Ein sehr guter Artikel im Standard.
Gudrun Harrer ist bereit, lautstark euer Recht aufs Kopftuch einzufordern. Aber nur dann, wenn die offiziellen Vertreter des Islam bereit sind, sich für die religiöse Neutralität in Österreich einzusetzen Es ist ein trauriger Moment für eine liberale Demokratie, wenn sie sich mit Kleidervorschriften für den weiblichen Teil der Bevölkerung zu beschäftigen beginnt. Ja, Nikabträgerinnen mögen in ihrer radikalen Ästhetik und Botschaft manchen Angst machen. Und ja, kleine Mädchen, denen die Eltern ein Kopftuch aufsetzen, müssen einem zutiefst erbarmen. Das Selbstbild, das ihnen beigebracht wird, hat in einer modernen Gesellschaft nichts verloren. Auch die meisten befragten Lehrerinnen stehen einem Verbot, obwohl sie das Problem als marginal bezeichnen, eher positiv gegenüber. -e(...)
Da klafft, zumindest für informierte Beobachter, eine Lücke, die mit zunehmender Brisanz – immerhin beginnt der Diskurs über den Islam ja unseren Staat zu verändern – immer schmerzlicher wird. Auf der einen Seite stehen jene, die den Islam, den sie mit Migration gleichsetzen, als das ewige und unveränderliche Andere darstellen. Das ist dumm und falsch. Auch die Behauptung, dass nur der Islam radikale Ausprägungen hervorbringt, ist ahistorisch. Das ist die eine Seite. Auf der anderen sehen wir aber nur jene bekopftuchten Frauen in Großaufnahme, die von den islamischen Institutionen und Vereinen vorgeschickt werden, um "die Musliminnen" und den Islam zu verteidigen. Sie definieren für die Öffentlichkeit, was der Islam und was eine Muslimin ist, ob sie das nun wollen oder nicht – aber da sie Funktionärinnen sind, ist auch anzunehmen, dass sie das wollen.Was nun der Koran als Bedeckung verlangt oder – eher – nicht verlangt, geht uns Außenstehende nichts an. Aber zwei Gedanken dazu, quasi ins Stammbuch geschrieben: Wenn der Chef der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) das Kopftuch für geboten erklärt, dann ist die Wahlfreiheit – die in individuellen Familien mit kopftuchtragenden Müttern und nichtkopftuchtragenden Töchtern oder umgekehrt gut funktionieren mag – auf institutioneller Ebene eine leere Behauptung. Die pubertierenden muslimischen Sittenwächter in den Schulen, die kopftuchfreie Musliminnen schikanieren, wissen das Gesetz hinter sich. Es gestattet ihnen zumindest Geringschätzung. - (...)
rage: Was ist gut für Muslime und Musliminnen? Antwort: mehr Islam. In der Nähe der Universität Wien wurden nun Gebetsräume für muslimische Studenten und Studentinnen eingerichtet, die ihnen die Erfüllung der islamischen Pflichten erleichtern sollen. Und natürlich das unter sich Sein. Ein Triumph der Diversität? Folgende Szene hat demnach nicht stattgefunden: Ein muslimischer Student kommt zu einem Islamfunktionär und klagt ihm sein Leid über fehlende Gebetsmöglichkeiten an der Uni. Der Funktionär sagt ihm: "Lieber junger Freund, ich weiß, ich weiß. Ich bitte dich aber zu bedenken, wo du lebst. Die Universität ist hier ein religionsfreier Raum – und, wenn ich so sagen darf, Gott sei Dank, denn das ist gut für alle. Wenn du, weil dir dein Studium so wichtig ist, mit deinen Gebetszeiten durcheinander kommst, wird dir Gott das gerne nachsehen. Das kann ich dir garantieren." Nein, das ist offenbar nicht drin. Oder nicht mehr? (...)
s gibt aber auch anderes: Eine – gläubige – muslimische Freundin hat, als sie an ihrem Arbeitsplatz in einem arabischen Land gedrängt wurde, ein Kopftuch zu tragen, diesen Arbeitsplatz aufgegeben. Oft muss ich an ein Treffen mit ägyptischen Frauen in Kairo vor ungefähr zehn Jahren denken: Sie wolle für ihre Enkelinnen an Freiheit und Freiheiten nur das, was sie selbst in ihrer Kindheit und Jugend gehabt habe, sagte eine alte Dame traurig. Sie war in einer anderen Welt groß geworden und stand der konservativen Wende ratlos gegenüber. Gerne lege ich Uninformierten Bilder von Mädchenklassen aus den 1950er, 60er, 70er Jahren vor: die kecken Stiefel unterm Mini, die wehenden langen Haare. Wo ist das? Gymnasium Vöcklabruck? Nein, Bagdad, Kabul, Teheran, Kairo ... - Die KolonialisiertenDarf ich mir bitte wünschen, dass eine österreichische Schulklasse 2018 nicht konservativer aussieht als eine in Damaskus im Jahr 1975? Aber ich fürchte, ich werde zur Antwort bekommen, dass ich das nicht darf, dass die Mädchen auf den Bildern alle arme, kulturell Kolonialisierte waren.https://derstandard.at/2000077906614/Liebe-Muslime-und-Musliminnen-Euer-Islam-ist-nicht-der-einzigeFasst einige Punkte zusammen, denen ich mich anschließe.
Warum zeichnen islamische Glaubensgemeinschaften ein Bild, dass die meisten Muslima Kopftuch tragen? Können da keine Frauen ohne Kopftuch arbeiten? Sind es nur die frommsten die sich dort engagieren wollen und wenn ja warum?
Im Artikel, und das sehe ich genauso, wird erwähnt, dass die meisten Muslimas bei uns gar kein Kopftuch tragen.
Warum zeigen die keine modernen, westliche selbstbewusste Muslimas OHNE Kopftuch? Ich hab mir paar Seiten angsehen in Österreich, ich finde kaum eine unbedeckte Muslima auf den Fotos. Die meisten Muslimas in Ö tragen aber kein Kopftuch. Wie kann man hier von einer neutralen Rolle sprechen, wenn man sich in eine junge Muslima hineindenkt, deren Familie dann möchte, dass sie ein Kopftuch trägt, wenn nicht mal die IGGÖ und Co es zusammenbringen, nennenswert welche ohne abzubilden?
Hauptsache die IGGÖ will gegen das Kopftuchverbot gegen Kinder in Schulen klagen, damit ja auch schon die kleinen Mädchen, die überhaupt keine Wahl haben, in Zukunft damit zur Schule gehen können, wenn sie, äh sorry , wenn ihre Väter es so wollen.
Gute alte islamische Welt, wo in Afghanistan und Co. Frauen früher rumgelaufen sind wie auf einer amerikanischen High School, diese Wandlung die dazu geführt hat, dass es heute für Muslimas nicht nur dort sondern oftmals auch hier strenger zugeht, das Denken (der Männer), die Regeln, warum wird das heute von einigen als schützenswert betrachtet? Man hat das Gefühl es gibt nur mehr die AFD und die FPÖ die sich dazu, wenig konstruktiv, auslässt, sobald jemand von der CDU und CSU hier etwas kritisiert, wird ihm vorgeworfen, dass er bei der AFD Wähler fischen geht. Dass all das wie die islamischen Glaubensgemeinschaften hier auftreten, aber nicht fortschrittlich sondern rückständig ist, das scheint kaum erwähnenswert zu sein.
Und auch, dass der Islam nicht veränderbar ist, wie es die FPÖ, AFD und auch diese rückständigen Vertreter es weismachen wollen, daran glaube ich nicht.
Man muss sich nur darum bemühen, dass der Islam hier nicht so gelebt wird, wie wir ihn nicht haben wollen.
Da wäre es ein Anfang, die ganzen ausländischen (Iran, Saudi Arabien, Türkei) Geldflüsse zu unterbinden und streng darauf zu schauen, wie er sich hier entwickelt. Das würde auch bedeuten, und das schrieb ich schon sehr oft, dass man selbst Geld investieren muss, den Islam fördern sollte. Ich würde Leute wie Seyran Ates mit Geld, Verzeihung für den Ausdruck, zuscheissen, denn genau das braucht es hier. Menschen die den Muslimen hier zeigen, dass Islam auch anders geht.
Du musst weder ein Kopftuch tragen um eine gute Muslima zu sein, noch musst du bei der Moschee wie ein Hund in einem abgetrennten Kammerl beten, weil der feine Bereich für die Männer ist und Männer und Frauen natürlich nicht im selben Raum beten dürfen, weil, weiß der Geier warum.
Und Gott rotiert auch nicht auf seinem Stuhl, wenn du nicht 5 mal am Tag betest, er ist so lässig, dass du das machen kannst, wann du Zeit hast. Du brauchst nicht fordern, dass man dir bei der Arbeit oder in der Uni einen Gebetsraum zur Verfügung stellt.
Denn wenn du in Europa im Jahr 2018 glaubst, der große Zauberer da oben verlangt es, dass du nach Stechuhr dich gen Mekka kniest und ihm was vorbetest, dann hilft dir auch kein Uni-Abschluss weiter.
http://religion.orf.at/stories/2847763/Kriegt diese schlechte Muslima eigentlich noch Morddrohungen von den Gläubigen?