@nomysterie Der Mond hat einen Radius von 1738km. Die Erde hat am Äquator einen Radius von 6378km. In dieser Entfernung vom Erdmittelpunkt ist die Gravitationskraft der Erde sechs mal so stark wie die Gravitationskraft des Mondes an dessen Oberfläche. Damit die irdische Gravitationskraft nur noch so stark ist wie auf der Mondoberfläche, muß die Entfernung vom Erdzentrum um die Wurzel von sechs mal so groß sein wie der Erdradius, also 15.623km. das sind 9245km oberhalb der Erdoberfläche.
Würde eine auf dem Mond befindliche Rakete ins All starten und so weit fliegen, bis die Entfernung zum Mondmittelpunkt zwei Mondradien beträgt, wäre die Gravitation des Mondes am Ziel nur noch 1/4 so stark wie an der Mondoberfläche. Das wären also 1738km Distanz. Würde hingegen eine Rakete aus einem Erdorbit 9245km über der Erdoberfläche bzw. 15623km vom Erdmittelpunkt entfernt starten, müßte sie 15623km weit fliegen, um ebenfalls nur noch einer vergleichbar niedrigen Erdgravitation ausgesetzt zu sein. Die vom Erdorbit aus startende Rakete müßte also einen ungleich längeren Weg zurücklegen und entsprechend mehr Energie gegen die Erdanziehung aufwenden. Und zwar um den Faktor 9.
Man müßte jetzt noch berücksichtigen, daß eine Rakete, die von der Erde zum Mond bzw. in die andere Richtung fliegt, je näher sie dem Ziel kommt, von dessen Gravitation unterstützt wird und daher weniger Energie benötigt, doch vernachlässige ich das mal, da dieser Effekt die Energierechnung nicht drastisch verändert. Deswegenbleibe ich mal bei der Milchmädchenrechnung: Obwohl ein Raumschiff, welches in knapp 10.000km Höhe über der Erdoberfläche gen Mond startet, unter der gleichen gravitativen Bedingung startet wie eine Rakete, die von der Mondoerfläche zur Erde startet, wird die vom Erdorbit aus startende Rakete dennoch das Neunfache an Sprit benötigen wie die vom Mond aus startende Rakete.
Doch starten derzeit keine Raketen erst in knapp 10.000km Höhe ins All; sie starten auf der Erde. Daher muß eine Rakete nochmals mehr Treibstoff aufwenden. Und da hier deutlich mehr Gravitationskraft zu überwinden ist, immerhin bis zum Sechsfachen, kommt nochmals einiges an Treibstoff hinzu.
Schließlich startete vom Mond aus nicht ne komplette Rakete, sondern nur das Landmodul. Genauer gesagt nur die Rückbringeinheit davon. Und sie mußte nicht den ganzen Weg fliegen, sondern nur ein relativ kleines Stück in den Mondorbit, wo das Mutterschiff (Columbia bei Apollo 11) wartete. Dieses nahm die beiden Astronauten auf, nicht aber das Modul, mit dem sie von der Oberfläche gekommen waren. Da dieses Mutterschiff nun nicht vom Mondboden starten mußte, konnte es nochmals einiges an Treibstoff einsparen. Von der Erde aus hingegen startete ein "Komplettpaket". Dazu gehörte nicht nur das Mutterschiff, sondern eben auch die komplette Landefähre. Und es startete auch der gesamte Treibstoff, der für den Rückflug des Mutterschiffs benötigt wurde, ebenso der Treibstoff, der für die Landung der Landefähre sowie den Rückflug in den Orbit zum Mutterschiff benötigt wurde. Und schließlich startete von der Erde auch der Treibstoff, der benötigt wurde, um es bis zum Mond zuschaffen. Und da auch der was wog, mußte für diesen ebenfalls Treibstoff mitgenommen werden. Auch die Tanks für den Treibstoffund die Aggregate für die Verbrennung wiegen einiges, was nochmals den Treibstoffbedarf erhöht.
Vom Mond zur Erde hingegen brauchts nur den direkten Treibstoff a) für die Einheit, die vom Mond in den Mondorbit fliegt und b) für die Einheit, die ausm Orbit dann zur Erde fleucht. Das ist echt ein Witz dessen, was an Treibstoff benötigt wurde, von der Erde mit Sack und Pack und Extragravitation und Treibstoff und Treibstoff für den Treibstoff nötig war.