Scox schrieb:Du bestrittst, dass GM größer war als seine Konkurrenten
Nein. Habe ich nicht. Hat auch mit dem Thema nichts zu tun.
Scox schrieb:Lies mal nach, wann das genau geschah. 1944, kurz vor Kriegsende.
Nein. Die Rüstungsproduktion wurde schon vor dem Krieg angeleiert und ab 1940 en Detail vorgeschrieben. Dass es nicht mehr im grossen Stil zu Lizenzfertigungen kam, bedeutet nicht, dass es nicht sattfand (was Du behauptet hast). Belegt ist, dass die Firmen keinen eigenen Hadlungsspielraum hatten, sondern die Vorgaben zu erfüllen hatten. Sonst Schliessung.
belanglos, weil wir ja eigtl. die Geschehnisse und Unterstützungen vor dem Krieg und während des Aufstiegs des NS-Regimes beleuchten.
Richtig: Der Aufstieg des NS-Regimes fand statt, bevor Opel all die Blitz produzierte. Die Produktion hatte also nichts mit dem Aufstieg zu tun.
Dass es der Bones-Bruder Prescott Bush und sein Kollege Harriman waren, die nicht nur das Vermögen des Nazi-Finanziers und Stahlmagnaten Fritz Thyssen verwalteten, sondern auch auf andere Weise gezielt in den Aufbau des Hitler-Regimes und der kriegswichtigen Industriebranchen investierten,
Thyssen war nicht Hitler, und über die direkten Finanzierungen sehe ich da keinen Nachweis. Tut mir leid, dass ich da ein bisschen pingelig bin.
Und auch in em Artikel ist nur von Investitionen
nach ´33die Rede. Also
nach der Machtergreifung,
nach dem Aufstieg.
Scox schrieb:Das liest sich, als hätte man ursprünglich was ganz Anderes gewollt und dachte bei Hitler "joa, is jetzt nich unser Wunschkandidat, aber geht ok."
Man kann das mehr oder weniger flapsig ausdrücken. Aber ich sehe kein Anzeichen dafür, dass nicht andere Kandidaten auch willkommen gewesen wären.
Scox schrieb:V.a. deshalb schon grotesk, deine Behauptung, weil in dem Essay von Gaby Weber wortgetreu steht, dass Hitler an die Macht musste, damit SO seine Interessen durchsetzen konnte.
Und weil das da so steht, muss das so sein. Bloss dass das ihre Schlüsse sind, die man nicht teilen muss. "Es muss einen Pakt gegeben haben" genügt mir nicht als Beweis, sorry. Schon wieder pingelig.
Andererseits kam man viel schneller und effektiver über den Iran ans kaspische Meer und die Ölreserven dort ... und an die im Iran auch gleich.
Scox schrieb:In Folge dessen kann man auch nicht sagen, dass SO & Co. die Nazis "hängenließen", was du ja herausgelesen hattest.
Hatte ich nicht. Ich hatte lediglich darauf hingewiesen, dass man es auch so interpretieren könnte.
Scox schrieb:Gerade auf Grund der vorhandenen Reparationsschuld bei den USA bot sich das regelrecht an, Kapital aus dem NS-Regime rauszuschlagen. Die Schulden wurden nicht an die US-Regierung getilgt, sondern immer noch an die Wall Street, dies bitte nicht vergessen.
Bloss das auch zuvor schon Anleihen verkauft worden waren, um die Reparationen bezahlen zu können. Und wie gesagt drohte Hitler, die Zahlung zu beenden.
Und die Reparationszahlungen wurden dann auch noch vermindert:
In zwei Gutachten vom Herbst 1931, dem Layton-Bericht und dem Beneduce-Bericht, wurde die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands nach dem Ende des Hoover-Moratoriums von internationalen Finanzexperten bescheinigt. Diese Berichte waren die Grundlage für die Konferenz von Lausanne im Sommer 1932, die die deutschen Reparationsverpflichtungen gegen eine Restzahlung von drei Milliarden Goldmark (in Devisen) aufhob.
Wikipedia: Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkriegdamit die privaten Gläubiger weiter bedient werden konnten.
Wäre den Deutschen damit gedient gewesen, weiter die höhere Reparationsumme plus die privaten Verbindlichkeiten zu bedienen, anstatt umzuschulden?
Rechne das doch bitte mal vor.
(Übrigends beruhte zuvor der Aufschwung der Gründerjahre auf Reparationszahlungen von Frankreich an Deutschland infolge des Krieges 1870/71, von denen Frankreich nichts erlassen wurde.)
Hier wurde aber Spritzufuhr von der Regierung erschwert/blockiert, sodass SO sein Geschäft nicht weiter tätigen konnte. (...)
Hehe, lass dich nicht täuschen. Öl war für die alliierten Kriegseinsätze unverzichtbar.
(...)
Natürlich. So wie es für jede moderne Gesellschaft (vorläufig) unverzichtbar ist.
Habe ich was anderes geschrieben?
Wie konnte die Regierung die Geschäfte von SO blockieren, wenn die doch, wie Du nachgeweisen hast, die Regierung im Griff hatten?
Wieso haben sie dann zugelassen, dass der Krieg die Infrastruktur der Absatzmärkte, Geschäftspartner und Tochterfirmen erstmal ziemlich vernichtete, was Mitteleuropa anging? Kann eigentlich alles nicht im Interesse von SO gewesen sein ...
Statt dessen sind sie auf einmal Big Buddies mit der Regierung und tun alles, um den Sieg über die Nazis zu ermöglichen. Bissel schizophren?
Scox schrieb:Irgendwie geht es immer um Öl
Ja. *Gähn*
Bloss gibt es mehr als eine Firma, die das fördert, transportiert, raffiniert und verkauft. Und die Firmen unterliegen immernoch den Marktgesetzen.
Und wenn sie vor WKzwo auf die Hitlerei gesetzt haben, dann war das ganz klar das falsche Pferd. Das Umsatteln gelang dann aber so mühelos, dass ich daraus schliesse, dass es herzlich egal war, mit wem man Geschäfte machte ... solange man dabei seine Vorteile wahren konnte. Also hoppla, dann unterstützen wir jetzt eben die Briten und Sowjets.
Und gerade jener Obernazi-Ford liefert eine komplette Auomobilfabrik an die Sowjets ...
Scox schrieb:Die Quellen zeigen doch, dass an der Theorie was dran ist. Und natürlich gab es NICHT NUR Finanzspritzen aus den USA. Trotzdem spielten die USA eine sehr wichtige Rolle in dem ganzen Spiel. Und die sollte auf keinsten kleingeredet, beschönigt oder relativiert werden.
Du konntest immernoch an keiner Stelle zeigen, dass
vor der Machtergreifung irgendwelches Geld im grossen Stil aus den USA an Hitler oder die NSDAP floss.
Du konntest nicht die Behauptung stützen, dass "der Aufstieg nicht ohne US-Firmen möglich gewesen wäre". Punktum, da beisst die Maus einen Faden ab.
Und nein irgendwelche Kontakte vom wem mit nochwem und Firmenbeteiligungen genügen da nicht. Thyssen hat privat gespendet, und er war auch kein Ami, auch wenn er Kontakte nach den USA hatte.
Das hat im Übrigen nichts mit Relativierung zu tun. Sonst wäre es ja erst recht eine Relativierung (der Schuld der deutschen Spender und Unterstützer), zu behaupten die Amis trügen die Hauptschuld am Aufstieg der Nazis, denn der wäre ohne sie nicht möglich gewesen.
Du setzt ein Gerücht und Vermutungen gegen belegte und nachvollziehbare Fakten.
Ich halte mich lieber an die Fakten und meine eigene Interpretation.