Enterprise1701 schrieb:Eine Theorie sollte schon schlüssig sein, technisch ist vieles möglich. Komplizen müssen eine Motivation haben, Du schliesst Suizid aus, demnach gibt es eine andere Motivation.
Ich werde dazu schon noch was schreiben, möchte zuvor mir nochmal einige Beiträge auf pprune ansehen. Das ganze wird auf politisches Statement/Zerwürfnis mit dem Arbeitgeben hinauslaufen. Wurde ja beides hier auch als angeblicher Grund für einen Selbstmord genannt, das ist es aber eigentlich nicht, außer man geht von der Zusatzhypothese des unerkannten Wahnsinns aus.
Ob technisch so vieles möglich ist, was die vorhandenen "harten", also technischen Daten (also ohne dubiose Augenzeugenberichte, die teils erst Monate später auftauchten) betrifft, kann man bezweifeln. Oder wer immer sich berufen fühlt, kann ja ein entsprechendes Szenario posten, das zu den Daten passt (vorausgesetzt, dass diese nicht gefälscht sind).
Auch die Suizid-Theorie hat Widersprüche. Ich finde es insofern auch etwas seltsam, die Ermittler für so naiv zu halten, dass ihnen der Kausalzusammenhang (wahrscheinliches Abschalten von Kommunikationsgeräten und kontrollierter Flug bis zum Reboot legt kontrollierten Flug bis zum Ende nahe) nicht aufgeht. Wenn man also dennoch die Suche nicht nach diesem Modell ausrichtet, wird es schon wichtige Gründe geben, die dagegen sprechen, ob sie jetzt richtig sind oder nicht. Oder wenn man sich den Flugverlauf gemäß dem Inmarsat Hotspot anschaut. Das sind doch eh absolute Nerds, und die Publikation wird dann anschließend noch von der Fachzeitschrift durch Koryphäen, die den Ansatz auf alle möglichen methodischen Schwächen hin durchsehen, geprüft. Wenn das nicht alles stimmig ist, wird nicht gedruckt oder Überarbeitung verlangt. Das halte ich für wesentlich wertvoller, als all die papers der sog. IG Gruppe, die nicht begutachtet sind. Und demnach sieht der Flug in den SIO gar nicht mehr kontrolliert aus und auch nicht mit einem Selbstmord mit Vertuschungsabsicht konsistent. Und der letzte BFO Wert ist schon sehr auffällig abweichend. Wenn man einen Gleitflug annimmt, muss man hier von einem Messfehler ausgehen. Die Geisterflug-Theorie kann man allenfalls mit der Suizid-Theorie verbinden, wenn man annimmt, der angebliche Selbstmörder hätte die Klimaanlage ausgestellt und irgendwann selbst die Sauerstoffmaske abgesetzt. Dann kann es wieder nicht um Beseitigung von Trümmern und Spuren gegangen sein, denn das setzt einen konrollierten Flug voraus. Abgesehen davon, dass man mit dieser Zusatzhypothese einen Kampf auf Leben und Tod noch forciert hätte, wie hätte man wissen können, dass niemand mehr bei Bewusstsein ist, der dann wieder in das Cockpit kann? Inmarsat hat auch ein alternatives Modell, das auf den Annahmen eines linearen Fluges beruht, vorgeschlagen, das führt in das derzeitige Suchgebiet. Das wäre noch eher mit einem kontrollierten Flug vereinar, aber da wurde jetzt bereits lange gesucht. Und wenn man einen Absturzort noch weiter südlich annehmen würde, hätte das Flaperon nicht nach La Reunion kommen können, es wäre dann zur Antarktis gedriftet.
Der Reboot ist kaum zu erklären. Die Schnitzeljagd mit dem Vertuschen in Einklang zu bringen, halte ich weit hergeholt. Und warum so früh? Um der Welt mitzuteilen, dass man noch mehrere Stunden geflogen ist, hätte man auch ganz am Ende rebooten können. Und wie konnte "der Irre" wissen, dass man bis zum Absturz in Malaysia keinen Alarm ausrufen würde? Sonst wäre es wahrscheinlich gewesen, dass Australien das JORN hochfahren würde (falls man nicht sowieso erwarten müsste, das ist an) und das Flugzeug dann getracked worden wäre. Dann wäre der Plan schon nicht aufgegangen. Und wenn man es nicht erwarten konnte, warum fliegt man dann nicht weiter westlich?
Enterprise1701 schrieb:Weil etwas nicht der Fi steht muss es nicht falsch sein.
In diesem Fall ist es doch so, dass das da nicht nur nicht drinsteht, sondern ausgeschlossen wird. Selbstversändlich wurden gängige Selbstmordmotive (psychische Probleme, Versicherungsbetrug) untersucht und das wurde auch dokumentiert. Gut, da steht nicht drin Zaharie oder Hamid waren nicht wahnsinnig. Aber die Ermittlungen auch bei den privaten Ärzten haben keine entsprechende Krankengeschichte, auch nicht in der Vergangenheit, aufdecken können. Wenn man dann noch hinzunimmt, dass niemandem etwas auffiel, erscheint die ganze Annahme schon sehr schwer vorstellbar.