liebe
@snafu,
dein Beitrag von gestern 21:17 ist klein und fein
;)Da ist soviel drin, dass ich das jetzt einmal peux á peux bearbeiten
;) möchte.
Also:
snafu schrieb:Eigentlich kann man gar nicht darüber sprechen, da die Worte der materiellen Welt nur Materielles beschreiben können.
Anfangs habe ich mich dieser Aussage, die ja unter Spirituellen mit "Nichts"-Erfahrung üblich ist, angeschlossen.
Habe mich aber dann im Beschreiben versucht und jede Menge Literatur gefunden, die das alles sehr ausführlich mit Worten benennt.
Aber, das war noch nicht mein Punkt der Abstandnahme vom vermeintlich wortlosen Erwachtengeplauder.
Erst als mir auffiel, wieviele Erwachte auf einmal Vorträge halten über das, was in der materiellen Welt ja nicht zu beschreiben sei, wieviele Erwachte in spirituellen Foren darüber "stotternd", hilflos, "verblüfft" und um Erklärungen ringend, tausende von Beiträgen schreiben, über Jahre keine Unterhaltung mehr zustande bringen außer der wortlosen, nicht beschreibbaren Beschreibung über jenen Moment der Wahrheit
;)Und dann eines Tages als ich mal wieder einen Text von Rilke las wurde mir klar, dass die Aussage:
snafu schrieb:da die Worte der materiellen Welt nur Materielles beschreiben können
zwar logisch klingt aber überhaupt nicht wahr ist.
Ich wette, dass jedes zweite Gedicht auf der Welt von
Liebe handelt.
Und jeder zweiter Roman vermutlich auch.
Wie materiell ist denn Liebe?
Und was ist mit Gefühlen?
Tausende von Worten gibt es zur Beschreibung von Gefühlen und jeder der das liest, weiß genau was gemeint ist.
Die Wahrheit ist also nicht, dass man es nicht beschreiben kann. die Wahrheit ist, wir halten diesen Moment für etwas so Unbeschreibliches, dass wir dabei übersehen, dass es sich beschreiben lässt.
Ich glaube inzwischen, dass es uns ergeht wie Teenagern, die zum ersten Mal verliebt sind. Wo es so richtig geknallt hat und wir nicht wissen wie uns geschieht.
Es ist eine Methaper, die sich lohnt mal in Ruhe zu überdenken.
snafu schrieb:Was bringt es mir, ein Leben das gelebt wird, als unwirklich und als Vorstellung des Geistes in mir anzusehen, zu erkennen?
Ist es mehr Fluch oder mehr Segen, frage ich mich grad.
Ist nur die eine Seite, die irdische Welt der Lebenden, bekannt, wie es für die meisten Menschen ist, dann ist diese Welt, und das Leben, die Gesamtheit für das mind. und es existiert sozusagen als "das Alles" was bekannt ist.
Wenn du das nun auf die Methaper mit dem ersten Verliebtsein überträgst wird dir klar, dass das gar nicht so problematisch ist, wie es den Anschein hat.
Menschen leben sehr gut ohne das Gefühl des Verliebtseins. Ihre Welt ist rund auch ohne diesen Ausnahmezustand.
snafu schrieb:Wird aber diese bekannte Welt in jener Weise erschüttert, so dass sie "bricht" ...
Auch das gilt für das erste Verliebtsein. Die bis dahin bekannte Welt bricht.
snafu schrieb:und den Blick auf den "Hintergrund" freigibt, und erkennen lässt, woraus das Material ist, aus dem die Matrix gebaut ist, dann erfährt das Bewusstsein das Zerbrechen der äusseren Schale des illusionären kosmischen Ei. Und die "Hülle" des Nichts, wird erfahren, in dem das "Alles" beherbergt ist.
Ist das wirklich wahr?
Wieso bist du dir so sicher, dass es nicht wieder nur eine Erscheinung ist?
Ja, sie ist anders als alles, was wir vorher im Menschsein wahrgenommen haben aber woher willst du wissen, dass es nicht "nur" eine Möglichkeit ist Bewusstsein zu erfahren?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin ja dieser Idee auch lange gefolgt aber die Metapher mit dem Verliebtsein, die ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
Verliebtsein ist ein Ausnahmezustand, wieso sollte das "Nichts" etwas anderes sein?
Ich habe vor ein paar Tagen Richard David Precht in einem Interview über Partnerschaften sprechen hören und er sagte dort, dass auch er noch nicht herausgefunden habe, wozu das Gefühl des Verliebtseins überhaupt auftritt. Er meinte es gäbe genügend andere biologische Abläufe und Vorgänge, die den Nachwuchs sichern. Verliebtsein wäre also nicht von Nöten. Und doch gibt es Verliebtsein.
Vielleicht ist das Erfahren des "Nichts" auch für gar nichts nütze. Ein Leben läuft auch ohne das und wir versuchen nur dieser Erfahrung einen Sinn und einen Wert zu geben?
snafu schrieb: 'Unsterblichkeit' wird gewiss. Wenn der Tod eine Vorstellung ist, dann ist es auch das Leben.....
Wie könnte denn Unsterblichkeit gewiss werden durch eine Erfahrung, die wir machen während wir am Leben sind?
Wie könnte denn der Tod als "Vorstellung entlarvt" werden während wir dem Tod gar nicht begegnen?
Bist du dem Tod schon begegnet?
Ich ja.
Und ich kann sagen, der Tod ist das Ende des Lebens.
Das Ende meines (!) Lebens.
Das, wodurch ich mich erfahre endet mit dem Tod.
Und ich spreche nicht vom vorgestellten Tod.
Viele Menschen, die ich kenne und die sich auf einem spirituellen Weg befinden erlebten den Tod des "ich".
Aber das ist nur ein vorgestellter Tod, weil das "ich" nur eine Vorstellung ist.
Es gibt noch den echten Tod.
Den des Körpers, der das, was wir als unser Bewusstsein erfahren hinfortnimmt.
Ich war schon im "Jenseits", vollkommen ohne Bewusstsein über diese Welt.
Aber das bin ich auch jede Nacht, wenn ich schlafe.
Vollkommen ohne Bewusstsein über diese Welt.
@snafu Jimmybondy schrieb:Meine Frage war ja eine ganz leichte, einfach zu beantworten mit Ja oder Nein.
Entweder warst du im Kontext nun klinisch Tod oder nicht.
Ja, Erstickt, 15 Minuten Herzstillstand, drei Reanimationen, zwischendrin Nahtoderfahrung, 2 Jahre Rehabilitationszeit bis zum "Normalzustand" Mensch.
Jimmybondy schrieb:Es sollte nur der dezente Hinweis sein das ich mich verschaukelt fühle.
Heul doch
;)