Corona-Virus - Wuhan National Biosafety Laboratory
02.04.2020 um 10:20koef3 schrieb:Es sei denn man gewöhnt die Leute durch längere Zeiträume und langsam verschärfende Maßnahmen an die schöne neue Situation.Welcher Zeitraum soll das bei Corona sein? Ich mag keine qualitative Prognose aufstellen, behaupte aber laienhaft, dass wir in einem Jahr so etwas überstanden haben dürften - weitgehend. Bzw. nicht durchgehend die Wirtschaft so massiv runterfahren können wie es jetzt der Fall ist.
Selbst wenn wir mal theoretisch von einem Jahr ausgehen und wenn man denn mal jetzt davon ausgehen würde, es gäbe eine Agenda die Leute perspektivisch einzuschränken:
Nein, das reicht meines Erachtens nicht. Die Leute sind derzeit im Vergleich zu vorher maßgeblich eingeschränkter. Oder gar massiv, je nachdem wen man hier betrachten will, als Person die langsam in finanzielle/existenzielle Not gerät, als Risikogruppe oder auch als Ottonormal der zwar klarkommt, aber die Auswirkungen dennoch spürt. Das vergisst man nicht, da will man sich doch nicht langfristig dran gewöhnen und es nutzt den meisten ja wenig wenn man es einfach so machen würde. Zwar zeigen viele Verständnis für die Maßnahmen - andererseits will das doch niemand als Normalzustand ohne Grund. Um es mal salopp zu sagen: Früher war alles besser. Der einzige Trost ist die verringerte Luftverschmutzung.
Wie will man solche Maßnahmen durchgehend rechtfertigen, selbst wenn man "Kontrollfreaks" wittern würde? Das Normensystem und die Rechtsmentalität dürften das kaum vorsehen. Zwar wird man perspektivisch einige Dinge vermutlich ändern (kein "weiter so wie bisher"), aber so ein 'Ausnahmezustand' kann meines Erachtens gar nicht durchgehend aufrechterhalten werden.
Ich meine, ganz plakativ: Wir sind nicht in Russland, China, Nordkorea, etc. Sondern eben in Deutschland.
Natürlich gilt es wachsam zu sein. Universellen Anspruch auf Demokratie oder sonst was Vergleichbares gibt es nicht - das sind Dinge die über eine lange lange Zeit gewachsen sind, aber auch sehr schnell wieder weg sein können. Aber einerseits verändert sich Gesellschaft durchgehend und ist nie statisch, und andererseits macht oft die Dosis das Gift. Wachsamkeit ist gut, aber meines Erachtens nach gibt es auch hier je nach Blickwinkel zu viel des Guten. Meines Erachtens wäre es zu viel des Guten, wenn man der Legislative oder Regierung ad-hoc unterstellen wollen würde, sie wolle mittelfristig Freiheitsrechte abschaffen. Will keinem das Misstrauen nehmen, aber ich halte das für überzogen, auch wenn es einzelne Akteure oder Gruppen geben mag die mehr davon wollen. Am Ende glaube ich immer noch an "checks n' balances" und eventuelle Rechtfertigung oder Folgen für rechtswidriges oder überzogenes Verhalten.
Was ich einfach ganz umschweifend ausdrücken will ist, dass ich manche Behauptungen und Prognosen mit Bezug auf Deutschland überhaupt nicht teile. Ich denke die meisten werden froh sein, wenn wir wieder in einen Normalzustand übergehen können und wir Covid-19 real wie auch medial überstanden haben.