@Commonsense Tiefe Verbeugung... Du bist ein wahrhafter Moderator. (:kein passendes Icon verfügbar
:)(auch wenn Du die Hälfte der Beteiligten, wie
@Scox,
@Banana_Joe,
@Groucho, ........ ausgelassen hast
;) )
Ich habe aber noch einen Funken Hoffnung, dass in meinen Beiträgen noch durchblitzt, dass ich nicht gerne (und schon gar nicht leichtfertig) jemanden in Schubladen stecke. Und wenn, dann handelt es sich nicht um Anwesende.
Es kann bloss passieren, dass ich Gedankengänge zuordne: Denkt man in diesen Schleifen weiter, dann gerät man leicht auf jenes schiefe Brett.
Commonsense schrieb:Außerdem sind VTs vielseitiger, als nur das, was der braune Sumpf daraus macht.
Das Problem scheint bloss, dass der braune Sumpf sich viele VTs zu eigen macht. Und das so reibungslos, dass es einem hinsichtlich der jeweiligen VT zu denken geben sollte, wenn man sich nicht zum braunen Sumpf zählt.
Man sollte sich fragen:
"Warum passt diese VT so gut in ein braunes Weltbild, das ich ablehne?"Commonsense schrieb:Ich persönlich sehe in vielen VTs nur eine vereinfachte Erklärung komplexer Zusammenhänge. Die Kernaussage vieler VTs, nämlich, daß die Politik durch die Wirtschaft/Finanz beeinflusst und auch geführt wird, ist ja nicht falsch, lediglich die Schlussfolgerung, die dann gezogen wird, ist (abhängig von der jeweiligen Motivation des Verbreiters) mehr oder weniger bedenklich.
In meinen Augen liegt da der Hase im Pfeffer. VTs bieten eine Art Abkürzung an. Sie erklären (überwiegend falsch), wie bestimmte Abläufe zusammenhängen. Die Vorgänge jedoch, die als Basis für solche VTs dienen, gibt es und sie sind überaus komplex, ihre Erklärung verlangt entsprechende Kenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge usw.
Kann ich vorbehaltlos zustimmen.
Die Vereinfachung ist eben der Haken: sie erfordert eindeutige Feindbilder und Mechanismen, und in denen liegt wiederum die Saat für Phänomene wie "Die Welle".
Womit wir bei den faschistischen Tendenzen sind .......... nein, nicht bei den Anwesenden, sondern beim Konzept der VT.
Hier wird aber oft Toleranz gegenüber Theorien gefordert (und sei es nur als Gedankenexperiment), die meines Erachtens in der Konsequenz nur in eine Richtung weisen können: Verurteilung und Ausgrenzung spezieller Bevölkerungs- und Berufsgruppen.
Und verzeihung, aber da kann ich nicht mitgehen. So gerne ich das mal getan hätte.
Kürzlich hatte ich mal ein sehr angeregtes, langes, intensives Gespräch mit dem "natürlichen Feind" ... jemandem, der von der Position (falsche Partei! Falsches Amt!) her exakt das Gegenteil meiner tiefsten Überzeugungen (für die ich demonstriert habe, bei Hitze und Minusgraden, aber das ist eine andere Geschichte ...) vertritt, in jenem
Bundestag (!), der der Inbegriff des institutionalisierten Lobbyismus scheint - einem Menschen also, mit dem ich vor Jahren noch nichtmal ein kühles Hallo ausgetauscht hätte.
Und ich war etwas beschämt .... denn da hatte ich einen Menschen (!) getroffen, der für seine Überzeugung (!) und gegen die allgegenwärtige Lobby (!) seit 30 Jahren versuchte, seinen Standpunkt zu vertreten. Gegen alle Mehrheiten in seinem Landkreis, gegen allen Populismus. Selten hat mir jemand so fundiert und geduldig seinen Standpunkt begründet, mit Sachkenntnis, Konsequenz und allen Komplikationen. Und der Fähigkeit, den Abend mit unterschiedlichen Meinungen, aber grossem Respekt zu beenden.
Leider was das beeindruckender als alle Tiraden, die ich hier gegen jene Machtelite gelesen habe. Nicht, dass es die nicht geben könnte ... aber sie scheint deutlich weniger homogen zu sein, als es sich viele wünschen.
Vielleicht liegt es am Alter, dass einem zunehmend die Feindbilder verloren gehen?
Commonsense schrieb:Inzwischen geht aber die Argumentation der Realisten hier im Thread einen ähnlichen Weg. Hier wird ebenfalls eine Abkürzung gewählt, indem man einfach alle VTs, wie auch diejenigen, die ihnen Glauben, oder zumindest Beachtung schenken, in einen Topf wirft und diesen Topf dann einfach neben die Latrine stellt.
Ein schönes Bild ...
:)Manchmal sehne ich mich regelrecht nach einer saftigen VT, die man mal irgendwo links verorten könnte. Aber
@Warhead tut uns ja nicht den Gefallen
;)Kniffelig wird es, weil sich rechte und linke Fanatiker in denselben Feindbildern treffen: Hochfinanz, Machtelite, Kapitalisten, Bürgerliche, Politiker, USA, ........ same procedure. Nicht umsonst hiess es ja mal "national
sozialistisch".
Commonsense schrieb:Um nun die VT anzugreifen, ist es doch eigentlich "nur" erforderlich, nachzuweisen, welche Umstände tatsächlich für die einzelnen Entscheidungen verantwortlich zeichnen.
Dumm nur, daß jede Entscheidung andere Faktoren beinhaltet, während die VT mit der immer gleichen Erklärung auskommt.
Eben ... für die VT genügt der Verdacht (begründet oder nicht), zur Wiederlegung benötigt es harte Fakten, die man nicht anzweifeln kann. Also etwas, was nicht zu bieten ist. Denn was kann man nicht anzweifeln? Richtig: Nichts.
Commonsense schrieb:Warum von Kopp oder Psiram denken lassen, wenn man das selbst erledigen kann?
(Der war jetzt fies, gelle?)
Dann kannste aber auch einen countdown starten, bis jemand nach einer Quelle fragt.
Also ja: Fies, weil Zwickmühle.
Mönsch, ich plage mich seit Tagen mit Quellen wegen der Finanzierung der Nazis und lande quasi gezwungenermassen immer wieder bei wikipedia, weil die da am gründlichsten und neutralsten sind.
:(Und das nur wegen einer relativ belanglosen Nebenkriegsschauplatz-VT.
Und dennoch werde ich niemandes Meinung hier ändern können, der die USA als Feindbild installiert hat.
Irre gerne hätte ich mal, dass nicht die argumentative Wiederlegung von VTs als Relativierung bezeichnet wird, sondern die Verteidigung von Kopp und Consorten als Quelle unabhängiger Meinungsbildung. Ist das nicht Relativierung pur?