Raus aus dem Arbeitsvertrag

ProjectSerpo schrieb:Das hat sich dann auf das Arbeitszeugnis bemerkbar gemacht. Da dachte ich auch erst, dass es sehr gut wäre, war es jedoch nicht. Nachdem ich es im Internet verglichen habe.

Es ist allerdings auch wichtig das Zeugnis im Gesamtkontext zu lesen. Einzelne Formulierungen isoliert vom Rest zu analysieren funktioniert nicht bei jedem Zeugnis. Bei meinem letzten Arbeitszeugnis war ich mir sehr unsicher, ob das nun wirklich gut oder doch nicht wäre ... für solche Fälle gibt es bei manchen Arbeits-Rechtsschutzversicherungen auch einen kostenlosen Zeugnis-Check.

ProjectSerpo schrieb:Mein neuer Arbeitgeber hat jedoch kein Zeugnis verlangt, da meine Leistungen dort sehr gut sind, interessieren sie sich dafür nicht mehr und ich bin jetzt länger als ein Jahr dort.

Meine Arbeitgeber forderten das auch selten, der Vollständigkeit halber und um in Zukunft nicht bei anderen Bewerbungen das Nachsehen zu haben, sollte man sich dennoch unbedingt eins ausstellen lassen und eine korrekte Ausstellung verlangen. Ist ja dein Rechtsanspruch.

Ich habe mein Zeugnis gerade hier, da steht zum Beispiel nicht, dass das Unternehmen sich bei mir für die Zusammenarbeit und Leistungen bedankt und das ist ein negatives Signal.

anonymus88 schrieb:Es ist allerdings auch wichtig das Zeugnis im Gesamtkontext zu lesen. Einzelne Formulierungen isoliert vom Rest zu analysieren funktioniert nicht bei jedem Zeugnis

Ich habe jetzt gerade im Internet gelesen, dass "stets" zusammen mit "zu unserer vollen Zufriedenheit" sehr gut bedeutet.

Noch besser wäre allerdings" vollsten" Zufriedenheit

ProjectSerpo schrieb:Ich habe jetzt gerade im Internet gelesen, dass "stets" zusammen mit "zu unserer vollen Zufriedenheit" sehr gut bedeutet.

Noch besser wäre allerdings" vollsten" Zufriedenheit

"Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" war eine Formulierung, auf die ich auch immer viel Wert gelegt habe. Die steht in jedem meiner Zeugnisse, grad mal geschaut.
Der Satz über das Ausscheiden aus dem Unternehmen ist auch sehr wichtig und kann dir viele Fallstricke knüpfen bei künftigen Bewerbungen. Da sollte man besonders drauf achten, wenn man mit "Turbulenzen" aus der Firma geht.

Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn anonymus88 und danken ihm für seine stets sehr guten
Leistungen. Für seine berufliche Zukunft wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und persönlich alles
Gute.

Sowas sollte schon zum Schluss stehen. Auf diesen Satz achten Personaler besonders.

Ein lupenreines, poliertes Arbeitszeugnis nach dem anderen kann aber auch Zweifel wecken. Übrigens muss so ein Dokument dennoch wahrheitsgemäß geschrieben sein, also wenn deine Leistung schlecht war, darf das dein Arbeitgeber mit den vorgesehenen Formulierungen auch schreiben.

@anonymus88
Da hast du aber sehr gute Zeugnisse, gratuliere:)
Bei mir hat's nur für das gereicht:

"Für die Zukunft wünschen wir alles Gute und viel Erfolg im weiteren Berufsleben".

ProjectSerpo schrieb:Da hast du aber sehr gute Zeugnisse, gratuliere:)
Bei mir hat's nur für das gereicht:

"Für die Zukunft wünschen wir alles Gute und viel Erfolg im weiteren Berufsleben".

Was denkst du, warum ich hier ständig vom Nutzen einer Rechtsschutzversicherung rede. ;) Die erste Version war in 2 Fällen ein Standarddokument, das jeder bekam, der sich nicht dagegen wehrte. Wenn du deine Leistung und "Überdurchschnittlichkeit" belegst, geht das in der Regel auch ohne Rechtsbeistand. Aber das Geschiss ums Zeugnis hat mich schon bei meinem ersten Arbeitgeber zu viele Nerven gekostet. Da hab ich Monate lang hinterher telefoniert ...

Man sollte natürlich die eigene Leistung realistisch beurteilen, aber wenn man immer vollen Einsatz zeigte, Verhalten und die Qualität passte, dann sollte man sich nicht abspeisen lassen. Ich glaube kaum, dass jeder Chef oder Personaler die Nerven hat, für jeden "Abgänger" ein individuelles Zeugnis zu erstellen ... da muss man schon mal nachhelfen.

anonymus88 schrieb:Sowas sollte schon zum Schluss stehen. Auf diesen Satz achten Personaler besonders.

Es sollte auch drin stehen, dass man das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, oder ob die Kündigung einvernehmlich war.

Steht das nicht drin, kann man von einer Arbeitgeber Kündigung ausgehen.

Kokolores82 schrieb:Es sollte auch drin stehen, dass man das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, oder ob die Kündigung einvernehmlich war.

Steht das nicht drin, kann man von einer Arbeitgeber Kündigung ausgehen.

Ja, vollkommen richtig. Ohnehin sollte man das Zeugnis nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn man sich nicht wirklich sicher ist, sollte man noch mal Profis drüber schauen lassen.

anonymus88 schrieb:Wenn man sich nicht wirklich sicher ist, sollte man noch mal Profis drüber schauen lassen.

Wo kann man welche beantragen, die das machen? Das wollte ich schon immer Mal gerne begutachten lassen.

ProjectSerpo schrieb:Wo kann man welche beantragen, die das machen? Das wollte ich schon immer Mal gerne begutachten lassen.

Das solltest du im Prinzip als einfache Beratungsleistung von jedem Fachanwalt für Arbeitsrecht beziehen können. Bei manchen Rechtsschutzversicherungen ist das im Service mit inbegriffen, ansonsten auch über die Gewerkschaften, solltest du in einer Mitglied sein. Die bieten in der Regel für Mitglieder kostenlose bzw. über den Beitrag bezahlte Erst-Rechtsberatung an, da ist das in vielen Fällen Teil des Pakets.

Hier beispielsweise das Angebot von ver.di:

https://www.verdi.de/++co++cbf7a28c-c420-11e0-77d5-00093d114afd