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War es richtig die AKWs abzuschalten?

215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Atom, AKW, Trom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

War es richtig die AKWs abzuschalten?

10.08.2023 um 22:22
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Zumindest war die Mehrheit groß genug, auch die eigentlich AKW freundliche CDU/CSU und die FDP dazu zu bringen, am AKW Ausstieg festzuhalten. Erst mit der Energiekrise gab es einen Umschwung in der Bevölkerung und die AKW Befürworter witterten Morgenluft, da war es allerdings schon etwas spät.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Warum hatte dann keine Partei (außer der AfD) eine Laufzeitverlängerung im Programm?
Erst kamen die deutschen Medien die Fukushima damals so inszeniert haben, dass die Deutschen Angst vor der Atomkraft bekamen. Zum Beispiel wurden damals Erdbebenopfer einfach und ungeniert als Opfer des Atomunglücks gezählt. Dann kam Merkel die das Parteiensystem grundlegend auf den Kopf gestellt hat. Die CDU war unter Merkel plötzlich eine Partei Links der Mitte. Dann kam der Opportunismus aller Parteien gegenüber Merkel und damit auch der Opportunismus der CDU und besonders auch der FDP.

Warum war nur noch die AfD Pro-Atomkraft, obwohl trotz medialer Meinungsmache ein signifikanter Teil der Bevölkerung weiterhin für die Atomkraft war? Weil die AfD nicht feige war, weil sie die Marktlücke erkannt hat.
Unter anderem deshalb bin ich 2014 auf die AfD umgestiegen. Heute bin ich gegen die AfD, aber eine politische Position die sich für Atomkraft einsetzt unterstütze ich nach wie vor.


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War es richtig die AKWs abzuschalten?

10.08.2023 um 22:28
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wäre mir persönlich zu laut, ich würde eher ne PV Anlage mit Speicher und Inselbetriebsmöglichkeit empfehlen.
Tja, wäre bei längerer Dunkelflaute eben nicht so sicher wei ein Notstromaggregat.
Aber zusätzlich als Redundanz kann jeder installieren und basteln, was der Geldbeutel hergibt.
Und eine autarke Lösung gibts halt nicht vom Discoutern für ein paar Hundert Euro.

Aber dies sollte zeitnah geschehen. Die hausbesitzenden Arbeitskollegen investieren lieber in Swimminpool und Webergrill. Na, ja! Der Blichwinkel auf die Dinge ist durchaus weit gestreut.

PS.: Abgesehehen davon hätte der Weiterberieb der Kernkraftwerke den Strom sicher nicht verteuert, da die BRD Stromexporteur und nicht Stromimporteur wäre.
Abgesehen davon bedienten die Kernkraftwerke die Grundlast, welche zur Stabilisierung des Verbundnetzes unabdingar ist. (50 Hertz und so!)
Je weniger grundlastfähige Erzeugung im Netz ist, desto mehr muß nachgeregelt, dispatched werden. Und diese Maßnahmen kosteten für 2022 auch ein paar Millarden. Aber ist ja egal. Alles wird gut. Wie gesagt.Geld spielt in der BRD keine Rolle. Der Steuerzahler bzw. Stromkunde hats ja.
Und wenn die kWh Strom für den privaten Kleinverbraucher 50 Cent kostet, macht dies ja nichts aus, da ja jeder über entsprechend gefüllte Geldkonten verfügt.
Die Großindustrie wandert dafür ab in Länder wie USA oder China, wo die kWh Industriestrom nur 2 oder 3 Eurocent kostet.
Und die Betriebe welche nicht verlagern können? Ja mei! Die produzieren halt nicht mehr. Ist alles egal. Der Strompreis ist ja scheinbar egal.


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War es richtig die AKWs abzuschalten?

10.08.2023 um 22:34
Die Frage ist aber auch, wohin mit den Endprodukten.

Interessant wäre zu wissen ob die 75% die für eine Fortführung von Atomstrom in Deutschland sind auch kein Problem damit hätten wenn der Müll davon in ihrer Region endgelagert wird.

Weil solange die Bürger gegen Endlagerstätten sind, kann man auch Strom so nicht produzieren..

Ich persönlich bin dagegen Atomstrom für alle Zeiten auszuschließen,aber im Moment ist es richtig auszusteigen..


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War es richtig die AKWs abzuschalten?

10.08.2023 um 22:49
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Erst kamen die deutschen Medien die Fukushima damals so inszeniert haben, dass die Deutschen Angst vor der Atomkraft bekamen.
Das mag schon sein, ändert aber nichts daran, dass eben viele (ich meine sogar eine große Mehrheit) nach Fukushima keine AKW mehr in D. haben wollten und das blieb auch so, bis vor ca. einem Jahr.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Dann kam Merkel die das Parteiensystem grundlegend auf den Kopf gestellt hat. Die CDU war unter Merkel plötzlich eine Partei Links der Mitte.
Merkel war schon seit 2005 Kanzlerin und unter ihrer Kanzlerschaft wurde der AKW Ausstieg von Rot/Grün gekippt. Und dann kam Fukushima. An Merkel an sich kann es kaum gelegen haben, sonst hätte es erst gar keinen Ausstieg vom Ausstieg gegeben, sie hat eben nur erkannt, dass man 2011 keine Wahl mehr gewinnen kann, wenn man an den AKWs festhält.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Warum war nur noch die AfD Pro-Atomkraft, obwohl trotz medialer Meinungsmache ein signifikanter Teil der Bevölkerung weiterhin für die Atomkraft war? Weil die AfD nicht feige war, weil sie die Marktlücke erkannt hat.
Quatsch! Die AfD nimmt nur alle Strömungen mit, von Verschwörungstheoretikern bis Klimaleugnern, egal wie blöd es auch is.
Zitat von krungtkrungt schrieb:Und eine autarke Lösung gibts halt nicht vom Discoutern für ein paar Hundert Euro.
Mittlerweile sind fast alle Hybridwechselrichter in der Lage auch ohne Netz zu laufen, die Speicher sind leider noch etwas teuer.
Zitat von krungtkrungt schrieb:Tja, wäre bei längerer Dunkelflaute eben nicht so sicher wei ein Notstromaggregat.
Es deutet derzeit überhaupt nichts darauf hin, dass es in D. wegen einer Dunkelflaute zu Stromausfällen kommen könnte, von daher is das eher was für Prepper. :)
Zitat von krungtkrungt schrieb:Abgesehehen davon hätte der Weiterberieb der Kernkraftwerke den Strom sicher nicht verteuert, da die BRD Stromexporteur und nicht Stromimporteur wäre.
Es hätte den deutschen Strompreis weder verteuert noch verbilligt, weil es für den Strompreis völlig Latte is, ob wir netto Strom importieren oder exportieren.
Zitat von krungtkrungt schrieb:Je weniger grundlastfähige Erzeugung im Netz ist, desto mehr muß nachgeregelt, dispatched werden.
Die Aussage is so doch schon komplett falsch! Auch wenn du viel Grundlast im Netz hast, muss ständig nachgeregelt werden, weil die Verbrauchsseite ständig schwankt.
Zitat von krungtkrungt schrieb:Und wenn die kWh Strom für den privaten Kleinverbraucher 50 Cent kostet, macht dies ja nichts aus, da ja jeder über entsprechend gefüllte Geldkonten verfügt.
Findest du?
Zitat von krungtkrungt schrieb:Die Großindustrie wandert dafür ab in Länder wie USA oder China, wo die kWh Industriestrom nur 2 oder 3 Eurocent kostet.
Was mit AKWs auch nich wirklich was zutun hat, sonst würde die Großindustrie vermutlich nach Frankreich wandern, oder? :)
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Die Frage ist aber auch, wohin mit den Endprodukten.

Interessant wäre zu wissen ob die 75% die für eine Fortführung von Atomstrom in Deutschland sind auch kein Problem damit hätten wenn der Müll davon in ihrer Region endgelagert wird.
Das Problem haben wir ja nun so oder so an der Backe, egal ob die deutschen AKW noch ein paar Jahre weiter gelaufen wären.

kuno


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10.08.2023 um 23:01
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Die Frage ist aber auch, wohin mit den Endprodukten.
Erstens, Endlager finden.

Nach der 3. Generation wird das Endlager verschlossen, dann sorgen im sicheren Tiefenlager Geologie und Naturgesetze für sicheren Einschluss. Die Generationen danach müssen sich nicht mehr drum kümmern, was da so n halben Kilometer tief liegt.


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10.08.2023 um 23:03
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:sie hat eben nur erkannt, dass man 2011 keine Wahl mehr gewinnen kann, wenn man an den AKWs festhält.
Mehr Opportunismus geht ja nicht.


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10.08.2023 um 23:13
Wer sagt eigentlich dass man ein Endlager braucht? In Deutschland waren Atomkraftwerke zwischen 1970 und 2023 am Netz und trotzdem hat man kein Endlager für radioaktive Abfälle gebraucht. Der Atomabfall wird also jetzt schon sicher gelagert. Weltweit gibt es 422 Kernreaktoren aber kaum Endlager. Offenbar werden diese auch nicht benötigt.

Ich finde das Argument mit dem: "Ja, aber das mit dem Endlager" daher immer etwas albern.


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War es richtig die AKWs abzuschalten?

11.08.2023 um 07:29
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wer sagt eigentlich dass man ein Endlager braucht? In Deutschland waren Atomkraftwerke zwischen 1970 und 2023 am Netz und trotzdem hat man kein Endlager für radioaktive Abfälle gebraucht. Der Atomabfall wird also jetzt schon sicher gelagert. Weltweit gibt es 422 Kernreaktoren aber kaum Endlager. Offenbar werden diese auch nicht benötigt.
also wenn ich Wikipedia lese zu den Zwischenlagern und Endlagern, dann denke ich liegt deine Ansicht daran, dass der Abfall erst für mehrere Jahrzehnte abklingen muss im Zwischenlager bevor man ihn Endlagern kann.. Dieses Zwischenlagern wird zumeist gleich vor Ort beim Kraftwerk durchgeführt..
"Wir haben 16 Zwischenlager in Deutschland, in denen hoch radioaktiver Müll gelagert wird", sagte Sailer. "Bei den meisten läuft die Genehmigungsdauer 2045/46 ab."
Quelle: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-10/atomkraft-endlagerung-atommuell-2050-prognose?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.ecosia.org%2F
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Erstens, Endlager finden.
Ja super. Das ist genauso so ein toller politischer Slogan der vermuten lässt alles wäre ganz einfach. Wenn es so einfach wäre dann hätten wir doch in Deutschland schon lange ein Endlager? Wieso wurde z.b. in Gorleben keines in Betrieb genommen?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wer sagt eigentlich dass man ein Endlager braucht?
vielleicht informierst du dich mal was der Unterschied zwischen einem Zwischenlager und einem Endlager ist und was die Anforderungen daran sind, hab ich auch grad getan weil ich keine Infos zu hatte..

Wikipedia: Zwischenlager (Kerntechnik)
Wikipedia: Endlager (Kerntechnik)


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11.08.2023 um 08:21
plastik und atomenergie erzeugt durch kernspaltung, zwei dinge, die die menschheit sich hätte sparen sollen.


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11.08.2023 um 08:21
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Mehr Opportunismus geht ja nicht.
Auf das zu hören, was sehr viele Wähler wollen, is in einer Demokratie Opportunismus? Dann sollten Politiker also immer das durchziehen, was sie selbst für richtig halten, egal was viele Wähler wollen?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Der Atomabfall wird also jetzt schon sicher gelagert.
Und was kostet diese Lagerung und wie lange müsste gelagert werden? Wenn du das rausgefunden hast, weißte ungefähr, was der Spass kosten würde. :D

kuno


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11.08.2023 um 08:29
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wer sagt eigentlich dass man ein Endlager braucht? In Deutschland waren Atomkraftwerke zwischen 1970 und 2023 am Netz und trotzdem hat man kein Endlager für radioaktive Abfälle gebraucht.
Ey Kies, es gibt Zwischenlager weil man kein Endlager hat.

Wikipedia: Endlager (Kerntechnik)

versuche das mal zu lesen wenn du Zeit hast. Eine Endlagersuche ist verdammt schwierig. Derzeit haben wir keins. Andere Länder haben endlager, aber die entsprechen nicht den Standarts die sich die Deutschen gesetz haben, da aus verschiedenen Aspaekte diese für unsicher gelten.

Ein Endlager muss 10-Tausende Jahre wenn nicht 100Tausend Jahre lang funktionieren.

Ich weiß, wenn ich deine Texte lese, nicht wirklich ob du die Auswirkungen von Strahlung kennst? Oder willst provozieren?

Ich bin mir nicht sicher......


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War es richtig die AKWs abzuschalten?

11.08.2023 um 10:37
@gagitsch @RayWonders @Kies-Richard @Bücherwurm @krungt @kuno7 @Fellatix


Alles was man über die Zwischenlagerung und Endlagerung von hochradioaktiven Atommüll wissen sollte, wird auf der Seite "100 gute Gründe gegen Atomkraft" aufgelistet.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und einige Punkte, die ich für wichtig erachtet, aus der Seite herausgesucht und unten für die oder den "Uniformierte/n" aufgelistet.

Wer weiterführende Quellen und Links zu jedem der hier gleich aufgeführten Ausführungen haben möchte, findet diese in den jeweiligen Links, die unten den aufgezeigten Punkten als Quelle angegeben wurde.
#43

Uranabbau, AKW und Wiederaufarbeitung erzeugen jede Menge Atommüll.

Rund 16.000 Tonnen hoch radioaktive abgebrannte Brennelemente sind in den deutschen Atomkraftwerken bisher angefallen. Pro Reaktor und Jahr kommen noch rund 30 Tonnen hinzu. Plus Hunderttausende Kubikmeter schwach- und mittelaktiven Mülls. Plus alles, was in Luft und Wasser landete und weiter landet. Plus die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung. Plus die gigantischen Abfall- und Schlammhalden des Uranbergbaus und der Uranerzaufbereitung. Plus das abgereicherte Uran aus der Anreicherungsanlage. Plus die Atomanlagen selbst, denn auch sie müssen am Ende «entsorgt» werden.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/atommuellberge/
#44

Noch kein einziges Gramm Atommüll ist schadlos für Mensch und Umwelt entsorgt.

«Zur Frischhaltung von Lebensmitteln» würde er dienen – mit solchen Versprechen wischten Expert*innen Mitte der 1950er-Jahre kritische Fragen nach der Entsorgung von Atommüll beiseite. Ohne sich um diesen zu scheren, bauten sie einen Reaktor nach dem anderen. Von den vielen Millionen Tonnen strahlenden Abfalls ist bis heute noch kein Gramm schadlos entsorgt.

Rechtlich gesehen darf in Deutschland kein AKW betrieben werden, solange die Entsorgung des Atommülls nicht gesichert ist. Als «Entsorgungsvorsorgenachweis» dienten wahlweise die undichte und einsturzgefährdete Atommüllkippe Asse II, die Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben, der Bau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf, Atommülltransporte ins Ausland sowie aktuell die «geordnete Zwischenlagerung» der abgebrannten Brennelemente in Castorbehältern in oberirdischen Hallen.

Der Atommüll wird noch in einer Million Jahre strahlen. Die Behälter, die ihn von der Umwelt isolieren, halten angeblich 40 Jahre. Damit ist offiziell alles in Ordnung.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/entsorgungsluege/
#53

Hoch radioaktiver Atommüll lagert in besseren Kartoffelscheunen.

Mehr als 1.200 Castorbehälter mit hoch radioaktivem Atommüll stehen bundesweit in Zwischenlagern, etliche Hundert werden noch hinzukommen. In jedem einzelnen steckt bis zu 10 Mal mehr Radioaktivität, als beim Abwurf der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki zusammen freigesetzt wurde. Die Zwischenlagerhallen haben große Luftschlitze, um die heißen Behälter zu kühlen. Wird ein Castor undicht, gelangen radioaktive Stoffe ungehindert ins Freie.

Alle Hallen sind nur unzureichend gegen Flugzeugabstürze und terroristische Angriffe geschützt. Der in Brunsbüttel entzogen Gerichte deshalb die Genehmigung. Dabei zählt sie mit ihren 120 Zentimetern dicken Wänden und der 130 Zentimeter starken Decke noch zu den stabilsten in Deutschland: An anderen Orten sind Mauern und Decken der Atommüllscheunen zum Teil nur 20 Zentimeter stark. / Die für 40 Jahre erteilten Genehmigungen der Zwischenlager laufen in den Jahren 2034 bis 2047 aus. Der Atommüll jedoch wird noch deutlich länger bleiben.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/windige-zwischenlager/
#45

Die Langzeitlagerung von Atommüll ist noch nicht einmal technisch gelöst.

Über 80 Jahre nach Entdeckung der Kernspaltung ist noch nicht einmal klar, wie man den hoch radioaktiven Abfall lagern müsste, damit er nicht zur Gefahr für Mensch und Umwelt wird – geschweige denn, wo.

Viele Sicherheitsfragen sind weiterhin völlig offen. So nahmen die USA wegen schwerwiegender Gefahren für Mensch und Umwelt wieder Abstand von ihrem Projekt eines geologischen Tiefenlagers in den Yucca Mountains (Nevada). Im Atommülllager «Idaho National Laboratory» (INL) reagierte flüssiger Atommüll mit einem Bindemittel und explodierte.

Hoch radioaktive «Atomsuppe», wie sie in Wiederaufarbeitungsanlagen anfällt, ist, wie Chemiker*innen herausfanden, nicht einmal in Glas eingeschmolzen sicher verpackt – auch diese sogenannten Glaskokillen können bei Kontakt mit Wasser bersten. Und den Antrag für ein Atommülllager tief im schwedischen Granit wies das zuständige Umweltgericht 2018 als nicht genehmigungsfähig zurück, weil die vorgesehenen Kupferkapseln den strahlenden Müll nicht sicher einschließen könnten.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/technisch-ungeloest/
#46

Atommüll ist eine Million Jahre lang eine strahlende Gefahr für Mensch und Umwelt.

Bis die Strahlung der radioaktiven Abfallstoffe aus den Atomkraftwerken einigermaßen abgeklungen ist, dauert es ungefähr eine Million Jahre. So lange muss der Atommüll von Mensch und Biosphäre ferngehalten werden. Hätten unsere entfernten Vorfahren aus dem Neandertal vor 30.000 Jahren Atomkraftwerke betrieben und ihren Atommüll irgendwo vergraben, so würde er heute noch tödlich strahlen – und wir müssten wissen, wo wir unter keinen Umständen bohren dürften.

Auch geologisch sollte ein Tiefenlager für Atommüll über sehr lange Zeiträume stabil sein. Seine Umgebung dürfte möglichst nicht mit dem eingelagerten Müll und den Behältern reagieren. Es müsste weit weg von der Biosphäre, von potenziellen Rohstoff- oder Trinkwasserquellen und von menschlichen Einflüssen liegen. Und das Gebiet dürfte nicht ins Meer entwässern.

Weltweit hat bis heute niemand einen solchen Ort gefunden. Und ob es ihn gibt, ist mehr als fraglich.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/1.000.000-jahre/
#47

Das Versuchsendlager Asse säuft schon nach 20 Jahren ab.

126.000 Fässer Atommüll entsorgten Atomindustrie und Atomforscher*innen zwischen 1967 und 1978 nahezu kostenlos im «Versuchsendlager» Asse II – von Plutonium bis zu eingeäscherten kontaminierten Körperteilen der beiden Arbeiter, die 1975 bei einem Unfall im AKW Gundremmingen A ums Leben kamen. Asse II, 10 Kilometer südöstlich von Wolfenbüttel gelegen, galt offiziell als «Pilotprojekt» für das geplante tiefengeologische Atommülllager im Salzstock Gorleben.

Das ehemalige Salzbergwerk sei jahrtausendelang sicher, beteuerten Expert*innen, ein Wassereinbruch ausgeschlossen. 20 Jahre später flossen täglich 12.000 Liter Wasser in die Stollen.

Inzwischen sind die ersten Fässer undicht, die Grube ist einsturzgefährdet. Um eine großräumige Verseuchung des Grundwassers zu vermeiden, muss der ganze Müll wieder raus. Die Kosten dafür – die Rede ist von bis zu 10 Milliarden Euro – müssen nicht etwa die Verursacher*innen, (AKW-Betreiber*innen und Forschungsinstitute) sondern die Steuerzahler*innen tragen. Dafür änderten CDU und SPD im Jahr 2009 eigens das Atomgesetz
.

Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/atommuellkippe-asse-ii/
#51

Westdeutsche Atomkonzerne kippten ihren Atommüll einfach in das DDR-Endlager Morsleben.

Bergeweise stapelten sich Ende der 1980er-Jahre die Atommüllfässer in den westdeutschen Atomkraftwerken. Zum Glück kam die Wiedervereinigung – und wenige Jahre später Bundesumweltministerin Angela Merkel. Gemeinsam mit den Abteilungsleitern Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer erlaubte sie den Atomkonzernen, ihren Strahlenmüll für einen Spottpreis ins ehemalige DDR-Endlager Morsleben zu kippen. Erst 1998 stoppten Gerichte diese Praxis.

Die Atommüllkippe Morsleben war schon zu DDR-Zeiten instabil und von Wassereinbrüchen bedroht. Inzwischen ist sie einsturzgefährdet, ihre Sanierung kostet die Steuerzahler*innen mehr als 2 Milliarden Euro.

Merkel wurde Bundeskanzlerin, Hohlefelder Chef von E.ON und Präsident des Lobbyvereins Deutsches Atomforum, Hennenhöfer zweimal Chef der Bundesatomaufsicht.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/atommuellkippe-morsleben/
#52

Mitten unter Salzgitter sollen dereinst 865 Kilogramm Plutonium lagern.

Mehr als 300.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiven Müll mit bis zu 865 Kilogramm hochgiftigem Plutonium will die Bundesregierung in die ehemalige Eisenerzgrube Schacht Konrad füllen – unter dem Stadtgebiet von Salzgitter. Einen Sicherheitsvergleich mit anderen Standorten gab es nie. Attraktiv aus Sicht der Atomindustrie war Schacht Konrad vor allem wegen des außergewöhnlich großen Förderschachts, den auch nuklearer Sperrmüll passieren könnte.
Die Langzeitsicherheitsprognose für das Atommülllager basiert im Wesentlichen auf theoretischen Annahmen und auf Grenzwerten von Anfang der 1980er-Jahre. Heute sind die Grenzwerte bis zu 30 Mal niedriger angesetzt. Die Kapazität von Schacht Konrad reicht zudem nur für etwa die Hälfte des unterzubringenden Abfalls aus. Eine Erweiterung der Pläne würde aber einen neuen Sicherheitsnachweis nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erfordern. Der wäre kaum zu erbringen. Die Frage nach einer Erweiterung soll daher erst nach Inbetriebnahme des Lagers wieder diskutiert werden.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/atommuellkippe-schacht-konrad/
#56

Wegen Gorleben verpasste die Regierung Geolog*innen Maulkörbe.
Weil der Salzstock Gorleben keine Deckschicht hat, die ihn nach oben schützt, stuften ihn Geolog*innen schon in den 1970er-Jahren nur als «dritte Wahl» für ein Atommülllager ein. Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) setzte sich bei der Standortbenennung darüber hinweg.

Zahlreiche Probebohrungen bestätigten in Folge die Bedenken. 1983 resümierte der höchste staatliche Endlagerexperte, Professor Helmut Röthemeyer, der Salzstock sei nicht in der Lage, «Kontaminationen auf Dauer von der Biosphäre zurückzuhalten» – das Salz habe direkten Grundwasserkontakt. Röthemeyer und seine Kolleg*innen wollten deshalb empfehlen, auch andere Standorte zu erkunden. Die damals CDU/FDP-geführte Bundesregierung intervenierte. Auf ihren Druck verschwand die Empfehlung der Expert*innen aus dem Gutachten.

Beim sogenannten «Neustart» der Atommülllagersuche 2011 blieb Gorleben als Standort explizit gesetzt. Geologische Kriterien, die zum Ausschluss Gorlebens führen würden, sind für das Standortauswahlgesetz deshalb tabu.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/maulkorb-fuer-expertinnen/
#57

Radioaktive Strahlung macht Salzgestein spröde und rissig.

Radioaktive Strahlung zersetzt Salzgestein: Das wiesen Wissenschaftler*innen der Universität Groningen nach. Die Folgen für ein tiefengeologisches Atommülllager in Salzgestein, ob in Gorleben oder anderswo, könnten verheerend sein: Chlorgas und Natrium, die bei der Radiolyse von Salz entstehen, reagieren explosionsartig miteinander; das Salz könnte instabil und rissig werden, der Müll schmelzen.

Salzgestein ist aber auch aus anderen Gründen als Lagerstätte für Atommüll umstritten: Das plastische Gestein drückt die Lagerkammern zusammen, sodass die Behälter platzen, es steigt durch den Druck stetig nach oben und ist extrem wasserlöslich. Carnallit, ein Salzgestein, das sich auch im Gorlebener Salzstock findet, beginnt zudem schon bei 300 ° Celsius zu schmelzen – Temperaturen, die in einem Endlager durchaus möglich sind.
Quelle: https://www.100-gute-gruende.de/gruende/atommuell-zerstoert-endlager/


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11.08.2023 um 12:25
Laut https://app.electricitymaps.com/zone/DE

werden im Moment ca 8 GW (Gigawatt) Strom zur Verbrauchsdeckung importiert. 😮


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11.08.2023 um 12:32
Gleichzeitig wird exportiert. Dies ist zu berücksichtigen, da die Netzbetreiber Stromtraiding betreiben und Netzausgleiche durchführen.


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11.08.2023 um 13:22
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Gleichzeitig wird exportiert.
Klar! Aber im Saldo importiert.
Im Verbundnetz muß natürlich zu Ausgleich und zur Erhaltung der Netzstabilität "exportiert" bzw. durchgeleitet werden. Aber im Saldo haben wir im Moment ein Minus von ca. 9 GW (Gigawatt) was zum Ausgleich eben importiert werden muß! Und dafür muß auch entsprechend bezahlt werden. 😎


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11.08.2023 um 13:57
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich weiß, wenn ich deine Texte lese, nicht wirklich ob du die Auswirkungen von Strahlung kennst? Oder willst provozieren?
Wie kommst du darauf? Habe ich mich zu radioaktiver Strahlung geäußert? Oder willst du implizieren dass radioaktiver Müll nicht sicher in den Zwischenlagern gelagert wird?

Ich bin sicher kein Experte, aber ich denke durch mein Interesse an Atomtests und der Katastrophe von Tschernobyl kenne ich mich etwas mit Strahlung aus.


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11.08.2023 um 14:17
@peekaboo

Dein Text ist ein gutes Beispiel für die Kategorie: "Wie man Menschen Angst vor radioaktiver Strahlung und Atomkraft macht".


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11.08.2023 um 14:24
Kommentar von heute in der WiWo.
In der Ampelkoalition wird die Meldung über den Beschluss der schwedischen Regierung zum Ausbau der Kernkraft geflissentlich ignoriert. Ebenso wie zuvor schon die Entscheidungen anderer Staaten, beispielsweise Finnland oder Polen. Ganz nach dem Motto: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Insbesondere ein Blick auf Schwedens Energiearchitektur könnte ja mal lohnen (im Artikel).
In Schweden wie auch in vielen anderen europäischen Ländern gilt der auf der Basis von Kernkraft hergestellte Wasserstoff als grün – in Deutschland nicht.

Die drängende Frage aber, wie ein künftig CO2-freier Industriestandort wie Deutschland den riesigen Strombedarf seiner Wirtschaft aus rein grünen Quellen (zu wettbewerbsfähigen Preisen) decken wird, ist bis heute nicht überzeugend beantwortet. Weder gibt es genügend Ökostromanlagen, noch genügend Leitungen – und es fehlt auch an einer überzeugenden Antwort, wie die ab 2030 wegfallenden Kohlekraftwerke ersetzt werden sollen.

Die so oft totgesagte Kernkraft feiert als CO2-freie Energie überall auf der Welt eine Renaissance, nur wir in Deutschland wissen es wieder einmal besser. Wahrscheinlich verlegt sich die Bundesregierung auch künftig auf ihre bewährten Scheinlösungen – und stopft die Lücken wie heute schon mit Frackinggas aus den USA, dreckigem Kohlestrom aus Polen und Kernenergie aus Frankreich. Hauptsache, wir bleiben sauber!
Quelle: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/kernenergie-hauptsache-deutschland-bleibt-sauber/29325258.html

Aber D weiß es ja besser. Und auch wenn Opa Trittins Kugel Eis die Kunden iwie dann die ganze Eisfabrik kostet :D

@krungt


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11.08.2023 um 14:51
Wir sind in der deutschen Gesellschaft - auch durch unsere Medien - sehr auf das Thema Gefahr und Risiko gepolt.

Es stimmt dass radioaktive Strahlung tausende von Jahre benötigt um vollständig neutralisiert zu werden. Es stimmt dass radioaktive Strahlung eine Gefahr für den Mensch darstellen kann.

Das hören Menschen und werden dadurch verunsichert.

Gleichzeitig sind sich Menschen aber nicht bewusst über die Gefahren die sie jeden Tag in ihrem täglichen Leben eingehen. Es ist für eine erwachsene Person jederzeit möglich an einem Herzinfarkt zu sterben. Wenn man auf der Straße läuft, kann man jederzeit von einem Auto überfahren werden, man kann auch einen Autounfall bauen. Man kann jederzeit von einer schlimmen Krankheit heimgesucht werden. Man kann sogar an Essen ersticken.

Wer leben möchte muss zwangsläufig ein Restrisiko eingehen und zu diesem Restrisiko gehört für mich auch radiokativer Müll oder die Atomkraft übrigens auch chemische Anlagen. Wir möchten auch nicht dass ein Chemiewerk in die Luft fliegt.

Außerdem hindert uns die Angst vor Radioaktivität nicht daran ständig Langstreckenflüge zu absolvieren oder Röntgenaufnahmen zu machen. Manche rauchen auch Zigaretten. Diese Strahlen sind gefährlicher für uns als jeder Castorbehälter.


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11.08.2023 um 16:07
Zitat von krungtkrungt schrieb:Aber im Saldo haben wir im Moment ein Minus von ca. 9 GW (Gigawatt) was zum Ausgleich eben importiert werden muß! Und dafür muß auch entsprechend bezahlt werden.
erklär doch mal genau wo das Problem liegt, wenn her Kunze seine Waschmachine anmacht und der Strom aus Frankreich kommt und importiert wurde und nicht aus Deutschland? bezahlt Deutschland etwa mehr Geld als Herr Kunze bezahlt und muss drauflegen von Steuergeldern oder wieso ist das etwas Schlechtes?


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