Thorsteen schrieb am 06.12.2023:Abydos! Das ist eines der beliebtesten Beispiele von Präastronautikern.
Die "Überlegenheit" von antiken Zivilisationen und deren Weltbild einer flachen Erde ist immerhin ein wesentlicher Baustein im Werkzeugkasten der Flacherdler, alleine deswegen sollte man auf das Thema mal genauer eingehen.Erst mal ein Hinweis:
Ägypten. Tausende von Tempeln, Gräbern, Ruinen, Bauwerken aller Art.
Bei EINEM EINZIGEN sehen wir hier "Hubschrauber", "U-Boote" oder was auch immer. Und diese Stelle ist zudem noch gut versteckt.
Hätten die alten Ägypter solche Waffen gehabt, dann hätten sie auf allen verfügbaren freien Wandflächen damit herumgeprotzt.
Von den Unmöglichkeiten, mit den Mitteln der damaligen Zeit genug Stahl für ein U-Boot zu produzieren, reden wir besser auch nicht. (Wo sind die Reste der Hochöfen, wo die riesigen Tagebau-Erzminen...)
Metall war damals kostbar, denn nutzbare Metalle (Kupfer, Eisen) musste man - anders als Gold - aus einem Erz extrahieren. Eisen gab es zwar schon sehr früh in Ägypten, das waren aber dann meistens Eisenmeteorite. Davon sind allerdings so wenige heruntergekommen und verarbeitet worden, dass Eisen damals unfassbar wertvoll gewesen sin muss.
Echte Eisenverhüttung und Erz-Abbau gab es erst am Ende der Bronzezeit, also ca, 1200 v.Chr. in Ägypten. Vorher musste Eisen importiert oder in reiner Form (Meteoriten) gefunden werden.
Natürlich können wir nicht ausschließen, dass ein außerirdischer Prä-Astronaut seine Meteoritensammlung über Ägypten abwerfen musste, weil das Raumschiff Übergepäck hatte...
Genau so der Tempel von Dendera (der mit den "Glühbirnen").Er stammt nicht aus dem "alten" Ägypten, sondern aus der Spätzeit, als schon die Römer im Land waren. (Das bekannte Relief ist auf 30 v.Chr. datiert.)
Auch hier: Die einzige Abbildung von "Glühbirnen" auf einer Wand.
Keine Erwähnung in der griechischen und römischen Geschichtsschreibung, dass die Ägypter eine sehr spezielle Lichtquelle hatten. Keine Hinweise im umgebenden Text auf Glühbirnen.
Ganz im Gegenteil: Viele Mumien aus der normalen Bevölkerung hatten regelrechte Raucherlungen, weil sie ihre Häuser mit Rohöl ("Naphta") beleuchteten. Das Zeug sorgt bei Verbrennung für jede Menge feinsten Ruß, der sich auch in den Lungen der Leute festgesetzt hat. Warum benutzt man so etwas, wenn man doch Glühbirnen hat?
Das altägyptische Glas war vielleicht gut, um Schmucksteine und Vasen daraus herzustellen - für Glühbirnen braucht man was Anderes.
Die Evakuierung eines so riesigen Glaskolbens wäre vielleicht noch möglich gewesen, primitive Pumpen mit Dichtungen aus Leder kannte man damals schon. Eine fast luftleere, über 2 Meter lange Glühbirne wäre aber trotzdem im Falle einer Implosion tödlich für alle im Raum Anwesenden gewesen.
Es hat schon seinen Sinn, dass Glühbirnen eine gewisse Größe haben, auch heute noch (obwohl wir inzwischen was Besseres haben).
Da sollte man Herrn Däniken mal die Frage stellen, was sich Außerirdische dabei gedacht haben, den Menschen dermaßen gefährliches Zeug zu schenken.
Natürlich könnte man auch eine Gasentladungslampe mit normalem Innendruck bauen, dazu müsste man nur Edelgase aus der Luft extrahieren.
Wenn mir jetzt jemand erklären könnte, wie die alten Ägypter Temperaturen bis fast zum absoluten Nullpunkt erzeugt haben, und wo ein Hinweis auf so eine Anlage gefunden wurde... Ich bin jederzeit bereit, mir so etwas anzusehen.
Wie man die Gase dann identifiziert, speichert, in die Glaskolben füllt... Wo sind die Maschinen, wo sie Texte, wo die Berichte fremder Reisender (Herodot z.B.), wo ist irgendein Beweis?
Um zum allgemeinen Thema zurückzukehren: Auch die Ägypter glaubten an eine flache Erde, die als Scheibe auf einem Ozean schwimmt. Das erste Stück Land auf diesem Ur-Ozean war ein Ur-Hügel. Daraus wurde irgendwann mal das ganze Land.
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Tiefe Finsternis beherrschte die Welt, die nur aus einem Urgewässer, dem „Nun“, bestand. Nur durch seinen eigenen Willen erschuf sich der erste Gott Atum selbst. Er tauchte aus dem Wasser auf und an der Stelle, an der er aus dem Gewässer trat, tauchte plötzlich Land auf – der „Urhügel“.
Quelle:
https://www.selket.de/von-mythen-und-maerchen/schoepfungsgeschichten/ (Ein kurzer Überblick aus der seriösen Ecke.)
Die immer wiederkehrenden Hinweise des Flache-Erde-Fanclubs auf alte Überlieferungen von Völkern, die "uns weit voraus" waren, sind auch hier reines Wunschdenken. Schöpfungsmythen, in deren Auslegung man vielleicht ein "überlegenes Wissen" finden könnte, gibt es in Massen. Hier eine kleine Auswahl:
https://www.mdr.de/wissen/antworten/schoepfungsmythen-weltweit-religion-schoepfung-mensch-100.htmlNatürlich steht es jedem frei, sich gründlicher zu informieren (und was auch immer hinein zu interpretieren). Bemerkenswert finde ich, dass es Mythologien oder Religionen gibt, bei denen die Gestalt der Erde vollkommen egal ist, und das selbst Kulturen, die als Nomaden ein eher geringes zivilisatorisches Niveau hatten (Inuit, Buschmänner) sich die Mühe machten, über die Entstehung der Welt nachzudenken. Es muss sich also um eine grundsätzliche Eigenschaft des menschlichen Geistes handeln, über eine wie auch immer geartete Entstehung und Formgebung der Welt nachzudenken. Die Ergebnisse dieser Denkarbeit müssen aber nicht zwangsläufig mit der Realität übereinstimmen.
Bei allem Respekt vor den Leistungen der alten Ägypter: "Weit voraus" waren sie uns nicht. Ein paar Beispiele:
Der Hoover-Damm hat etwa das selbe Volumen wie die Cheops-Pyramide, und der Assuan-Damm (immerhin sind wir in Ägypten) hat mehr als das 15-fache Volumen der Cheops-Pyramide. Was wir heute bauen, hat einen Zweck - Pyramiden hatten eine andere Bedeutung.
Zur Zeit der großen Pyramidenbauer hatten die Ägypter noch nicht mal das Rad. Die erste Darstellung eines Scheibenrades in Ägypten stammt aus der 6. Dynastie (um ca. 2350 - 2215 v.Chr.), also nach dem Bau der Pyramiden, ein Speichenrad auf Achsen ist erst deutlich später in Ägypten belegt.
Noch nicht mal Holz gab es in nennenswerten Mengen in Ägypten, Zedernholz musste z.B. aus dem Libanon importiert werden.