Rho-ny-theta schrieb:Die deutsche Kabarettszene würde krepieren, weil der wichtige Einstiegsvektor für bundesweite Bekanntheit wegbrechen würde. Polittalk gäbe es nicht mehr. Dokumentationen würden noch mehr Reißer-Produktionen über Hitler...
3. Das Programmniveau allgemein:
Es wird ja immer wieder argumentiert, die ÖR seien wenigstens vom Programm her besser.
Was ja keine Kunst sein sollte, bei ca. 8 MRD. € garantierter Einnahmen.
Stichproben:
Serien? Da sind sie seit langem nicht mehr zeitgemäß. Das erinnert zum Teil an Fernsehen wie vor 30 Jahren. Seichteste Soaps, pseudowitziger Trash (jeden Tag witzige Polizisten), TV für die ganze Familie, Überangebot an Rentnerthemen.
Sport? ARD/ZDF bringen überproportional Biathlon (sic), Skispringen (sic) , DTM (sic), Fußball, Olympia.
Viele Sportarten kommen kaum (noch) vor wie Handball oder Eishockey oder Basketball.
Wenn jemand BL und CL sehen möchte, kann er auch dafür zahlen.
Die ÖR bringen hier nur unnötig den Markt durcheinander.
Politik? Die Macher halten sich mittlerweile mit ihrer Meinung nicht mal mehr in den Hauptnachrichten wie heute journal oder tagesthemen zurück.
Teilweise sind das regelrechte Kampagnen, die man bedient.
Die vielen pol. Talkrunden werden nach einem Proporz besetzt, den es in der Realität nicht gibt und bilden eine falsche Meinungswirklichkeit ab. Meinungsvielfalt ist okay.
Aber es entstehen falsche Eindrücke. Der Normalbürger wird eher belehrt als ernst genommen.
Extremfall polit. Unterhaltung (heute show, Böhmermann, Kabarett usw): Hier kann man sich dann politisch ohne weitere Hemmungen austoben. Geht alles wieder in die selbe Richtung.
Verbraucherschutz und Wissens- und Hintergrundbeiträge? Dokus und Beiträge kommen in Phoenix, arte, 3SAT usw. zu Hauf.
Viele davon sind wieder politisch (über) motiviert. Andere unausgewogen, weil man natürlich
eine Dramaturgie braucht. Bildungsfernsehen ist es meistens nicht.
Mancher Beitrag könnte von einer bestimmten NGO auch direkt so übernommen werden.
Ohne Einordnung und Relativierung. Einfallstor für politische Agitation.
Mein eigenes Fazit:
Es steht unheimlich viel Geld zur Verfügung und mit dem wird auch um sich geschmissen.
Das ist auch ein echtes Marktproblem. Weil die ÖR andere Anbieter auch platt machen damit:
Zig Radio- und TV-Sender, Mediatheken usw.
Dazu riesen Sponsoring- und Werbeaufwand. Der SWR plakatiert regelmäßig ganze Städte!
Einfältige Vormittags-Call-In-Sendungen verschenken Flugreisen usw. !
Musikfestivals werden bezahlt, damit man in der Region zeigen kann, wo der Hammer hängt.
Das ist auch ein Machtfaktor! Was es nie oder kaum gibt deswegen: Öffentliche Kritik an dem ÖR-System.
Für den großen immensen Aufwand ist die Qualität fragwürdig.
Die Leitziele werden auch mehr und mehr verfehlt:
* politische Bildung und Neutralität (ist auch eine Illusion)
* Grundversorgung (davon weit entfernt, man bläht sich auf bis zum geht nicht mehr)
* Bildungs- und Kulturauftrag (einseitig verstanden)