Hallo
@Tabea777 Einen ersten wichtigen Schritt zur Besserung hast Du schon beschritten: Du stellst Dich Deinen Problemen. Der Wunsch nach Veränderung, zusammen mit der Bereitschaft, etwas dafür tun zu wollen und Dir Hilfe zu holen, dazu die Fähigkeit, auf die Meinungen und Ratschläge anderer Menschen einzugehen, das eigene Verhalten, die eigenen Vergangenheit zu reflektieren und Defizite zu thematisieren - all dies sind in meinen Augen sehr gute Grundlagen, etwas bewirken zu können.
Zum jetzigen Zeitpunkt wäre meiner Ansicht nach der richtige Schritt, Abstand zu den ganzen Dingen gewinnen zu können, verbunden mit einer professionellen Beratung, was sich für Handlungswege und Überwindungsstrategien aus der Misere erschließen könnten. Den Ansatz einer Kur mit therapeutischen Background halte ich für sehr vernünftig. Ergänzend wäre auch der Gang zu einer Familien- und/oder Frauenberatungsstelle ein Weg, um einmal Handlungsalternativen ausloten zu können. Dort gibt es auch Broschüren mit Literaturtipps und Adresssen.
Wenn man so belastet wird, wie Du es schilderst, dann entwickelt man häufig eine starke Sensibilität für negative Ereignisse. Die kleinen Unsäglichkeiten des Lebens, über die man sonst kopfschüttelnd hinweg sehen würde, bekommen auf einmal eine Bedeutung, und werden in Art und Weise in Zusammenhänge gerückt, die vielleicht gar nicht da sind. Ich möchte damit nicht ausdrücken, Du seist paranoid, bitte nicht so verstehen. Ich glaube aber in Deinen Schilderungen eine gehörige Überreiztheit herauslesen zu können, was ich bei den von Dir geschilderten unschönen Sachverhalten mehr als verständlich finde.
Ein Beispiel: Eine Freundin von mir wurde von einem Ex-Freund gestalkt. Phasen der Zuwendung, mit Liebesbriefen und Geschenken wechselten mit aggressiven Perioden ab, wo er u.a. Sachbeschädigungen durchführte und nachts bei ihr klingelte. Da bei ihr die Nerven blank lagen, passierte es, dass sie Begebenheit erst einmal auf den Stalker übertrug. Ein Nachbar, der ihr Dankeschön für das Katzensitting ein Osternest vor die Tür gestellt hatte, ein Besoffener, der nachts bei einer Party im Haus auf eine Zigarette vor die Tür gegangen war und versehentlich bei ihr klingelte, um wieder eingelassen zu werden, ein Nachbarsjunge, der mit der Pedale seines Fahrrads einen Kratzer an einer Tür ihres Autos hinterließ, hinter all diesen Vorfällen vermutete sie erst einmal den Stalker. Neben dem Einleiten von rechtlichen Schritten hat ihr eine Reha mit anschließender Therapie gut helfen können, die eigenen Ängste, Unsicherheiten und Überreiztheiten zu überwinden.
Ich wünsche Dir Glück, Kraft und Erfolg, das wird.