Fühlt Ihr euch auch manchmal intelligenter als eure Mitmenschen?
19.02.2021 um 15:14
Ich weiß nicht, ob eine einseitige Denkweise oder Kurzsichtigkeit, wenn nicht absichtlich so denkend, schon ein Zeichen fehlender Intelligenz ist, aber für mich gibt es viele Menschen, die mir immer wieder zu eindimensional und zu kurzsichtig denken.
Bestes Beispiele dafür ist, wenn ich mich als Sozialdemokrat mit studierten Neoliberalen unterhalte. Nein, das soll kein Bashing gegen Studierte und ebenso kein Pauschalurteil für alle Neoliberalen sein.
Ich als Sozialdemokrat versuche wirklich alles zu berücksichtigen, sämtliche Vor- und Nachteile und Zusammenhänge, die am Ende für das Gesamtbild entscheidend sind. Natürlich weiß ich, dass es auch unter den Linken viel zu viele eindimensional- und kurzsichtig denkende Menschen gibt.
Ich möchte das nur mal kurz anreißen und nicht allzu ausschweifend werden:
Ein Zeichen für eine eindimensionale Denkweise und für Kurzsichtigkeit ist für mich dann gegeben, wenn immer nur Pro Wirtschaft argumentiert wird und man sich gänzlich nur für Diese einsetzt und auch grundsätzlich nur aus einer wirtschaftlichen Perspektive heraus denkt und ebenso auch, wenn man grundsätzlich gegen jedwede staatliche Eingriffe ist.
Bei so einer Denkweise dürfen niemals nur die Vorteile berücksichtigt werden, sondern auch die Nachteile. Nachteile, die auf lange Sicht erhebliche negative Folgen für Gesellschaft aber auch selbst für die Neoliberalen haben können und auch das Gesamtbild eines Landes erheblich negativ beeinflussen können. Bspw. die innere Sicherheit und die allgemeine Lebensqualität betreffend.
Umgekehrt bei vielen Linken natürlich genauso. Ständig nur gegen die Wirtschaft zu wettern und ausschließlich nur in sozialen Dimension zu denken, ist genauso fatal und die negativen Folgen bei einer einbrechenden Wirtschaft müssten ebenso berücksichtigt werden.
Oder anders;
Wenn einige Studierte unabhängig ihrer politischen Position immer nur den einzig richtigen Weg im Studieren sehen und diesen propagieren und Nichtstudierte nicht jammern sondern einfach nur etwas besseres lernen oder am besten gleich nur studieren sollen.
Für mich viel zu kurz gedacht. Die negativen Folgen, die so eine Entwicklung haben und sich sogar schon jetzt vereinzelt bemerkbar machen, betreffen nicht nur alle, sondern im Einzelnen auch die Studierten. Sie vergessen für meine Geschmack viel zu häufig, dass alles miteinander zusammenhängt und ein sorgenfreies Leben, ein reibungsloser Alltag nur dann gewährleistet ist, wenn nicht nur ein Land, sondern die ganze Welt eine gewisse Ausgewogenheit wahrt.
Es kann nicht nur die Studierten und akademischen Jobs geben, sondern braucht es auch Ausbildungberufe und Anlerntätigkeiten, damit alles so in unserer Welt so funktioniert, wie es eben funktioniert. Ohne das Eine ist das Andere wertlos. Zumindest noch.
Umgekehrt natürlich wieder genauso. Also bringt es von Linken auch wieder nichts, sich ständig gegen das Studieren auszusprechen. Wäre ebenso viel zu kurz gedacht und hätte negative Folgen für uns alle.
Auch Arbeitgeber denken mir häufig zu kurz. Sie vergessen für mein Empfinden oftmals, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht nur durch sie, durch die Arbeitgeber erbracht wird, sondern auch durch ihre Mitarbeiter. Ein Unternehmen bzw. überhaupt ein Geschäftsmodell, welches auf Mitarbeiter angewiesen ist, ist wertlos ohne seine Mitarbeiter und kann keinen Erfolg bringen.
Oder wenn insbesondere Rechtsextremen fordern sämtliche Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land jagen zu wollen, ist das nicht nur menschenverachtend sondern auch viel zu kurzsichtig gedacht und solche rechtsextremen Spinner berücksichtigen dabei überhaupt nicht, dass auch sie dann darunter zu leiden hätten, weil es erheblichen negativen Einfluss auf ihren gesamten Alltag nehmen würde. Warum muss ich jetzt hoffentlich nicht noch beschreiben, habe auch keine Lust mehr.
Möchte auch nochmal sagen, dass ich mich persönlich nur für durchschnittlich intelligent halte und sicherlich auch oft viel zu kurz denke, aber oftmals komme ich mir auch wirklich etwas weitsichtiger denkend vor und das sogar im Vergleich zu Menschen mit höherer schulischer Bildung und sogar im Vergleich zu Studierten.
Ps.
Man könnte einiges auch kurz und knapp beschreiben, was ich eigentlich nur meine und zwar, dass für viele, so mein Eindruck, Strom nur aus der Steckdose kommt und Wasser aus dem Hahn und diese Beispiele sind übertragbar, müssen nur immer jeweils durch anderes ersetzt werden.
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