Was geschah mit Flug MH370?

Papaya64 schrieb:Ich halte es für wahrscheinlich, dass Oliver Plunkett diese Zusammenarbeit und Erkenntnisse meint.

Ja, das könnte sein.
Allerdings paßt der vom Focus verwendete Begriff "neue Beweise" dann natürlich überhaupt nicht.

Ocean Infinity hat ja so ihre Erfahrungen mit den Verantwortlichen in Malaysia. Ich kann mir nicht vorstellen, das Oliver Plunkett bei denen ankommt und ihnen erklärt, es gibt noch Gebiete im toten Winkel und über den siebten Bogen hinaus, die man gerne absuchen möchte.
Da muss schon was mit Substanz dabei sein.

Aringarosa schrieb:Ocean Infinity hat ja so ihre Erfahrungen mit den Verantwortlichen in Malaysia. Ich kann mir nicht vorstellen, das Oliver Plunkett bei denen ankommt und ihnen erklärt, es gibt noch Gebiete im toten Winkel und über den siebten Bogen hinaus, die man gerne absuchen möchte.
Da muss schon was mit Substanz dabei sein.

Gegen ein erneutes "No Find-No Fee" kann Malaysia sich ja eigentlich schlecht wehren.
Ist halt die Frage, wie überzeugt Ocean Infinity von sich selbst ist.

Zz-Jones schrieb:Gegen ein erneutes "No Find-No Fee" kann Malaysia sich ja eigentlich schlecht wehren.
Ist halt die Frage, wie überzeugt Ocean Infinity von sich selbst ist.

Malaysia würde sich meiner Meinung nach auch nicht wehren. Aber wenn OI nur ein paar tote Winkel hat, dann ist das schon ziemlich dünn. Aber ok, wenn sie genug Zeit, Geld und Manpower haben, dann immer los. Vielleicht entdecken sie ja wirklich was.

Muss eigentlich jemand Malaysia um Erlaubnis bitten, wenn er das Wrack suchen möchte? Finden, aber nicht Bergen oder so etwas Ähnliches?

@jerrylee2016

Ocean Infinity erwartet im Erfolgsfall eine Belohnung, ganz umsonst machen sie es natürlich nicht (no cure, no fee). Malaysia hatte diese in der Vergangenheit einmal bewilligt, jedoch zeitlich befristet. Da es sich nicht um malaysische Hoheitsgewässer handelt, könnte Ocean Infinity ansonsten tatsächlich auch ohne Erlaubnis Malaysias suchen.

Ein weiterer Punkt der eventuell nicht ausreichend beleuchtet wurde ist, dass die Passagiere wahrscheinlich alle ein Smartphone besessen haben müssen. Diese hatten sicherlich auch Apps drauf, die den Standort im Hintergrund, in regelmäßigen Abständen abrufen. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass aufgrund von Druckabfall und dem damit verbundenen Sauerstoffmangel alle Passagiere außer Gefecht gesetzt waren, mussten die Handys noch funktioniert haben. Ein Beleg dafür ist bspw, dass lt. der Netflix Doku die Rufsignalisierung durch Angehörige in Richtung der Passagiere möglich war - die Handys haben geklingelt. Alleine durch Triangulation wäre hier eine Lokalisierung möglich gewesen. Durch die installierten Apps, hätte man bei den gängigen Handy Herstellern wie Apple und Co. den letzten Standort der Handys abfragen können.

itguy schrieb:die Handys haben geklingelt.

Das glaube ich jetzt eher nicht. Die Angehörigen haben die Anrufe i.d.R. ja erst getätigt, als MH370 schon lange keinen Treibstoff mehr hatte und abgestürzt war, d.h. es konnte lediglich der Service-Provider erreicht werden, der den Anruf dann nicht zustellen konnte, aber auch keine Information bekam, dass die Leitung belegt ist oder das Handy abgeschaltet.

GPS im Flugzeug dürfte auch schwierig werden, allein schon weil die meisten dann doch gemäß Aufforderung in den Flugmodus stellen und man im Flugzeug am ehesten noch am Fenster Verbindung zu einem Satelliten haben wird. Als das Flugzeug drastisch die Richtung geändert hat, könnte natürlich einige auf die Idee gekommen sein. Nur kann man diese Information extern nicht abrufen, sie ist ggf. noch lokal gespeichert. Wenn man das Wrack findet und die Handys noch lesbar sind, kann man vielleicht daraus Erkenntnisse gewinnen.

Es gab den Fall, wo ein Rückruf eines Passagiers auf das Handy seiner Tochter erfolgte. Also war die Rufsignalisierung in mindestens einem Fall bideriktional möglich.

Zum Thema GPS kommt es natürlich auf die Flughöhe an. Das Flugzeug muss ja runtergekommen sein egal ob durch Landung oder Absturz. Also ist sichergestellt, dass die GPS und LTE fähige Höhe erreicht wurde (bringt natürlich auch nur dann etwas wenn zu dem Zeitpunkt der Standort abgefragt wurde und auch übers Mobilnetz übertragen wurde).

Als Datenquelle kommen nicht nur der lokale Speicher in Betracht sondern eben auch die mögliche Übertragung an den Cloud oder App Anbieter über 4G z.B. Das können dann Apps sein wie „finde mein iPhone“ im Fall von Apple oder jede beliebige andere App - wie bspw. eine App fürs Online Banking, die über die Installation Zugriff auf die Ortungsdienste hat. Ich frage mich ob man bei den gängigen Herstellern und großen App Anbieter für alle Passagiere jemals schon mal eine systematische Abfrage dieser möglichen Daten gemacht hat.

itguy schrieb:Es gab den Fall, wo ein Rückruf eines Passagiers auf das Handy seiner Tochter erfolgte. Also war die Rufsignalisierung in mindestens einem Fall bideriktional möglich.

Für den Rückruf eines Passagiers würde ich gerne mal eine Quelle sehen. Also am besten mit genauer Uhrzeit, wann der Rückruf erfolgt sein soll usw. Die Info stammt wahrscheinlich von der Netflix-Doku? Kann natürlich sein, dass jemand sich nach den vielen Jahren falsch erinnert hat, direkt nach dem Absturz gab es diese Info nicht, allerdings waren die Versuche der Angehörigen, die Passagiere zu erreichen, groß in der Presse.

itguy schrieb:Zum Thema GPS kommt es natürlich auf die Flughöhe an. Das Flugzeug muss ja runtergekommen sein egal ob durch Landung oder Absturz. Also ist sichergestellt, dass die GPS und LTE fähige Höhe erreicht wurde (bringt natürlich auch nur dann etwas wenn zu dem Zeitpunkt der Standort abgefragt wurde und auch übers Mobilnetz übertragen wurde).

Das wird die Schwierigkeit sein, also wie soll mitten über dem Meer mit keinem Mobilfunknetz weit und breit eine Übertragung z.B. in eine Cloud erfolgen?

Höchstens für die erste Flugphase, noch in der Nähe des Festlandes, ergibt so etwas Sinn, bringt dann aber leider auch nicht viele Zusatzinformationen. So wurde ja zumindest die Handynummer des Copiloten registiert.

Die Ermittler haben (laut Information in einem Blog) keinen der Anghörigen nach der Nummer von Passagieren befragt, daher wurde wohl tatsächlich nur entsprechende Abfragen bei der Crew durchgeführt.

Die Info vom Rückruf habe ich durch die Netflix Serie. Auch zusammengefasst nochmal hier nachzulesen: https://www.looper.com/1222768/netflix-mh370-viewers-outraged-over-unanswered-phone-call/

In einem Twitter Post ging die Fragestellung darum auch ziemlich viral: https://twitter.com/leonardftw/status/1633456935835168769?lang=de

Laut Aussagen der angerufenen Tochter, wurde ihr von der Fluggesellschaft mitgeteilt, dass es keine technischen Möglichkeiten geben würde den Anruf zurückzuverfolgen.

Neben dem mobilen Netz gibt es auch das Wifi on Bord Feature welches von Malaysian Airlines angeboten wird: https://www.malaysiaairlines.com/sg/en/experience/inflight-offerings/wifi-on-board.html

Aus meiner Sicht, hätte man diesem Ermittlungsansatz nachgehen müssen. Ich hätte jeden Passagier bei Apple, Google und Co. abgefragt. Grade nachdem bekannt geworden war, dass es einen Rückruf gegeben hat.

@itguy

Da scheint mir Netflix eine alte Kamelle aufgewärmt zu haben. Natürlich war das Thema der Anrufe durch Angehörigen - aber erst nachdem sie Peking davon erfahren haben, dass das Flugzeug nicht landet - groß in der internationalen Boulevardpresse in den ersten Tagen nach dem Verschwinden. Anschließend wurde geklärt, dass Handys eben so funktionieren, also wenn man eine Nummer wählt, versucht der Provider, das dazugehörige Handy zu finden. Solange dieser Prozess andauert, ertönt ein normales Rufzeichen. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie lange der Provider automatisch nach einem Handy (das er aber gar nicht mehr finden kann) sucht.

One woman even claims to have received a call from her father, who was on the flight.

Read More: https://www.looper.com/1222768/netflix-mh370-viewers-outraged-over-unanswered-phone-call/

Das ist alles was dazu steht und deshalb nicht vertrauenserweckend. Lediglich eine Behauptung, vor allem ohne jede Zeitangabe, der Anruf kann gut und gerne vor dem Abflug erfolgt sein. Die Behauptung ist lediglich, dass es den Anruf gab, nicht wann er erfolgte.

Im besten Fall stammte er vielleicht aus der frühen Entführungsphase.

itguy schrieb:Neben dem mobilen Netz gibt es auch das Wifi on Bord Feature welches von Malaysian Airlines angeboten wird: https://www.malaysiaairlines.com/sg/en/experience/inflight-offerings/wifi-on-board.html

Das war bei diesem Flug anders, es gab kein Wifi on Board. In der ersten Klasse gab es Bordtelefone, die aber nicht funktionierten bzw. man konnte damit nicht jemandem am Boden anrufen. Außerdem war die SATCOM-Verbindung ohnehin erstmal unterbrochen.

Neupythagoreer schrieb:Da scheint mir Netflix eine alte Kamelle aufgewärmt zu haben.

Nein, die in der Netflix-Doku erwähnte Story war (mir) tatsächlich neu.
Es gab demnach kurz nach dem Verschwinden eine Zusammenkunft zwischen Angehörigen und Vertretern von MAS in einem Hotel in Peking (Ich bin mir nicht sicher, ob das Lido-Hotel gemeint war, es wurde nicht namentlich erwähnt und von dem bekannten Foto war ebenfalls keine Rede).
Jedenfalls soll bei dieser Veranstaltung das Telefon der Tochter eines vermissten Passagieres geklingelt haben, wobei ihr auf dem Display "Papa" angezeigt worden sei.
Ab nun wird die Geschichte schon hanebüchen, denn sie soll in die Runde gefragt haben "Was soll ich tun?"
Ein anderer Angehöriger (derjenige, der Interviewt würde) will ihr dann daraufhin zugerufen haben "Geh ran!".
Doch noch ehe sie rangehen konnte, verstummte das Klingeln.
So also diese etwas merkwürdige aber dennoch neue Geschichte.

@Zz-Jones

Die konkrete Story mit dem angegblichen Anruf ist tatsächlich neu. Was vorher breit in den Zeitungen war, waren die Versuche seitens der Angehörigen Passagiere zu erreichen, die Leitungen waren frei, es ging aber niemand dran.

Wenn ich die Schilderung richtig verstehe, dann war die Information also 1) aus zweiter Hand, eine Bestätigung der angerufenen Person liegt nicht vor 2) erst 9 Jahre später fiel das der interviewten Person ein, die Erinnerung könnte also täuschen. Oder der Vater hat das Handy gar nicht auf dem Flug mitgehabt und ein anderer hat damit telefoniert.

Hey, Leute!
Auch diese Dokumentation lebt von ein wenig Überzeichnung und journalistischer Freiheit.
Mit Blick auf das Ende soll doch eben alles offen bleiben. Da passt so ein “Hoffnungsschimmer“, der auf dokumentierte Ansätze aufsetzt, super hinein.

Nehmt bitte nicht alles für angenommen oder echt in der Netflix-Serie. Die wollen auch ihr Geld verdienen und bilden deswegen auch nicht dieses (sich in Themen ständig wiederholende) Forum ab, sondern garnieren das Wenige mit künstlerischer Freiheit.

GPS Empfang im Flieger hast du bestenfalls am Fenster und dann auch erst nach einem recht langen fix.

Internet im Flieger via wlan war damals noch sehr unüblich und noch deutlich teuerer als heute (auch heute noch recht kostenintensiv…), jede Form von Mobilfunkverbindung kannst du quasi ausschließen - manchenflieger bzw. Airlines bieten zwar on-Board Roaming, dagegen ist dann aber das wlan ein echtes Schnäppchen.

flybywire schrieb:sondern garnieren das Wenige mit künstlerischer Freiheit.

Von dem Wenigen haben sie dann ja aber auch nur 20% überhaupt thematisiert.
So gesehen ist dann schon allein die Themenauswahl alles andere als objektiv.

Zz-Jones schrieb:So gesehen ist dann schon allein die Themenauswahl alles andere als objektiv.

Eben - daher sollte man mit der Verwertung der dortigen "Fakten" auch behutsam umgehen.

Neupythagoreer schrieb:Die konkrete Story mit dem angegblichen Anruf ist tatsächlich neu.

Das stimmt so nicht ganz, ich kannte den Anruf noch aus den Diskussionen ganz am Anfang, auf die Schnelle per Suche zum Beispiel mal ab hier (04/2014)

Beitrag von catgroove (Seite 65)

Vor allem hier inkl. damaliger Erklärung:
Beitrag von catgroove (Seite 66)


Aber die Frage ist ja: Solche Anrufe könnten ja per Verbindungsnachweis bestätigt werden, auch 2014 schon - und daher eher auch damals schon nichts relevantes an der Story dran.

citybird schrieb:Das stimmt so nicht ganz, ich kannte den Anruf noch aus den Diskussionen ganz am Anfang, auf die Schnelle per Suche zum Beispiel mal ab hier (04/2014)

Ah, ok.
Das verdeutlicht aber einmal mehr, dass die Doku sich lediglich ein paar Nebensächlichkeiten herauspickte und die dann ordentlich aufbauschte, bestimmte krude Theorien in den Vordergrund stellte, tatsächliche Ungereimtheiten jedoch weitestgehend unterschlug.

Viel Raum nahm ja z.B. auch der Vorwurf von JW ein, Blaine Gibson wäre in russische Machenschaften verstrickt.
Kein einziges Wort hingegen über die Iraner, die "Kontrollen" am Flughafen, die Inkompetenz seitens Malaysia sowohl im ATCC als auch bei MAS, die merkwürdigen Aussagen von H2O, die Verschleppung der Suche, die Widersprüche der Angaben vom malayischen Militär, usw....

Für jemand, der sich zuvor noch nie mit MH370 beschäftigt hat, blieben nach dieser Doku dann eigentlich nur die Varianten 'Selbstmord Shah'​ oder 'große Verschwörung seitens USA oder Russland' übrig.
Ein nachvollziehbares Motiv blieb die Doku jedoch in jedem dieser Fälle schuldig.