Zinsen abschaffen? Ja oder Nein?
06.12.2014 um 22:49TOhne Zinsen, kein Kredit. Kein Fremder verleiht Geld nur aus Nächstenliebe.Ja, das denke ich auch. Wäre zwar schön, aber würde in meinen Augen nicht funktionieren.
TOhne Zinsen, kein Kredit. Kein Fremder verleiht Geld nur aus Nächstenliebe.Ja, das denke ich auch. Wäre zwar schön, aber würde in meinen Augen nicht funktionieren.
Alano schrieb:Dann würden sie doch sterben und es würde gar keine Banken mehr geben.Wenn die Banken kein Casino spielen, dann werden sie auch nicht sterben. Ich rede von einer gemeinnützigen Bank, die in erster Linie der Gesellschaft dient und nicht den Aktionären, Hedge-Fonds etc. Klassisches Verwalten der Gelder von Kunden, ohne Zockerei - dann ist im Regelfall immer genug verfügbares Kapital da, um die Kosten zu decken. Das geht auch ohne Zinsen - aber natürlich nicht in dem derzeitigen System, da geht es keinesfalls, das stimmt.
Alano schrieb:das ist mir zu utopisch.Das wird bei vielen Dingen so gesehen. Alternativlos ist ein anderer Begriff.
Alano schrieb: Immerhin sind die Banken Unternehmen und jedes Unternehmen muss Profit machen, um zu überleben.Richtig, Banken sind gewinnorientierte Unternehmen, die ihrer Verantwortung schon lange nicht mehr gerecht werden. Das sieht man daran, dass sie ganze Staaten in die Knie zwingen, nur weil sie die Gelder ihrer Kunden auf den Finanzmärkten verbraten, um dann wieder von diesen Kunden in Form von Steuergeldern Liquidität zu erhalten.
Alano schrieb:ES SEI DENN: die Banken generieren ihren Profit durch andere Geschäfte und vergeben zinslose Kredite nur aus Kulanz und Kundengewinnung.Oder die Banken werden in (teil)staatliche Hand gegeben. Klingt drastisch, wäre aber als Denkanstoß diskutabel.
Alano schrieb:Aber das funktioniert heutzutage nicht.Da gebe ich dir Recht.
Aldaris schrieb:Unser gesamtes Wirtschaftssystem basiert auf Zinsen. Wer sich Geld leiht, muss Zinsen zahlen - wer Geld verleiht, erhält Zinsen.Ist halt das europäische System. In den islamischen Ländern ist es üblich, dass eine Bank, die Kapital an einen Unternehmer verleiht von dem Zeitpunkt an, an dessen Profit beteiligt ist. Der Unternehmer muss also das geliehene Geld zurückzahlen und dann immer einen gewissen Teil von dem was er erwirtschaftet an die Bank zahlen (laut Mohammed und eigentlich auch Jesus ist es ja verboten Zinsen zu nehmen).
Bettman schrieb:Was nun besser ist muss halt jeder für sich entscheiden.Ich sehe den Zins als Teil des Problems. Vielleicht sollten wir uns mal anders entscheiden. Ich glaube, es gab auch im Abendland lange Zeit keine Zinsen. War die Zeit, als die ganzen, großen Kathedralen gebaut wurden, wenn ich mich nicht täusche.
Crusi schrieb:warum statt Zinsen nicht eine nachträgliche Einmalzahlung, zusätzlich zu der geschuldeten Leistung? Die auch einklagbar wäre?Weil du damit das Problem nicht löst sondern nur umbenennst ;)
Aldaris schrieb:Also nur europäisch ist es ja definitiv nicht. Eigentlich ist es faktisch global umspannt.Ich meinte auch nur von der Idee her. Die ist europäisch (ich würde mal sagen die Fugger haben damit im Mittelalter im großen Maßstab wieder angefangen, bin mir da aber nicht sicher. Auf jeden Fall war es das Täglichbrot der Juden). Ansonsten hast du natürlich Recht. Das Zinssystem greift global.
Emmeleia schrieb: Es sollte vielmehr die Masse im Blick haben und bedienen, anstatt diese zu schröpfen und einige Wenige immer fetter werden zu lassen. Das würde auf Dauer auch der Wirtschaft nützen, denke ich.Das die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, liegt doch nicht am Zins, sondern daran, dass der erwirtschaftete Mehrwert ungleich verteilt wird, was man auch ohne Zinsen haben kann.
KillingTime schrieb:Ich könnte Gefallen daran finden, zur "dunklen Seite der Macht" zu gehören.Hm, ich weiß zwar nicht, was du mit dunkler Macht meinst, aber es würde sicher zu sachlicher Kritik reichen. Ist aber natürlich deine Sache, ich zwinge hier sicher keinen zum diskutieren.