@Bundeskanzleri Darauf läuft es raus. Es gibt auch Effekte, die für den Außenstehenden erstmal gar nicht sichtbar sind, für die Branche aber durchschlagen.
Beispiel:
Kartoffeln sind nicht gleich Kartoffeln. Es gibt die allgemeinen Speisekartoffeln in den bekannten Sorten, die man auch als Endverbraucher kennt, und es gibt die Kartoffelarten, die auf maschinelle und industrielle Weiterverarbeitung optimiert sind und Zusammensetzungen, Wuchsverhalten usw. aufweisen, die sie z.B. ideal dazu machen, sie zu Pommes, Chips usw. weiterzuverarbeiten.
Die meisten Kartoffelbauern bauen jedes Jahr beide Arten an, einmal, weil das vom Nährstoffbedarf des Bodens her günstiger ist, und um Preisschwankungen usw. in einem der Segmente abzufedern.
Jetzt ist es so, dass durch den fast vollständigen Wegfall des Außerhausverzehrs an Pommes die Lager bei den Produzenten voll sind (TK-Pommes halten sich ja problemlos über Monate), aber derzeit kein Abverkauf mehr stattfindet. Für die Bauern sind also die Industriekartoffeln dieses Jahr aller Vorraussicht nach ein wirtschaftlicher Totalausfall, statt in die Lebensmittelproduktion werden sie wohl in die Herstellung von Stärke oder in die Energieerzeugung gehen, wo sie mit Mühe und Not die Herstellungskosten wieder reinholen werden.
Deshalb werden dieses Jahr vermutlich die Speisekartoffeln teurer, weil die Bauern jetzt großteils nur von diesen leben müssen.