Rotkäppchen schrieb:Aber das sollten doch auch Leute in die Hände nehmen, die was davon verstehen.
Nicht jeder ist ein Therapeut.
Ich würde mir nicht zutrauen, einen potentiellen Gewaktverbrecher oder Kinderschänder zu therapieren.
Ist schon klar, die Therapie als solche muss von Experten durchgeführt werden.
Ich meine aber um die Wirksamkeit zu erhöhen, muss man in allen Bereichen Umdenken.
Sich bei der Polizei regelmäßig melden, eine Therapie machen, reicht in meinen Augen nicht aus.
Wir brauchen daneben auch Menschen, die diese auch begleiten.
Über das wie kann man sich viele Konzeptionen ausdenken.
Da haben ja die Zivilgesellschaftlichen Einrichtungen verschiedenste Ansätze und dementsprechend kann man dann sich entscheiden, welche man für sich logisch erachtet oder es für Lohnenswert und wichtig ansieht.
Mein Ansatz ist zwar Allgemein gehalten aber ich weiß, dass nicht jeder zeitlich die Chancen dazu hat.
Ich kann auch alle verstehen, die einfach nicht den nerv dazu haben, weil ihr eigenes leben für die anstregend ist.
Rotkäppchen schrieb:Ich finde deine Ausführungen wirklich interessant, nur dreht sich momentan sehr viel um Pädophilie und ich bekomme langsam das Gefühl, dass wir alle Schuld haben, dass es überhaupt Gewaltverbrecher gibt, weil wir nicht genügend Verständnis haben und nichts gegen sie unternehmen.
Natürlich ist in erster Linie nur der Täter schuld. Der Gesellschaft als solcher würde ich eher keine Schuld geben, da unser Sozialsystem, was ja von der Gesellschaft getragen wird, mit all seinen Fehlern einen Rahmen schafft, wo die allermeisten nicht automatisch ins kriminelle Milieu abrutschen müssen und sich dabei Automatismen entwickeln müssen, wo nur das schlechte im Menschen zum Vorschein kommt. Es gibt selbstverständlich Faktoren, die einem Individuum ziemlich zusetzen können, das alleine würde ich aber niemals als ausrede akzeptieren. Höchstens um daraus Schlüsse zu ziehen.
Um Verständnis geht es des Weiteren gar nicht. Ich kann mich auch an kein Fall erinnern, wo ich einen Mörder oder einen Kinderschänder irgendwas positives abgewinnen konnte. Es geht einzig allein um Prävention. Ich versuche bei solchen dingen, sie so nüchtern wie möglich zu betrachten und natürlich haben nicht alle Menschen Zeit, um hier zu partizipieren.
Ist schon klar, wenn man Fulltime Arbeiten geht oder/und noch Kinder hat, dann sind die Kapazitäten ziemlich erschöpft.
Und wie gesagt, es gibt natürlich auch noch eine Menge Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht infrage kommen, manche sind ungeeignet,weil sie selber Probleme haben, anderen ist es egal.
Ich spreche ja auch wirklich die an, die auch mal bereit wären, was zu tun.
Rotkäppchen schrieb:Aber dann sehen wir doch eigentlich beide den Kern des Problems gleich...
Im Bezug auf die Strafsystem ja. Ich versuche dennoch die Realitäten zu akzeptieren und das beste daraus zu machen. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Realitäten in meinen Leben immer akzeptieren musste, dabei dennoch menschen hatte, die sich für mich eingesetzt haben. Ich weiß vom Fühlen her, wie es ist, wenn fast alles trostlos erscheint und man durch Hilfe von außen sich aus dieser Hoffnungslosigkeit befreit. Es gibt da draußen, neben vielen wirklich bösen menschen auch welche die eine gequälte seele haben und gerade bei denen kommt es darauf an, was für Möglichkeiten man ihnen anbietet.
Und dieser Satz beißt sich auch nicht, mit dem oben angeführten Satz, wonach unser System im großen und ganzen nicht dafür schuld sein kann, dass jemand zum Mörder, Intensivtäter usw wird, denn final trifft jeder seine Entscheidungen selber. Andere können nur Entscheidungshelfer sein, sie können vielleicht einen besseren, positiveren weg schmackhaft machen, etwas was vielleicht sich der einzelner aufgrund seiner Kapazität, Perspektive nicht sehen kann.
Final möchte noch folgendes sagen.
Auch im großen gibt es Möglichkeiten.
In vielen Staaten dieser Erde gibt es die Pflicht, ihren Präsenzdienst zu absolvieren.
Ich möchte gar nicht so sehr in Detail, über den Sinn und Unsinn, sondern darauf hinweißen, dass dieser in Deutschland abgeschafft wurde. Da frage ich mich doch, warum man das damals nicht als anstoß genommen hat, eine Debatte darüber zu führen, ob man stattdessen ein verpflichtendes soziales Jahr ( vielleicht sogar 2) für Männlein und Weiblein einzuführen.
Menschen die schon mitten im leben stehen, kann man natürlich da nicht mehr hinzuziehen.
Wir fokussieren uns da dementsprechend an die, die gerade mit der Schule fertig sind und mindestens 18 Jahre alt sind.
Was spricht eigentlich wirklich dagegen?
Wenn man da als Bürger da eine breitgefächerte Initiative starten würde, wenn würde es schaden, wenn man es versuchen würde?