Scox schrieb:Damit hatte GM nix zu tun, das war allein Standard Oil's Sache.
Kriegsvorbereitung ist Kriegsvorbereitung, und für eine flutschende Autoindustrie und viele Tausend "Blitz" braucht es Treibstoff.
Scox schrieb:Aha, und welche bitte? GM war seinerzeit schon größer als alle anderen Autokonzerne der Welt:
Opel war nicht GM, und in anderen Fällen war man überhaupt nicht zimperlich, ineffektive Werke zu schliessen. Man hatte auch keine Probleme damit, Fabriken von Juden neuen Eigentümern zuzuschanzen.
Man schrieb den Fabriken ebenso vor, was sie zu produzieren hatten und hat auch Lizenzen vergeben:
Daimler-Benz war kurz zuvor angewiesen worden, die Produktion des eigenen Mercedes L 3000 einstellen und stattdessen in Lizenz den Opel Blitz 3,6 zu fertigen. Im Werk Mannheim stellte Daimler-Benz weitere 3500 Lkw her, bis auch dort Bombenangriffe die Produktion zum Erliegen brachten. Nach Kriegsende baute Daimler-Benz in Mannheim von Juni 1945 bis Juni 1949 den Lkw ohne jegliche Herstellerbezeichnung als L 701 weiter.
Wikipedia: Opel Blitz 3,6 (Wehrmacht)Sieht nicht gerade nach unternehmerischer Freiheit aus.
Scox schrieb:Wieso hängengelassen?
Ich schrieb: Man
könnte es so sehen. Die Geschichte lässt immer Raum für Interpretation.
Scox schrieb:In den Quellen kannst du nachlesen, dass Hitler frühzeitig Sympathien in den USA gewann und auch ziemlich früh von dort aus supportet wurde. Natürlich kam der Löwenanteil der Unterstützung nach der Machtergreifung, dennoch kann man die Aussage als erwiesen betrachten.
Nein, ich fand nichts konkretes dazu, dass die NSDAP oder Hitler vor der Machtergreifung im grossen Stil durch die Industrie oder gar US-Firmen Geld bekommen hätte. Und die Geldquellen sind recht gut dokumentiert.
Erst, als der Aufstieg schon gelungen war, fand man sich mit Hitler ab.
Scox schrieb: Die Frage, ob es Hitler möglich gewesen wäre, großkalibrig ohne amerikanische Unterstützung in den Krieg zu ziehen, muss mit "Nein" beantwortet werden.
Ohne die Unterstützung einzelner amerikanischer Firmen und Personen, sollte das heissen.
Da waren die Nazis aber schon aufgestiegen und hätten ohne die Unterstützung durch Rohstoffhandel einige Jahre länger gebraucht für die Kriegsvorbereitungen. Vielleicht wären sie auch nicht so weit marschiert, sondern hätten sich erstmal auf ein "Grossdeutschland" konzentriert.
Scox schrieb:Im Gegenteil, sie tätigten, wie du ja auch schreibst, das Geschäft über Dritte.
Bloss dass kaum noch Sprit bei der Armee ankam. Das war eines der Probleme, die zur Niederlage führten.
Scox schrieb:Inwiefern nicht ganz oben auf der Liste?
Weil Hitler ihnen suspekt war. Es wäre auch ein anderer Diktator denkbar gewesen.
Man muss bedenken, dass Standesdünkel und Elitenbewusstsein unter den Vermögenden und Adeligen weit verbreitet waren. Ein Hitler war nicht gerda das, was man sich als Galionsfigur vorstellte.
Scox schrieb:Auch Adolf war insofern einer dieser "netten Hurensöhne" der USA, was die Schuld seiner rasenden Mitläufer nicht geringer macht, aber die Dankbarkeit für die Befreier doch ein wenig relativiert - ohne ihr vorheriges Großinvestment in den Faschismus wäre die Befreiung vermutlich gar nicht nötig geworden.
Und exakt da beginnt wieder die Pauschaliserung und die Anti-USA-Masche: wie wir nun schon mehrfach gelesen haben, war Roosevelt gegen Hitler und gegen eben jene Geschäfte, wollte nicht in den Krieg gezogen werden und unterband den Sprit-Nachschub nach dem Kriegseintritt der USA zemlich erfolgreich.
Und möchte man nicht meinen, dass die grössten US-Firmen die US-Regierung fest in der Hand hatten oder gar als Marionette tanzen liessen und Mittel genug hatten, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen?
Aber dann gewann Roosevelt die zweite Wahl zum Präsidenten ...
"Die USA" waren politisch keine homogene Masse. Die Dankbarkeit meiner Grosseltern und Eltern gegenüber den Befreiern konnte durch das Entlarven von Kriegsprofiteuren nicht gemindert werden, da es die auf allen Seiten gab.
Scox schrieb:Angesichts der dort beschriebenen Ereignisse lässt sich doch ziemlich klar sagen, dass der Young-Plan, wenn nicht auf Grund der Hugenberg-Kampagne für den NSDAP-Aufstieg direkt verantwortlich, MINDESTENS im Nachhinein indirekt daran beteiligt war.
Entweder etwas ist an etwas beteiligt, oder nicht. Es kann nicht "im Nachhinein" beteiligt gewesen sein.
Scox schrieb:Denn die Amerikaner wussten, was da in DL passiert und sie wussten auch, dass die Anti-Young-Plan-Kampagne den Nazis gehörig in die Hände spielte, und dennoch änderten sie nichts an dem Plan. Entweder war es ihnen egal, oder das war alles kalkuliert.
Also haben "die Amis" einen Plan ausgeheckt, wie sie die Deutschen bis zum Sanktnimmerleinstag ausnehmen können wie die Weihnachtsgänse (bloss dass dieser Plan für die Deutschen nicht so katastrophal ist wie der vorige), und dann unterstützen sie den einen Typen, der verspricht, dass jegliche Reparations- und Zinszahlung umgehend eingestellt wird, und das dann auch durchzieht.
Dann lassen sie sich den Präsidenten wählen, der ihnen die Geschäfte mit den Krauts vermiest.
Auch lassen sie ihre Firma in Deutschland so lange wie möglich noch Zivilfahrzeuge herstellen, statt sich auf die lukrativere (? Ich hatte andere Informationen gefunden) Rüstungsproduktion zu konzentrieren, bis die Nazis dem ein Ende machen und die zivile Produktion komplett unterbinden. Gleichzeitig rüsten sie die US-Armee und auch die Engländer und Sowjets so aus, dass der Sieg über den gerade erst gekauften Diktator gelingt.
GM lässt es als grösster Automobilkonzern u.s.w. zu, dass Studebaker 200 000 LKW für die Feinde Hitlers baut und damit auch die Sowjetarmee ausrüstet.
Um um noch einen draufzusetzen baut ausgerechnet der Nazi Ford eine Fabrik in der UDSSR:
Geliefert wurde auch eine komplette Automobilfabrik für Fahrzeuge der Fordwerke.
(...)
Die Welt war erstaunt über den plötzlich so erfolgreichen sowjetischen Vormarsch gegen die bis dahin siegreichen deutschen Truppen. Dass die sowjetische Offensive nach Stalingrad mit 143.000 US-amerikanischen Fahrzeugen vorrückte (Lastkraftwagen, Kommandofahrzeuge, Jeeps, Trägerfahrzeuge für Waffensysteme – darunter die berüchtigten Katjuscha (Raketenwerfer) – leichte Transporter, Abschleppwagen, Reparatur-, Ambulanz- und Feuerwehrfahrzeuge), die vom Persian Gulf Command im Iran montiert und in die Sowjetunion geliefert wurden, gerät dabei leicht in Vergessenheit.
Denn was haben die US-Firmen inwzischen entdeckt? Es gibt einen viel einfacheren Weg an das Kaspische Meer, als sich auf dem Landwege hinzuquälen. Und auf dem Weg liegt auch noch der Iran ...
Der Iran wird von den Briten besetzt, um über das kaspische Meer Nachschub in die UDSSR zu bringen. Beim Versucht, den Nachschubweg am Don zu unterbinden, verlieren die Deutschen in Stalingrad den Krieg.
Wikipedia: Persischer KorridorUnd nach dem Krieg lehnen die mächtigen US-Firmen es ab, VW aufzukaufen und und schauen zu, wie es Ford und Opel den Rang abläuft.
Klingt nicht sehr helle, das Management der NWO.
Oder mag es daran liegen, dass sich die Geschichte oft nicht in drei Zitaten und ein paar Quellen auf eine Formel wie "Böse US-Industrie unterstützte Hitlers Aufstieg und Krieg, um an Ölquellen zu kommen" eindampfen lässt?
Scox schrieb:Und irgendwann wird's dann wirklich unübersichtlich und total abstrakt. Ich denke, man sollte die einzelnen Prozesse genauer beleuchten, präzisieren, anstatt nur das Große Ganze zu sehen.
Ja, das ist natürlich einfacher, einen Punkt herauszupicken und zu sagen: Das ist der Grund warum die Nazis aufsteigen konnten. Und der liegt nicht in Deutschland, sondern in Übersee ... wie günstig.
Nicht die Wagners und deutschen Fans Hitlers, nicht die russischen Emigranten halten Hitler in den Sattel, sondern US-Firmen. Und das arme deutsche Volk liess sich für Öl in die Katastrophe locken. *Seufz*
Scox schrieb:Damit setzt du den bisher sehr verlässlichen und stresslosen Partner Russland mit den Plänen der machthungringen und bisweilen unverschämten US-Neokolonialisierung gleich. Hat Russland große Ultimati an uns gestellt, dafür, dass wir deren Gas anzapfen? Gab es je schwerwiegende Differenzen, die unsere Verfassung und Bürgerrechte bedroht hätten? Nein, die gab es nicht.
Im Ernst? Wann hatte Deutschland mit den USA Stress wegen Öl- oder Gaslieferungen?
Übrigends: nicht wir zapfen deren Gas an, sondern das tun die selbst, und dann verkaufen sie es. Das tun sie nicht für umsonst, sondern gegen Devisen. Jegliche Unregelmässigkeit würde das Geschäft gefährden.
Das tun russische Staatsbetriebe genauso wie andere, und selten wird Rücksicht auf die politischen Ansichten der Käufer genommen - genauso wie die Kunden sich selten darum kümmern, wer ihnen das Öl verkauft, solange es ein zuverlässiger Geschäftspartner ist.