@behind_eyes Ich sehe es auch so wie du, dass der Copilot Fariq zwar die Möglichkeit gehabt hat, und zwar sehr wahrscheinlich noch im Cockpit, das Telefon wieder einzuschalten. Entweder es war in der Hosentasche oder sonst gut für ihn zu erreichen, der Normalfall ist aber eigentlich schon, dass man das Telefon als Wertgegenstand, ähnlich wie Schlüssel und Portemonnaie, am Körper mit sich führt, auch wenn man diese nicht akut braucht, sondern eher aus Gewohnheit heraus. Das Wiedereinschalten ergibt nur Sinn, wenn Fariq zumindest den Verdacht hatte, dass etwas nicht in Ordnung war. Natürlich hält sich nicht jeder an Vorschriften, aber Fariq war hier auf seinem ersten Flug in dem neuen Flugzeugtyp, Zaharie hatte ihm gegenüber eine Ausbilderfunktion. Davon abgesehen, ist es unlogisch, zunächst die Vorschrift zu beachten und dann im entscheidenden Steigflug, bei dem ein eingeschaltetes Telefon besonders störend wäre, dieses völlig grundlos wieder einzuschalten. Dies wäre vergleichbar damit, sich zunächst eine Fahrkarte für die S-Bahn zu kaufen, dann, bevor die Kontrolleure kommen, diese aus dem Fenster zu werfen.
Die Pilotensuizidtheorie schließt aber die Vermutung mit ein, dass Fariq aus dem Cockpit ausgesperrt war und in dieser Zeit mehrere Kommunikationsversuche, einschließlich der Wiedereinschaltung des Telefons, unternommen hat, wie man an diesem (natürlich in vielen Punkten unrichtigen) Video sehen kann (ab Min. 36):
What Netflix got WRONG - Malaysian Flight 370
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Es wäre also nicht erklärbar, dass Fariq alle möglichen Kommunikationsversuche unternimmt, aber nicht auf die Idee kommt, eine kurze SMS zu verfassen, die noch die beste Chance hätte anzukommen.
behind_eyes schrieb:Sollte er also tatsächlich noch im Cockpit gewesen sein, stellt sich die Frage in welcher Situation es ihm ein auf Selbstmord gepolter Shah erlauben würde das Handy aus der Tasche zu holen, es zu starten, die Pin einzugeben usw... Das würde doch auffallen.
Hatte Hamid ein Tastentelefon oder ein Touch only bei dem man nicht blind die Pin eingeben kann so das es niemand merkt?
Zaharie hätte Fariq ja nicht, bevor er ihn aus dem Cockpit gelotst hätte, zu verstehen gegeben, dass er vielleicht Selbstmord begehen möchte und Fariq notwendigerweise gleich mittöten will. Dies hätte die Wahrscheinlickeit, dass Fairq das Cockpit einfach so verlässt, reduziert.
Sondern dies spricht dafür, was ohnehin die Spatzen vom Dach pfeifen, dass MH370 nicht durch einen Pilotensuizid erklärbar ist, unter anderem weil Zaharie keinerlei Motiv hatte.
Die Frage, wie sein Telefon geschützt war, ist natürlich gut. Es kann auch sein, dass er überhaupt keinen Zugangsschutz hatte (das war 2014 noch nicht so üblich), dass dieser Touch only war oder dass sich das Telefon auch in ein Netz einwählt, wenn es lediglich angeschaltet ist, aber nicht aktuell bedient wird (genau weiß ich es nicht). Das hätte also unbemerkt geschehen können.
Die Einschaltung des Telofons, nachdem es vorher ausgeschaltet war, spricht daher für mich dafür, dass Fariq bereits in den Minuten vor IGARI gemerkt hat, dass etwas nicht stimmte. Dies ist parallel dazu, dass auch die letzten beiden Funknachrichten von Zaharie zwar hastig und fehlerhaft klingen, aber keine Nervosität (wie man es bei einem unmittelbar bevorstehenden Massenmord mit Selbstötung erwarten muss) zeigen. Wenn dagegen die "third party" schon vor IGARI im Cockpit war, aber eben mit Zustimmung der Piloten (Fariq hatte ja Geldprobleme und öfters Passagiere in das Cockpit gelassen), die Entführung aber erst nach dem letzten Funkspruch begann, würde dies erklären, warum 1) Zaharie bei den Funksprüchen nicht nervös oder ängstlich war und 2) Fariq von den Entführern daran gehindert wurde, eine SMS zu schreiben.