter kam. Es ist in hohem Grade wahrscheinlich, dass dies die Ursache war, der die Achaeer zwang, hinunter in das Mittelmeergebiet zu ziehen. Sie folgten vermutlich dem Dnieperfluss abwaerts zum Schwarzen Meer, wie es die Wikinger viele Jahrhunderte spaeter taten (deren Kultur in vielen Punkten ziemlich aehnlich ist). Die mykenische Zivilisation, die nicht in Griechenland entstand, wurde so geboren und bluehte fort vom 16.Jahrhundert v.C. an, bald nach der Aenderung im nordeuropaeischen Klima.

Die Auswanderer nahmen ihre Epen und Geographie mit sich und ordneten die gleichen Namen, die sie in ihrem verlorenen Heimatland hinter sich gelassen haben, den verschiedenen Orten zu, an denen sie schliesslich siedelten. Dieses Erbe wurde durch die homerischen Gedichte und die griechische Mythologie verewigt (die Letztere verlor die Erinnerung an die grosse Migration aus dem Norden vermutlich nach dem Kollaps der mykenischen Zivilisation, um das 12.Jahrhundert v.C., behielt aber eine vage Erinnerung an ihre "hyperboreischen" Verbindungen ). Ausserdem benannten sie mit ostseeischen Namen nicht nur die neuen Laender, in denen sie siedelten, sondern auch andere Mittelmeerregionen, wie Libyen, Kreta und Aegypten, was enorme "geographische Missverstaendnisse" schuf, die bis heute anhalten. Die oben erwaehnten Uebernahmen von nordischen Ortsnamen wurden zweifellos angeregt, wenn nicht sogar suggeriert, durch eine bestimmte Aehnlichkeit zwischen Ostsee- Geographie und der Aegaeischen ( was die Mykener infolge ihrer Neigung zur Seefahrt realisierten ): wir brauchen nur an die Analogie Oland-Euboea oder Seeland-Peloponnes denken (wo sie gezwungen wurden, das Inselkonzept zu bekraeftigen, um die urspruengliche Anordnung beizubehalten). Die wachsende Praesenz der griechisch-sprechenden Bevoelkerungen im Mittelmeergebiet, mit ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Macht, verfestigte spaeter dieses Phaenomen, von der mykenischen Zivilisation bis zur hellenistisch-roemischen Periode.

Kurz gesagt, ausser den geographischen Uebereinstimmungen zugunsten dieser Theorie, gibt es das bemerkenswerte zeitliche Zusammentreffen zwischen dem Ende des "klimatischen Optimum" in Nordeuropa und der Siedlung der Mykener im aegaeischen Bereich. Wir sollten auch beachten, dass ein katastrophales Ereignis zu dieser Zeit geschah: wir beziehen uns auf die Eruption des Vulkans von Thera (Santorini), um das Jahr 1630 v.C., die vermutlich die minoische Zivilisation auf Kreta ausloeschte und zweifellos schwere, weltweite klimatische Konsequenzen hatte (Spuren davon wurden sogar in den Jahresringen der sehr alten amerikanischen Baeume gefunden), und verursachte atmosphaerische Phaenomene, die die bronzezeitlichen Zivilisationen in Nordeuropa terrorisiert haben muessen. Wenn wir beruecksichtigen, dass das "Optimum" schon einige Jahrhunderte vorher begann abzunehmen, so startete oder beschleunigte dieses Ereignis vermutlich den endgueltigen Kollaps.

Dies ist das gleiche Zeitalter wie der Aufstieg der Arier-, Hyksos-, Hethiter- und Kassiten- Siedlungen in Indien, in Aegypten, in Anatolien und in Mesopotamien. In einem Wort, das Ende des "klimatischen Optimums" kann die Ursache der gleichzeitigen Migrationen anderer indoeuropaeischer Bevoelkerungen erklaeren ( neuerer Forschung durch Prof. Jahanshah Derakhshani, Universitaet Teheran, folgend, gehoerten die Hyksos sehr wahrscheinlich der indoeuropaeischen Familie an). Die urspruengliche Heimat der Indo-Europaeer war vermutlich im hoechsten Norden von Europa, als das Klima viel waermer war als heute. Wie auch immer, einerseits behauptet G.B. Tilak in ‚The Arctic Home of the Vedas’ den arktischen Ursprung der Arier, "Vetter" der Achaeer, andererseits erinnern iranische und nordische Mythologie daran, dass die urspruengliche Heimat durch Kaelte und Eis zerstoert wurde. Es ist auch bemerkenswert, dass, nach Tilak ( The Orion), die urspruengliche arische Zivilisation in der "Orionischen Periode" bluehte, als die Konstellation von Orion das Fruehlings- Aequinoktium markierte. Das geschah in der Periode von 4000 bis 2500 v.C. und entsprach der Spitze des "klimatischen Optimum".

Wir vermerken auch die Anwesenheit einer Bevoelkerung, die als die Tocharianer im Tarim Bassin bekannt ist (Nordwestchina), am Anfang des 2. Jahrtausends v.C. Sie sprachen eine indoeuropaeische Sprache und waren gross, blond mit kaukasischen Merkmalen. Diese Datierung versieht uns mit einer weiteren Bestaetigung der nahen Verbindung zwischen der Abnahme des "klimatischen Optimum" und der indoeuropaeischen Diaspora aus Skandinavien und anderen noerdlichen Regionen. In diesem Zusammenhang ist es erstaunlich, dass das Bronzezeitalter in China gerade zwischen dem 18. und dem 16.Jahrhundert v.C. beginnt (Shang - Dynastie). Wir sollten beachten, dass das chinesische Piktogramm, das den Koenig anzeigt, "Wang" genannt wird, das der homerische Bezeichnung "anax" sehr aehnlich ist, d.h. "der Koenig" (entsprechend "wanax" in den mykenischen Linear B Tafeln). Andererseits koennen die Bezeichnungen "Yin" und "Yang" (die zwei ergaenzende Grundregeln der chinesischen Philosophie ausdruecken: Yin ist weiblich, Yang maennlich) mit den griechischen Wurzeln "gyn -" und "andr-" entsprechend verglichen werden, die sich auch auf die "Frau" und den "Mann" beziehen ("anér edé gyné", "Mann und Frau", Od. VI, 184). Ausserdem ist es kein Zufall, dass in dieser Periode die Steppenvoelker bluehten - die Skythen, wie der Grieche sie zu rufen pflegte - die blond oder rothaarig waren, im Bereich von Wolga und Dnieper, die Fluesse, die eine solche wichtige Rolle als Handels- und Durchfahrtswege zwischen Nord und Sued spielten. Eine Passage von Herodot ueber den Ursprung der Skythen bekraeftigt dieses Bild: "Sie sagen, dass 1000 Jahre seit ihrem Ursprung und ihrem ersten Koenig Targitaos verstrichen sind bis zur Expedition Darius’ gegen sie" (Geschichte, IV, 7). Da diese Expedition auf 514 v.C. zurueckgeht, wuerde ihr Ursprung folglich auf das 16.Jahrhundert v.C. datieren, d.h. die Epoche der mykenischen Wanderung. Man koennte es riskieren, in diesen Zusammenhang auch die Olmeken einzufuegen. Sie scheinen die suedliche Golfkueste von Mexiko in der ungefaehr gleichen Periode erreicht zu haben: so koennte man schliessen, dass sie eine Bevoelkerung war, die frueher im extremen Norden Amerikas lebte ( verbunden mit der indoeuropaeische Zivilisation durch das Nordpolarmeer, das zu dieser Zeit nicht gefroren war ), und dann gen Sueden zogen, als das Klima kollabierte (was selbstverstaendlich helfen koennte, bestimmte Aehnlichkeiten mit der alten Welt, abgesehen von anderen moeglichen Kontakten, zu erklaeren).

Zurueck zu Homer, wo diese Rekonstruktion nicht nur die ausserordentliche Uebereinstimmung zwischen dem Baltisch-Skandinavischen Kontext und der Welt Homers erklaert (verglichen mit allen Widerspruechen, ueber denen die Gelehrten der alten Griechen ihre Gehirne vergeblich beanspruchten, die entstehen, wenn man versucht, die homerische Geographie in das Mittelmeer zu legen), sondern auch erklaert, warum die Letztere entschieden aelter als die mykenische Zivilisation war. Offenbar foerderte der Kontakt mit den verfeinerten mediterranen und oestlichen Kulturen ihre schnelle Entwicklung, auch in Betracht ihrer bemerkenswerten Neigung zu Handel und Seefahrt, was nicht nur die homerischen Gedichte durchdringt, sondern auch die gesamte griechische Mythologie. Weiter fuegt sich dieser These sehr gut in den starken Seefahrercharakter der Mykener ein. Tatsaechlich bestaetigen Archaeologen, dass die Letzteren intensiv Seefahrt seit ihrer Sesshaftwerdung in Griechenland betrieben hatten (ihre Handelsstationen werden an vielen Mittelmeerufern gefunden). Folglich hatten sie eine Tradition uebernommen, die eine langen Zeit zurueckdatiert, was andeutet, dass ihr urspruengliches Land nahe dem Meer lag. Dazu passen die nordischen Elemente ihrer Architektur und ihre eigenen koerperlichen Merkmale perfekt in die Parallelen zwischen den homerische und nordischen Mythen, die nicht nur extrem archaische Merkmale besitzen, sondern auch von einer unleugbaren Seefahrernatur sind. Dies ist mit den aktuellen Hypothesen ueber den kontinentalen Ursprung der Indo-Europaeer schwer zu erklaeren, waehrend die Funde in England sehr gut zu der Idee einer frueheren Kuestenheimat passen (indem wir dies mit den gewoehnlichen nordischen Elementen ihrer Architektur verbinden, beseitigen wir jeden moeglichen Zweifel hinsichtlich ihres Ursprungsorts).

Viele Zeichen beweisen das Alter der zwei Gedichte und ihre zeitliche Abweichung von der griechischen Kultur (dies erklaert auch, warum alle zuverlaessigen Informationen betreffend des Autors oder der Autoren und der Gedichte in der vorklassischen Zeit verloren waren) und zeigen, dass sie tatsaechlich einer "barbarischen" europaeischen Zivilisation, sehr weit entfernt der Aegaeischen, gehoeren, wie von massgebenden Gelehrten bemerkt worden ist, wie z.B. von Prof. Stuart Piggott in seinem „Ancient Europe“. Ausserdem hat die Radiokarbondatierung, korrigiert mit der Baumringchronologie (d.h. Baumringkalibrierung) vor kurzem das Dogma des oestlichen Ursprung der europaeischen Zivilisation in Frage gestellt. Prof. Colin Renfrew beschreibt die Konsequenzen fuer die traditionelle Chronologie:

"Diese Aenderungen bringen eine vollstaendige Reihe alarmierende Umkehrungen in den chronologischen Verhaeltnissen mit sich. Die megalithischen Graeber von Westeuropa werden jetzt aelter als die Pyramiden oder als die runden Graeber von Kreta, ihre angenommenen Vorgaenger. Die fruehen metallgebrauchenden Kulturen des Balkan datieren vor Troia und der Aegaeis der fruehen Bronzezeit, von denen sie angenommenerweise abstammen. Und in Grossbritannien, war die endgueltige Struktur von Stonehenge, einmal gedacht, die Inspiration mykenischer architektonischer Sachkenntnis zu sein, bereits komplett, bevor die mykenische Zivilisation anfing." (Before Civilisation, the radiocarbon revolution and prehestoric Europe, Kap. 4, "The Tree-ring Calibration of Radiocarbon" ). Infolgedessen geht Prof. Renfrew, soweit zu sagen: "Das ganze sorgfaeltig konstruierte Gebaeude stuerzt zusammen und der Geschichtsablauf der Standardlehrbuecher muss verworfen werden" ( Before Civilisation, Kap. 5, The Collapse of the Traditional Framework).

Abschliessend koennte dieser Schluessel [ die vorgestellte Theorie ] uns erlauben viele Tueren leicht zu oeffnen, die bis jetzt fest geschlossen waren, sowie auch um die historische Frage der indoeuropaeischen Diaspora von einer neuen Perspektive aus zu betrachten.


Das Buch:

Felice Vinci, Omero nel Baltico ["Homer an der Ostsee"], mit Einleitung durch R. Calzecchi Onesti und F. Cuomo.
Verleger: Fratelli Palombi Editori, 2.Ausgabe 1998, Rom.
ISBN: 88-7621-211-6
(ein englisches Manuskript ist beim Autor vorhanden).

Dr. Felice Vinci
Via Cola di Rienzo 180
00192 Rom (Italien)
Telefon: ++39.06.6877696 oder ++39.06.83040321;
E-mail: felicevinci@tiscali.it

english original text at
http://www.jesus1053.com/l2-wahl/l2-autoren/l3-spedicato/Homer-Balt.htm (Archiv-Version vom 13.01.2009)

Englisch-Deutsche Uebersetzung
Georg Duve, Hamburg, Deutschland, Juli 2002
Korrekturen? gduve@t-online.de
So das wars. Danke fĂĽr ihre Aufmerksamkeit. :)


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Gab es Troja wirklich ?

03.05.2011 um 14:20
Das ist sehr wohl wichtig! Ich muss es nämlich grade in deutsch rausfinden. Also erzäjhlt mal: ja oder nein?!


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Gab es Troja wirklich ?

03.05.2011 um 16:49
JA war in der türkei ich habe ein atlas wo die verschiedensten burg schlösser ect ruinen eingetragen sind. und dort steht west küste von grichenland aus eine runie gibt die troya hies. wenn ich denn atlas finde mach ich bild und stelle es rein aber sicher das du es für deutsch rausfinden solst und nicht für erdkunde/geschichte


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Gab es Troja wirklich ?

03.05.2011 um 18:38
@greenkeeper

Ein Link und eine Zusammenfassung hätten es doch auch getan ^^


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