@oneisenough oneisenough schrieb:In dieser spontanen Aussage stecken gleich 2 Irrtümer. Zunächst würde deine Aussage im Umkehrschluß bedeuten: "Man kann nur jemand werden, wenn man aufhört zu denken, jemand sein zu wollen." Das ist jedoch unmöglich.
du missverstehst meine aussage. Ich sagte, dass 'jener, der denkt jemand zu sein, aufhört jemand zu werden.'
Lies das mal bitte gründlich.
Ich sagte nicht, 'Man kann nur jemand werden, wenn man aufhört zu denken, jemand sein zu wollen.', das sind zwei völlig unterschiedliche aussagen, keine ist der umkehrschluss der anderen.
Ich sagte gar nichts vom wollen oder aufhören zu wollen. Ich sagte nur, dass du aufhörst, dich zu entwickeln, wenn du denkst, dass deine entwicklung abgeschlossen ist. Das ist fakt, irrtum ausgeschlossen.
oneisenough schrieb:Begründung:
Es ist deswegen unmöglich, weil das Aufhören jemanden benötigt, der es vornimmt. Anders gesagt: Um aufhören zu können, bedarf es jemanden, der aufhört. Daher ist es ausgeschlossen, dass damit ein Werden zustande kommen könnte.
folgefehler.
oneisenough schrieb:Und zum zweiten Irrtum:
Es ist nicht möglich, derjenige zu werden, der man bereits ist. Und schon gar nicht durch einen Gedanken.
Habe ich nie behauptet, nicht im ansatz. folgefehler 2.
oneisenough schrieb:Begründung:
Derjenige, der sowohl den Gedanken-A wie auch den Gedanken-X und auch alle dazwischen befindlichen Gedanken denkt, ist stets derselbe. Kein einziger Gedanke ist in der Lage, den Denkenden zu verändern, weil jeder Gedanke tatsächlich ein zwar notwendiger, aber stets vorübergehender, jeweils bestimmter kommunikativer Ausdruck des Denkenden ist.
folgefehler.
oneisenough schrieb:Damit sind die beiden Irrtümer in deiner "spontanen" Aussage erklärt.
Nein, damit sind die irrtümer dessen erklärt, was du in meine worte hineininterpretiert hast.
oneisenough schrieb:Ich erinnere daran, dass diese Überlegungen aus der Aussage "sich von sich selbst entfernen" hervorgingen. Wer das eben Gesagte verstanden hat, der weiß spätestens jetzt, warum man sich unmöglich von sich selbst entfernen kann. Aber viele Menschen probieren es halt immer wieder. Vielleicht hoffen sie, dass sie dadurch eines Tages auf eine andere Nase, als ihre eigene, fallen könnten.
Ich erinnere in bezug auf deine behauptung 'Kein einziger Gedanke ist in der Lage, den Denkenden zu verändern, weil jeder Gedanke tatsächlich ein zwar notwendiger, aber stets vorübergehender, jeweils bestimmter kommunikativer Ausdruck des Denkenden ist.' daran, dass das verarbeiten neu aufgenommener informationen durchaus auch als denken und gedanke(n) zählt. Das bedeutet ja wohl eindeutig, dass gedanken einfluss auf die fortgesetzte persönlichkeitsentwicklung des rezepienten haben.
Natürlich verändert der gedanke dein wesen nicht unmittelbar und durch zauberhand, aber er verändert möglicherweise dein verhalten in bestimmten situationen, was wiederum, summiert auf die zahl der gedanken und informationen, über die zeit sehr wohl auch dein wesen insgesamt verändert. Natürlich ist deine informationsverarbeitung wieder durch dein wesen insgesamt bestimmt, also in sachen herangehensweise, aufnahme, interpretation.
aber forschungen richtung traumtheorie und sprachursprung haben da nebenher ganz passable (er)kenntnisse zu abgeworfen, inwiefern der gedanke den menschen (also individuum, gruppe und übergeordnete gruppe) insgesamt beeinflusst.
Ich denke aber die diskussion wird an dieser stelle wirklich OT.