CoA 2017 - Finale - interpreter vs. der_wicht
11.06.2017 um 16:20Nehmen wir das Präventionsthema,
bei dem du mir absurderweise vorwirfst, das als gangbare Alternative auszuschließen :D
Natürlich habe ich niemals ausgeschlossen, dass man das zusätzlich machen könnte. All die Vorschläge von mir aus gerne. Aber es schließt sich mit hohen Strafen nicht aus.
Hohe Strafen im Wirtschaftsrecht SIND Prävention.
Wie gesagt, wenn ein Schreibtischtäter Straftaten begeht, ist es häufig, dass die Wahrscheinlichkeit einer Straf- oder Bußgeldzahlung Teil der Kalkulation ist. Sei es bei kleineren oder schlimmeren Straftaten. Höhere Straf- und Bußgeldzahlungen verändern die Rechnung.
Bußgeldzahlungen im Kartellrecht sind einkalkuliert.
Beim Datenschutz sind die Unternehmen eher geneigt Bußgeldzahlungen einzukalkulieren, als Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern.
Wenn die Bußgelder höher sind, ändert sich die Kalkulation. Das Vergehen wird weniger attraktiv. Damit wird das höhere Bußgeld zur präventiven Maßnahme. Das funktioniert bei Strafzahlungen ganz genau so (nur um die Debatte um juristische Termina zu vermeiden). :D
Selbst wenn die Firma verschwindet,
dann verschwindet sie und es entsteht eine Nische, die von einer nicht kriminellen Firma gefüllt werden kann. Die stellt dann vielleicht sogar mehr Arbeitskräfte ein. Ich denke nicht, dass man die Firmen in Watte packen muss.
Abgesehen davon gehe ich, wie gesagt davon aus, dass die Firmen mit den Strafzahlungen rechnen und es eben NICHT riskieren. Wenn sie es doch tun, haben sie m.E. die Pleite verdient und die Arbeitnehmer einen besseren Arbeitsplatz.
bei dem du mir absurderweise vorwirfst, das als gangbare Alternative auszuschließen :D
Natürlich habe ich niemals ausgeschlossen, dass man das zusätzlich machen könnte. All die Vorschläge von mir aus gerne. Aber es schließt sich mit hohen Strafen nicht aus.
Hohe Strafen im Wirtschaftsrecht SIND Prävention.
Wie gesagt, wenn ein Schreibtischtäter Straftaten begeht, ist es häufig, dass die Wahrscheinlichkeit einer Straf- oder Bußgeldzahlung Teil der Kalkulation ist. Sei es bei kleineren oder schlimmeren Straftaten. Höhere Straf- und Bußgeldzahlungen verändern die Rechnung.
Bußgeldzahlungen im Kartellrecht sind einkalkuliert.
Beim Datenschutz sind die Unternehmen eher geneigt Bußgeldzahlungen einzukalkulieren, als Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern.
Wenn die Bußgelder höher sind, ändert sich die Kalkulation. Das Vergehen wird weniger attraktiv. Damit wird das höhere Bußgeld zur präventiven Maßnahme. Das funktioniert bei Strafzahlungen ganz genau so (nur um die Debatte um juristische Termina zu vermeiden). :D
der_wicht schrieb:Höhere Strafen hätten das zur Folge, auch wenn Du das dauerhaft ignorierst. Man könnte natürlich die Unternehmen auflaufen und pleite gehen lassen. Wen es treffen wird, schrieb ich schon. Ich nehme gerne noch eine Gruppe dazu, die Arbeitnehmer. Es trifft die Falschen, das Unternehmen ist tot, die "Richtigen" genießen weiterhin ihre Dekadenz.Die Firma, die ihre Strafen nicht bezahlen kann, wird insolvent. Der Staat kann sie als Teil der Schuldmasse übernehmen, wenn da noch was drin steckt. Dann könnte man die Firma an einen neuen Besitzer verkaufen. Die ursprünglichen Besitzer verlieren ihre Aktienanteile und damit ihr Geld.
Selbst wenn die Firma verschwindet,
dann verschwindet sie und es entsteht eine Nische, die von einer nicht kriminellen Firma gefüllt werden kann. Die stellt dann vielleicht sogar mehr Arbeitskräfte ein. Ich denke nicht, dass man die Firmen in Watte packen muss.
Abgesehen davon gehe ich, wie gesagt davon aus, dass die Firmen mit den Strafzahlungen rechnen und es eben NICHT riskieren. Wenn sie es doch tun, haben sie m.E. die Pleite verdient und die Arbeitnehmer einen besseren Arbeitsplatz.
der_wicht schrieb:Das hat nichts mit Prävention zu tun und schon gar nicht mit Resozialisierung. Am besten man gibt ihm nie wieder einen Job und lässt ihn unter der Brücke hausen. Tolle Präventivmaßnahme um künftig besser Verbrechen zu verhindern :Y:Die Gefahr, dass sie unter der Brücke hausen, hat zumindest dieser spezifische Bankier bei vielen seiner Kunden billigend in Kauf genommen. Und vielleicht kriegt er ja irgendwo einen anderen Job, aber es ist sicher für uns alle Besser wenn das nicht bei ner Bank ist.
der_wicht schrieb:Echte Präventivmaßnahmen könnten zum Beispiel sein:Wenn die Unternehmen Strafen in ihre Berechnung einfließen lassen, wie in meinen Beispielen, hat es nicht mehr Effekt. Außerdem spricht ja wie gesagt niemand dagegen, dass man das zusätzlich macht. Bitte gerne.
1. Festlegen von Leitlinien von Unternehmen, auf Basis rechtlicher und ethischer Grundsätze
2. Nachweisliche Schulung und Verpflichtung aller Mitarbeiter darauf, inkl. turnusmäßiger Wiederholung und Auffrischung
3. Einführung von Kontroll- und Ethikgremien zur Prüfung
4. Regelmäßiger Austausch mit den Gremien
5. Ethische Werte mit Gremien erarbeiten und im Unternehmen vermitteln
6. Gesetzlich verpflichtete Prüfung der Produkte vor Einführung
7. Berichterstattung zu den Ergebnissen an Gremien
8. Persönliche Strafbarkeit bei Vergehen
Das ist nur ein Beispiel, wie man Unternehmen besser in die Pflicht nehmen kann. Die Kosten dafür könnte man den Konzernen auferlegen. Das hätte wahrscheinlich mehr Effekt als absurde Strafen.
der_wicht schrieb:Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ist das die Aufgabe unseres Rechtssystems? Warum da halt machen und nicht in anderen Bereichen dasselbe Prinzip leben? Verbrecher, die Menschen grausamst ermorden, missbrauchen und quälen werden in staatliche Obhut übergeben und werden umsorgt, aber Wirtschaftsverbrechern soll man die komplette Existenzgrundlage dauerhaft entziehen? Lol!Vorher behauptest du, dass sie da zu Monstern werden, jetzt ist Gefängnis plötzlich umsorgter Kindergarten?
der_wicht schrieb:Ich zitiere zum Abschluss aus obiger Quelle, um zu verdeutlichen, was härtere Strafen tatsächlich bedeuten:
Der Staat inhaftiert Kriminelle und entlässt Monster