kuno7 schrieb:Als Agnostiker kann man ja durchaus eine Variante favorisieren, dennoch aber die Andere nich ausschließen.
Nicht nach dem, was Du am Ende sagst: "denn zu wissen, dass man nur glaubt belässt einen immer noch auf der Theisten Seite"
Und mal ehrlich: Denkst Du allen Ernstes, ich schließe eine gott-lose Welt tatsächlich aus? Selbst nach dieser Deiner Definition müßtest Du mich einen Agnostiker nennen.
Du hast mich nie anders als wie ein solcher Agnostiker agieren erlebt hier im Forum. Ich empfinde es als eine Frechheit, daß Du mir absprichst, einer zu sein, der in Sachen Gott "eine Variante favorisiert, dennoch aber die andere nicht ausschließt".
kuno7 schrieb:Beispiel Blitzschlag.
Was für ein blödes Beispiel. Ehrlich. Immerhin kannst Du hinreichend in Erfahrung bringen, daß Du das nie herausfinden wirst. Womit Du ne eindeutige Aussage hast. Und kannst durchaus glauben, daß es Dich nie treffen wird (oder auch das Gegenteil glauben). In der Regel sind aber solche Fragen Pillepalle und irrelevant für Deine Lebensführung odgl. Hat Null Auswirkungen auf Deine Lebensführung oder Dein Alltag, egal, welche Möglichkeit Du präferierst - und dazu weißt, daß die Gewißheit einer Antwort ausgeschlossen ist. Ob Du elektrischen Strom nutzen kannst oder nicht, ist da schon mal weit relevanter.
Denk Dir nächstes Mal nicht so'n Unsinnsbeispiel aus.
kuno7 schrieb:Agnostiker meint doch nich nur das zu glauben, was man wirklich sicher weiß, sondern im Zweifel eben nich zu glauben und die Frage einfach offen zu lassen.
Erstens ist ein "glauben, was man wirklich sicher weiß" ein saudummes Konzept. Und zweitens ist ein Nichtglauben in
sämtlichen Bereichen, die ich nicht vollends bis zur Beweisbarkeit verstanden habe - ich schrieb es bereits, wieso ignorierst Du das einfach -
unmöglich. Dieser Dein Satz ist schlicht was für die Tonne. Und der Knoten im Kopf bei der falschen Person geortet.
Was den lebensechten Agnostiker betrifft, nicht das Ideal, welches nie real sein kann, so geht es nicht darum, keinen Glauben zu haben bezüglich der Sachen, über die der Agnostiker keine Entscheidung treffen kann. Sondern: keine (Dasistso-) Aussagen zu treffen. "Strenge", konsequentere Agnostiker beten sogar regelmäßig zu einem Gott oder einer Götterauswahl ihrer Wahl (hier auf Allmy wahrscheinlich aber niemand dieserSelbstbezeichnung), eben weil sie es nicht wissen. Sich einfach aller Dinge zu enthalten, über die sie nicht ausreichend Informationen haben, ist in unserer Welt nicht möglich. Eben deswegen die Beschränkung auf ein "Ich kann darüber keine abschließende Aussage abgeben".
kuno7 schrieb:Ein Agnostiker würde vermutlich davon ausgehen, die Sonne werde aufgehen, eine ewige Nacht mit folgendem Kältetod aber nich ausschließen.
Ach neee!!! Das nenn ich aber mal "glauben". Nur, wer weiß (zu wissen meint), schließt aus.
kuno7 schrieb:Ich hätte deinen Standpunkt zB. zum Thema Außerirdische schon als agnostisch interpretiert.
Meinen Standpunkt? Den hab ich aber doch gar nicht preisgegeben. Ich habe mich nur an das agnostische Prinzip gehalten, nur zu bewerten, was wir wissen können und was nicht. (Und zur Verdeutlichung auch mal denkbare Möglichkeiten durchzurechnen.) Ok, wenn Du das mit "Standpunkt" gemeint haben solltest... Is mehr ne Prämisse, 'n Apriori.
kuno7 schrieb:Klar is mir das aufgefallen, schließlich weiß ich ja, dass du gläubiger Christ bist.
So recht will mir Dein
Ne, denn ob man Theist, Atheist oder Agnostiker is bezieht sich ja nich aufs Wissen, sondern aufs Glauben.
darauf dann aber nicht einleuchten.
kuno7 schrieb:Nach meinem Agnostizismus Verständnis eben nich, denn zu wissen, dass man nur glaubt belässt einen immer noch auf der Theisten Seite, erst das fehlen von glauben macht einen zum Agnostiker.
Womit bewiesen wäre, daß es keine Agnostiker gibt. Du räumst ja selbst ein, daß die glauben (auch wenn ich nach einem "ach nee" erst die Vokabel benannt habe).
Der einzige Unterschied, den ich zwischen nem Agnostiker und nem sich seines Glaubens bewußten Glaubenden sehe, ist der, daß Agnostiker sich darum mühen, überall da, wo sie es im realen Leben sich leisten zu können meinen, auf ne Meinung, nen Standpunkt, nen Glauben verzichten. Aber daß Agnostiker nicht glauben würden, nee, dat jibbet nich!
Auch der wissenschaftliche Atheismus, die "Entscheidung", nichts über Gott auszusagen, ist solch ein Agnostizismus. Hier wird Gott ausgeblendet. Dennoch sind die meisten Wissenschaftler selbst entweder Theisten oder Atheisten, und nur einige sind Agnostiker. Sind also theistische bzw. atheistische Wissenschaftler nun doch keine wissenschaftlichen Agnostiker? Doch, sind sie, eben weil sie keine Hypothesen mit Gott aufstellen (oder solche, die nur funzen würden, wenn es Gott nicht geben kann). Und in anderer Hinsicht vertreten Wissenschaftler durchaus Hypothesen, die noch fern von einer Betätigung sind und noch ferner von allgemeiner Akzeptanz. Nämlich Hypothesen, die ein Wissenschaftler selbst aufstellt, Ideen, denen er nachgeht.