@PHK EDGARallanPOE schrieb:
Wie erklärst du dir, dass dieses eben nicht der Fall war, sondern sie die Welt als eine Scheibe sahen ?
Mit einer Fehl- oder Halbinformation deinerseits. Laertius schrieb jedenfalls
...auf griechisch. Und das Wort, das in der von Dir gewählten Übersetzung mit "Weltganzes" wiedergegeben wird, heißt bei Laertius "kosmos". Gemeint ist damit noch nicht der Kosmos, wie wir ihn meinen, aber eben doch mehr als die Erde. Eben alles, was die ollen Griechen damals kannten. Die Erde und die verschiedenen Sphären, in denen sich die Himmelskörper und schließlich auch die Sterne befinden. Also quasi so ne Art Sonnensystem mit den Wandelsternen und der Erde im Innern und den Sternen im Äußern des Gesamtgebildes namens "kosmos". Und dieser Kosmos sei laut den Ägyptern laut Laertius "kugelförmig" (sphairoeidê). Nicht die Erde, nicht nach diesem Laertius-Zitat.
PHK schrieb:Übrigens gibt es "Die Ägypter" nicht, genauso wie es "Die Deutschen" nicht gibt. Völker sind ziemlich heterogene Veranstaltungen ...
Als Kultur hingegen sind Deutsche wie Ägypter dann doch schon etwas homogener. Jedenfalls als Kulturkreis eines bestimmten Zeitabschnitts. So sind die Ägypter, von denen Laertius spricht, nicht der Kulturkreis des Alten oder Mittleren Reiches, sondern deutlich erkennbar die der Spätzeit nach Ende des Neuen Reiches. Denn die Philosophie der Ägypter, die Laertius da widergibt, entspricht in höchstem Maße den ebenfalls von Laertius referierten Vorstellungen diverser anderer griechischer Philosophen der Klassik. Wer es auch immer von wem hat, in jedem Falle fand dieser Ideentransfer ca. in der Mitte des ersten Jahrtausends v.Chr. statt, war also zu der Zeit, als die einen es übernahmen, bei den anderen gerade die aktuelle Denke.
@perttivalkonen
Das Verhältnis von Kreisdurchmesser und Kreisumfang, das ist immer gleich: 1:pi.
Korrekt. Wir machen Fortschritte ... :D
perttivalkonen schrieb:
Wie bittschön soll aber das Verhältnis von Länge und Zeit immer gleich sein?
Dieses Verhältnis nennt man landläufig "Geschwindigkeit".
In Bezug auf das Licht heißt es "Lichtgeschwindigkeit". Und die ist bis jetzt nunmal konstant. Tut mir ja auch leid, aber da kann ich nichts machen ...
Noch nicht. :D
Dieses "Verhältnis zueinander" kannst Du nicht mit ner Ziffernfolge beschreiben, ohne frei gewählte Maßeinheiten zu verwenden und bei einem dafür eine Größe auszuwählen.
Das ist prinzipiell richtig, hängt aber sehr davon ab, wie Du den Begriff "frei gewählt" definierst.
Lichtgeschwindigkeit ist konstant, egal, was für eine Entfernung oder was für einen Zeitraum Du betrachtest. Mit anderen Worten: Lichtgeschwindigkeit ist nicht an eine Entfernung gekoppelt oder an einen Zeitraum. Wenn wir aber die Lichtgeschwindigkeit ausdrücken wollen, dann nehmen wir entweder eine feste Entfernung und sagen, wie lange Licht dafür braucht, oder wir nehmen eine feste Zeitspanne und sagen, wie weit Licht da kommt. Fest steht, wir müssen uns auf einen fixen Wert festlegen und dazu den anderen ermitteln. Welcher, das ist beliebig. Welche Maßeinheit verwendet wird, das ist beliebig. Welche Ziffernfolge dabei herauskommt, das ist blanker Zufall unserer Willkür-Entscheidung.
Daran kommst Du nicht vorbei. Wir hätten die Lichtgeschwindigkeit auch in kmh angeben können oder in Milliminute oder Milliardsteltag. Und in Meile, Inch oder Attoparsec. Jedes Mal wäre eine andere Ziffernfolge herausgekommen, völlig anders, völlig beliebig-willkürlich, völlig zufällig. Da kannste noch so oft sagen, daß die Lichtgeschwindigkeit doch jedes Mal die selbe ist und bleibt, für Deine mentale Taschenbillardvorlage 299792458 in Lichtgeschwindigkeit und Pyramidenbreitengrad brauchst Du die Angabe der lg in metrischer Länge pro Sekunde. Und Du brauchst die Breitengradangabe unter Zuhilfenahme eines 360°-Vollkreises. Zuzüglich einer Gradzählung nur eines Viertelkreises, mit dem Äquator als Nullbreitengrad. Natürlich wäre bei ner anderen Gradeinteilung des Vollkreises wie bei nem anderen Nullpunkt die Position eines Objektes am Platz der Cheopspyramide stets die selbe, egal, ob die Breitengrade ganz anders gezählt würden. Aber nur mit dem jetzigen System erhältst Du die Ziffernfolge, die Du für so bedeutsam hältst.
Die Lichtgeschwindigkeit, die bleibt stets die selbe, egal, in welchen Maßeinheiten und mit welchen festgelegten Werten sie ausgedrückt wird, ebenso bleibt die Position eines Objekts auf der Erde gleich, egal, mit welchem Koordinatensystem und welcher Einteilung diese Position beschrieben wird. Aber die Konstante der lg und die Position auf der Erde, die beiden Sachen haben nichts miteinander zu tun. Nur irgendwelche Ziffernfolgen können ähnlich bis gleichlautend ausfallen, aber das hängt eben von den Maßeinheiten usw. ab. Und die sind historisch gesehen rein zufällig. Anderes aufzuzeigen ist Dir nie gelungen, so oft Du es auch versucht hast. Und wie oft Du auch noch das Gegenteil behauptest. Und die Konstanz von lg oder Standorthilft Dir da nicht ein Bißchen weiter.
Pertti