MH370 ist für mich wie ein kompliziertes Puzzle mit einer großen Kiste voller unterschiedlich großer Puzzleteile. In der Kiste befinden sich offensichtlich auch eine Menge Teile, die gar nicht dazugehören, aber wir wissen es nicht, denn irgendwie sehen sie alle für uns wie MH370 aus. Es gibt für mich prinzipiell 3 Gründe, weshalb das Gesamtbild auf dem Puzzle bis heute nicht klar zu erkennen ist:
1) Es fehlen Teile (die Umstände des Verschwindens von MRO sind so komplex, dass sie sich mit den heute zur Verfügung stehenden Informationen nicht ansatzweise rekonstruieren lassen).
2) Teile des Puzzles sind an der falschen Stelle eingefügt (vorhandene korrekte Information wird falsch bewertet bzw. verknüpft).
3) Es sind Teile verbaut, die nicht zum Puzzle gehören (Schlussfolgerungen basieren auf falschen Informationen oder Annahmen)
Sehr wahrscheinlich haben wir es mit einer Kombination aus 1), 2) und 3) zu tun.
Hinsichtlich 1) ist man weitgehend machtlos und gezwungen, auf neue Teile zu warten. Bis dahin kann man nur vorhandene Teile probeweise irgendwo anlegen oder spekulieren, wie neue Teile wohl aussehen mögen und ob sie vielleicht in das Puzzle irgendwo hineinpassen würden.
Man kann 2) angehen, indem Teile aus dem Puzzle entfernt und an anderer Stelle wieder einfügt. Dort wird dann geprüft, ob sich - ggf. mit weiteren Teilen aus der Kiste - vielleicht ein Aspekt des Gesamtbildes klarer abzeichnet. Das und 1) ist was die meisten "seriösen" MH370-Enthusiasten tun (meine Beobachtung). Bisher gibt es einige überzeugende Ansätze für bestimmte Bereiche des Puzzles, aber insgesamt ist der Erfolg eher mäßig.
Eine Strategie zur Lösung von 3) ist, diejenigen Teile aus dem Puzzle zu entfernen, von denen man den Eindruck hat, dass sie den Bildeindruck stören. Vielleicht passt ja ein anderes Teil besser, und plötzlich erkennt man dort ein Muster. Wenn ich diese Strategie verfolge, bedeutet das
nicht, dass ich davon ausgehe, dass es sich definitiv um ein falsches Teil handeln muss. Ich möchte lediglich ausprobieren und schauen, wie weit ich damit komme.
Ich vermute, dass 3) einen wesentlichen Teil des Problems ausmacht (gefolgt von 1). Im übertragenen Sinne bedeutet Strategie 3) das gezielte Ausblenden von sicher geglaubten Fakten. Dabei gilt: die Auswahl der zu entfernenden Teile ist eine Sache der persönlichen Vorliebe. Je fester man an ein Puzzleteil glaubt, desto wahrscheinlicher ist, dass es nicht angerührt und der ggf. damit verbundene Fehler nie gefunden wird. Genau deshalb würde ich da vor nichts zurückschrecken.
@Zz-JonesZz-Jones schrieb:Wir wissen nur, dass wir nicht alles wissen.
Wenigstens das lässt sich mit Sicherheit sagen!