Beobachtung von zwei Lichtpunkten

In der vergangenen Woche, am 3. Februar (Samstag) habe ich am Morgen um 06:45 Uhr in Richtung Südwest eine Beobachtung gemacht, die mich stutzig macht, da ich sie aktuell nicht erklären kann oder die Erklärungen einer Bestätigung bedürfen. Daher schreibe ich hier.

Und zwar habe ich zwei helle Punkte am Himmel gesehen, die schräg übereinander standen. Zunächst vermutete ich zwei Planeten, Venus und Jupiter etwa, da die Helligkeit in etwa gleich war. Nur wäre mir das sicherlich an den Tagen zuvor bereits aufgefallen. Das Interessante ist aber nun, das beide Punkte so nach etwa 20 Sekunden Beobachtung langsam, aber beständig, nicht synchron, aber in gleichem Tempo an Leuchtkraft verloren und irgendwann nicht mehr zu sehen waren. Sie bewegten sich nicht.

Die Richtung war, nachdem ich meine App "Sky Map" genutzt hatte, in Richtung Virgo Galaxienhaufen (in der App sind ganz viele M-Nummern dort eingezeichnet, das habe ich dann recherchiert, z.B. M85 und sah dann, das der Haufen mit den Galaxiennamen dann der Virgo-Galaxienhaufen ist).

Die Helligkeit entsprach tatsächlich denen von Planeten, wie man sie so am Nachthimmel oder eben Morgens so sieht, vielleicht sogar etwas heller. Meine erste Erklärung, es könnte Signalmunition sein, musste ich verwerfen, da sie sich gar nicht bewegten und auch nicht in Richtung Truppenübungsplatz lagen (eher Gegenrichtung).

Was könnte es gewesen sein?

Also Südost wären Venus und Mars gestanden um die Zeit, knapp übern Horizont, die Sonne überstrahlt die dann mit Ihrem Aufgang. Du schreibst aber von Südwest...

Südwest eventuell Arctur und Spica, die beiden aber wesentlich weiter ausseinander als eben Venus und Mars.

Sterne verschwinden ja nicht einfach. Die Lichtpunkte wurden langsam schwächer, haben sich nicht bewegt. Sie standen schräg übereinander (rechts höher als links) und etwas mehr als einen Monddurchmesser in etwa auseinander.

Möglicherweise "Himmelslaternen" denen langsam der Brennstoff ausging.
Die scheinbare Bewegungslosigkeit wäre bei Windstille nicht ungewöhnlich.

Satelliten konnte ich per Software schon ausschließen.

deim0s schrieb:Sterne verschwinden ja nicht einfach.

Die Sonne überstrahlt sie, die wandert ja langsam immer weiter hoch hinter dem Horizont.

In Stellarium kann man schön sehen wie zunächst der tieferstehende Spica (der ist auch nicht so hell) und danach (wenn man die Zeit weiterdreht) der hellere Arktur verschwinden.

deim0s schrieb:etwas mehr als einen Monddurchmesser in etwa auseinander.

Ja, die beiden stehen eventuell ein wenig weiter auseinander, Arktur steht höher und weiter rechts und ist heller, Spica darunter links.

THX1138 schrieb:zunächst der tieferstehende Spica (der ist auch nicht so hell) und danach (wenn man die Zeit weiterdreht) der hellere Arktur verschwinden.

Das ganze dauert dann auch deutlich länger als die vom TE angegebenen 20 Sekunden.
Eine natürliche Ursache i.S. von Sternen etc. kann man wohl ausschließen.

Okay ich habe in einem anderen Forum eine überzeugende Antwort erhalten. Es scheinen anfliegende Flugzeuge gewesen zu sein, die zum Zeitpunkt des Eindrehens auf den Glideslope auf die 14 oder 16 in Zürich ihre Landelichter dann natürlich nicht mehr auf mein Fenster ausgerichtet hatten sondern langsam in Richtung Süden. Das ist ziemlich plausibel, Zürich ist 80 km weg.

^^ Dann hast du wenigstens eine einigermaßen befriedigende AW.
Bleibt übrig:

deim0s schrieb:da sie sich gar nicht bewegten

Flugzeuge bewegen sich jedoch.

@deim0s
Sorry, Edit Zeit schon abgelaufen.
Also Nachtrag von mir:
Flugzeuge haben neben den Scheinwerfern aber auch immer
s.g. Positionslichter an denen man sie am Himmel auch sehr
leicht identifizieren kann.
Die blinken weiß, rot, grün in unterschiedlicher Frequenz.

Ebenso Hubschrauber, Drohnen.

Und Flugzeuge hättest du sicher auch schon selber ausgeschlossen, wenn
du denn an einer Flugschneise wohnst oder diese beobachten kannst.

Selbst wenn du die Flugzeuge zunächst nur von vorne sehen kannst und
die Positionslichter eben (noch) nicht, würden sie dir beim abdrehen
der Flugzeuge ins Auge fallen.

Heisst: Das von dir beobachtete Phänomen sollte fast täglich von dir zu
beobachten sein.
Irgendwas stimmt hier nicht.

newbee schrieb:Flugzeuge bewegen sich jedoch.

Das stimmt, doch wenn sie sich aktuell auf jemanden in dieser Distanz zubewegen, dann sieht man sie erstmal sich nicht bewegen. Und nach dem Abdrehen sieht man sie halt gar nicht bei der Entfernung, da die Landelichter ja nur nach vorne abstrahlen.

deim0s schrieb:dann sieht man sie erstmal sich nicht bewegen

Daher nochmal:

newbee schrieb:Selbst wenn du die Flugzeuge zunächst nur von vorne sehen kannst und
die Positionslichter eben (noch) nicht, würden sie dir beim abdrehen
der Flugzeuge ins Auge fallen.

Und sogar herannahende Flugzeugscheinwerfer kann man erkennen.
Sind erst mal kleiner und Lichtschwacher, werden größer und heller.

Irgendwas stimmt nicht.

Nun, bei der Entfernung kann das verschwindend gering sein, die Helligkeitsänderung.

deim0s schrieb:Nun, bei der Entfernung kann das verschwindend gering sein, die Helligkeitsänderung.

Okay... aber die fehlenden Blinklichter, was ist damit?
Und was ist mit:

newbee schrieb:Und Flugzeuge hättest du sicher auch schon selber ausgeschlossen, wenn
du denn an einer Flugschneise wohnst oder diese beobachten kannst.

???

newbee schrieb:Okay... aber die fehlenden Blinklichter, was ist damit?

Ich wohne an min. zwei verschiedenen Standorten mit freiem Blick auf Landeschneisen. Die farbig blinkenden Positionslichter sieht man auf eine gewisse Distanz überhaupt nicht mehr. Und sofern die Flugbahn nicht steil ist, kann es je nach Blickwinkel auch gut sein, dass man über einen gewissen Zeitraum hinweg überhaupt keine Bewegung in eine Richtung wahrnimmt.

@Nemon
Also sorry, ich sehe auch jeden Tag in den Himmel. Tag oder Nacht.
Da sehe ich auch Flugzeuge und kann die durchaus klar erkennen.

Also die Flugschneise ist dann schon ziemlich weit weg, so etwa 65 km, wo die Flugzeuge nach Süden eindrehen. Da sind keine Positionslichter zu erkennen, schon gar nicht, wenn ggf. sehr früh eingeschaltete Landescheinwerfer das ganze Flugzeug "dahinter" bei Nacht überstrahlen.

Zugegebenermaßen sind mir Flugzeuge zunächst auch gar nicht in den Sinn gekommen. Aber wenn sie in meine Richtung geflogen sind, dann bewegen sie sich ja auch erstmal nicht erkennbar nach links oder rechts, sondern nur auf mich zu. Und da die Lichter langsam schwächer wurden, kann man das doch mit einem Abdrehen gut erklären? Sie sind zwar zeitlich recht nah beeinander schwächer geworden, sprich das eine Licht war noch schwach zu sehen als das andere die Hälfte seiner Helligkeit eingebüßt hatte, aber das - in dem Fall "hintere und höhere" Flugzeug ist vielleicht einfach etwas früher abgedreht und hat sich hinter das erste Flugzeug eingereiht. Für mich klingt das alles plausibel und ich frage mich schon, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.

@deim0s
Ja, es ist plausibel.
Und müsste dir eigentlich geläufig sein, es sei denn du bist dort erst vor kurzer Zeit
hingezogen.
All zu oft wurde auch schon die ISS für ein "Raumschiff" gehalten, weil es manchmal
so aussieht als wenn von dort selbst Lichter abgestrahlt werden.
Dabei sind es nur Reflektionen im Sonnenlicht. :)

newbee schrieb:Und müsste dir eigentlich geläufig sein, es sei denn du bist dort erst vor kurzer Zeit
hingezogen.

Ich wohne da eine Weile, aber es ist mir bisher nie begegnet. Das ist das einzige, was mich ein wenig stutzig macht.

^^ Look up!