@Keepcool:
Keepcool schrieb:Fakt bleibt, dass bei Abnahme der EMF-Stärke Meerwasser (natürlich auch übrige Gewässer) CO2 abgibt.
Es geht nicht um die Existenz des Effekts, sondern um dessen Ausmaß. Unabhängig davon geht es in dem
Focus-Artikel und dem zugrundeliegenden
Paper ausdrücklich
nur um Meerwasser, nicht um "übrige Gewässer".
Am Rande: "EMF" ist keine geeignete Abkürzung für "Erdmagnetfeld", da diese Buchstabenkombination in der Physik bereits für
"Electromotive Force" und "Elektromagnetisches Feld" belegt ist.
Keepcool schrieb:Sonst hätte der Wissenschaftler im Focustext bei seinem Test mit Magnetfeld und Wasser auch 10 Jahre warten müssen.
Die Angabe der Magnetfeldabschwächung für 10 Jahre dient lediglich dazu, den Prozentwert in einen anschaulichen Bereich zu bringen. Selbstverständlich hätte man das Ganze auch für ein Jahr oder jeden beliebigen anderen Zeitraum angeben können. Auf den resultierenden Effekt das keinen Einfluss. Der entsprechende Abschnitt in dem zugrundeliegenden Paper lautet (1 Pg = 1 Milliarde Tonnen):
The magnitude of the MF effect is such that CO2 solubility reduces by a maximum of 0.5% per each % decrease in MF strength. To provide a quantitative assessment of the MF effect on the global carbon dioxide budget, we assume that our experimental results can be extrapolated to the global scale and that a reduction in CO2 solubility by 0.5% is equivalent to an emission of 0.5% of the total amount of dissolved inorganic carbon (DIC) in the surface ocean (700 Pg C) [...]. A 1% decrease in magnetic dipole moment occurring over a decade would then add 1 ppm CO2 per decade to the atmosphere, that is, 0.35 Pg C/y.
("Magnetic effect on CO2 solubility in seawater")
Keepcool schrieb:Zudem ist die EMF-Schwäche seit seiner Untersuchung deutlich angestiegen
Nochmal: Belegen, nicht nur behaupten. In diesem relativ aktuellen
Paper von 2021 der "International Association of Geomagnetism and Aeronomy" ist von einer Beschleunigung der Abschwächung des Erdmagnetfelds insgesamt nichts zu erkennen (Fig. 5).
Keepcool schrieb:Wenn über dem Südatlantik 30% schwächeren Feld besteht, dann steigt dort logischerweise der CO2-Gehalt deutlich.
Nochmal: Für den beschriebenen Effekt ist die
durchschnittliche Abschwächung des Erdmagnetfelds maßgeblich,
nicht regionale Anomalien. Die
Südatlantik-Anomalie ist nicht neu, sondern seit fast 200 Jahren bekannt.
Am Ende des Papers, das dem Focus-Artikel zugrundeliegt, weisen die Autoren ausdrücklich darauf hin, dass der Effekt im Vergleich zu den menschenverursachten CO
2-Emissionen marginal ist:
Given the high anthropogenic emission rate of CO2(7 Pg C/yr), it would be preposterous to make the weakening Earth’s magnetic field responsible for global warming.
("Magnetic effect on CO2 solubility in seawater")
Keepcool schrieb:Auch Forschungen zu Grossgeräten mit denen CO2 der Luft entzogen werden soll, arbeiten mit Magnetfeldern.
Auch hier wieder: Belegen, nicht nur behaupten. In dem relativ ausführlichen
Wikipedia-Artikel zu CO2-Abscheidung und -Speicherung kommt der Begriff "Magnetfeld" nicht vor. Möglicherweise gibt es Forschungen in dieser Hinsicht, aber eine entsprechende Behauptung ohne Beleg nützt niemandem etwas.
Keepcool schrieb:Am auffallendsten jedoch: der Einfluss des Magnetfelds wird mit keinem Komma erwähnt!
Er wird nicht erwähnt, weil er vernachlässigbar ist, wie das dem Focus-Artikel zugrundeliegende Paper deutlich zeigt.