@guyrush guyrush schrieb:Weil ein die Tat ohne die Absicht der Entdeckung und der damit einhergehenden öffentlichen Wirkung, beganngen wurde.
Das spricht nicht nicht für einen Einzeltäter mit sendungsbewußtsein.
Möglicherweise ist Oswald vor dem in seinen Augen falschem Publikum gelandet. Er hatte nicht vorgehabt, verhaftet zu werden, wie Du ja auch schon richtig angemerkt hattest. Es ist nicht unwahrscheinlich, das Oswald über Mexiko nach Kuba fliehen wollte. In seiner Laufrichtung v(bevor er mit Tippit zusammen stieß) lag eine entsprechende Fern-Bushaltestelle, in seinen Taschen fand man später ziemlich genau den Betrag, den ein Ticket nach Mexico-City gekostet hätte - nicht mehr und nicht weniger (für ein Kino-Ticket z.B. hätte es dann nicht mehr gereicht).
Wir wissen nicht, wie Oswald zu der Tat gestanden hätte, wenn ihm diese Flucht geglückt wäre und können nur spekulieren, das er sich Anerkennung in jeder Form vom kubanischen Regime versprochen hatte. Anzunehmen, das kubanische Regime hätte ihn als Mörder geschickt, würde diese Spekulation nicht vereinfachen und bei Beschäftigung mit dem Hitzkopf Oswald erscheint es eher als unwahrscheinlich, das er für ein solches Unternehmen ausgewählt worden wäre.
Das Oswald nach seiner Festnahme die Tat leugnete, ist problemlos mit seiner persönlichen Geschichte erklärbar. Er wußte, das er durch diese Tat INNERHALB der USA keinesfalls Vorbildcharakter oder gar einen Heldenstatus erlangen konnte. Kennedy war kein Tyran sondern das Amt des Präsidenten war und ist ein Symbol für ein System, welches von einigen Leuten als "imperialistisch", "ungerecht" und "verbrecherisch" angesehen wird.
Oswalds Strategie war offenbar, aus dem zu erwartendem Strafprozeß gegen ihn einen politischen Prozeß zu machen. Er WUSSTE, weshalb er verhaftet worden ist, er hatte sich mit Waffengewalt dagegen zu wehren versucht - er BEHAUPTET aber, vor allem deshalb verhaftet worden zu sein, weil er "mal in der UDSSR gelebt" habe. Er lügt also und zeigt mit dieser Lüge die Stoßrichtung seiner Verteidigungsstrategie auf. Zusätzlich verlangt er nach einem Anwalt, der in den 50er Jahren bei politischen Prozessen gegen Linke berühmt geworden ist. Nach einem ausgewiesenem Strafverteidiger verlangt er nicht.
Ich sehe in seinem Verhalten ausschließlich Punkte, welche die Anklage stützen. Irgendwelche Hinweise auf Hintermänner oder Mittäter kann ich nicht entdecken.