perttivalkonen
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Nachtrag zum Thema "Mondentstehung"
18.03.2013 um 00:15@D-Bremer
Wie Du es wagen kannst, die ganze Physik daran zu messen, ob sie dem entspricht, was in Sagen und Legenden steht, das frage nicht nur ich mich.
Hier mal aus dem zehnten Gesang der Odyssee:
Als wir nun sechs Tag' und Nächte die Wogen durchrudert,
Landeten wir bei der Feste der Lästrygonen, bei Lamos
Stadt Telepylos an. Hier wechseln Hirten mit Hirten;
Welcher heraustreibt, hört das Rufen des, der hereintreibt.
Und ein Mann ohne Schlaf erfreute sich doppeltes Lohnes,
Eines als Rinderhirte, des andern als Hirte der Schafe;
Denn nicht weit sind die Triften der Nacht und des Tages entfernet.
Deutlich erkennbar, hier werden die Rinder und die Schafe sowohl tags als auch nachts auf ihre Weiden geführt (Triften sind die Wege zur Weide). Weiden war hier Doppelschicht, weswegen man sowohl Tag- als auch Nachtschicht arbeiten konnte, also doppelt verdienen. Dabei lagen die Triften zur Tag- wie zur Nachtweide so dicht nebeneinander - daß die Hirten einander zurufen konnten, wenn der eine seinen Job begann und der andere ihn beendete. Mit irgendwelchen kurzen Tagen und langer Schallverweildauer hat das nichts zu tun.
Im übrigen hatte ich es Dir damals schon erklärt, daß die 'onot nichts mit einem "Senken" der Sonne zu tun haben.
Hier mal meine Entgegnung auf Dein damaliges Post, wie ich es bereits zitiert hatte:
Nun steht hinter "Senkung" das hebräische 'ona". Es bedeutet ("bedeutet", "meint", nicht: "heißt") "Zeit" im Sinne eines bestimmten Zeitabschnitts, im Unterschied zu 'et, "Zeit" im Sinne der allgemein fließenden Zeit oder eines sehr langen Zeitraums (Jahr, Ära, Äon). So kann mit 'ona die Zeit der Unreinheit einer Frau während der Regelblutung bezeichnen. Auch ein ganzer Tag kann 'ona heißen, ebenso können Nacht und Tag als 'ona bezeichnet werden. Darüber hinaus gibt es auch kleinere Einteilungen des Tages, die 'onot (Plural) genannt werden. Diese 'onot nun sind deutlich kürzer als Stunden; erkennbar daran, daß bei Einführung des 24-Stunden-Tages der yom (Tag) in 24 sha'ot eingeteilt wurde und nicht in 24 'onot. Die sha'a dann wurde in 24 'onot unterteilt. Eine 'ona war da also der Zeitraum von 2 1/2 Minuten. Die "kleine" 'ona früherer Zeiten mag um einiges länger gewesen sein, jedoch deutlich näher an den 2,5 Minuten als an der Stunde, weil sonst die 'ona zum Stundenmaß erhoben worden wäre.
Die Vokabel 'ona kommt vom Verb 'anah. Das Schwierige allerdings ist, daß es im Hebräischen gleich vier Verben 'anah gibt: "antworten", "senken/niederdrücken", "sich beschäftigen mit" und "singen". Gemeinhin nimmt man an, daß die dritte Bedeutung für den Zeitraumbegriff 'ona Pate gestanden hat, da eine 'ona eben ein spezieller Zeitraum ist, ein Zeitabschnitt, der einem bestimmten Ereignis oder Geschehen "gewidmet" ist. Da aber die 'onat perischa, die "Zeit der Absonderung" der während der Menstruation unreinen Frau, die bedeutendste Verwendung der Vokabel in antiker Zeit darstellt, nehmen einige an, daß die zweite Bedeutung "senken, niederdrücken", hinter der Vokabel 'onah steht.
In 2.Mose21,10 kommt die Vokabel 'ona vor. Dort bedeutet sie soviel wie "(Zeit des ehelichen) Sex". Und in gewissem Sinne wird auch die Vokabel 'anah II so ähnlich verwendet. Eigentlich bedeutet 'anah II "niedrig sein" bzw. "erniedrigt werden". Das Verb findet Verwendung als Ausdruck von Leiden und Unterdrückung / Unterwerfung. Im Zusammenhang mit Frauen nun drückt das Verb speziell den Sexualkontakt aus, freilich den erzwungenen: Zwangsverheiratung oder Vergewaltigung, auch speziell den (erzwungenen) Sex während der Menstruation (Hesekiel22,10).
Diese Herleitung für 'ona wird auch im Judentum vertreten, weswegen im Jüdischen Sinne die 'ona auch "Senkung" genannt werden kann.
Würde auch erklären, wieso ne 'ona eher ne ziemlich kurze Zeitspanne ist :D .
Denn die "kleine" 'ona ist kürzer als eine Viertelstunde. Als Viertelstunde wären 50 Onot nach Sonnenaufgang bereits die Zeit des Sonnenuntergangs - kein Zeitpunkt, zu dem man sich über ein "geh ins Bett" wundern würde!
Dennoch scheint 'ona sich eher von dem Verb 'anah III herzuleiten, also im Sinne "bestimmte Zeit". Selbst wenn es von 'anah II herkommt, dann eben von der Spezialbedeutung "Sex haben". Mit Sonnenuntergängen hat das nix zu tun.
Pertti
D-Bremer schrieb:Es ist wirklich unglaublich! Wie kann ich es mir wagen, aus den Sagen der Juden von der Urzeit zu berichten, wo im Zusammenhang mit Jakob 50 (in Worten: fünfzig) Sonnenabsenkungen erwähnt sind und Jakob noch immer nicht müde ist.Ja, wirklich erstaunlich, der gute ist doch noch keine 125 Stunden wach, wer wollte da schon müde sein! Ja merkst Du noch was, Dieter? Dein Zweieinhalbstunden-Erdentag ist was für die Tonne, bezogen auf diesen Text!
Wie Du es wagen kannst, die ganze Physik daran zu messen, ob sie dem entspricht, was in Sagen und Legenden steht, das frage nicht nur ich mich.
Richtig ist, dass ich in meinem ersten Buch beides offen gelassen habe: Die Möglichkeit, dass Jakob die 50 Sonnenabsenkungen ohne zu schlafen auf der himmlischen Arche erlebt hat oder auf der vormondlichen Erde. Damals war ich noch nicht so weit mit meinen Erkenntnissen und habe den Aufenthalt auf der himmlischen Arche für wahrscheinlicher gehalten. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich die vorsintflutliche Erde so schnell rotiert hat.Nun ja, in unserer damaligen Diskussion hast Du nur von der einen Sache gesprochen.
D-Bremer schrieb:(Der, der die Tiere austreibt, hört den, der die Tiere eintreibt weist ebenfalls auf eine extrem schnelle Rotation der Erde hin.)Ja offensichtlich hielt sich damals der Schall über ne Stunde in der Luft, damit der Austreiber hört, was am Abend zuvor der Eintreiber gerufen hat. Türlich, Dieter, nimm Dir noch'n Keks.
Hier mal aus dem zehnten Gesang der Odyssee:
Als wir nun sechs Tag' und Nächte die Wogen durchrudert,
Landeten wir bei der Feste der Lästrygonen, bei Lamos
Stadt Telepylos an. Hier wechseln Hirten mit Hirten;
Welcher heraustreibt, hört das Rufen des, der hereintreibt.
Und ein Mann ohne Schlaf erfreute sich doppeltes Lohnes,
Eines als Rinderhirte, des andern als Hirte der Schafe;
Denn nicht weit sind die Triften der Nacht und des Tages entfernet.
Deutlich erkennbar, hier werden die Rinder und die Schafe sowohl tags als auch nachts auf ihre Weiden geführt (Triften sind die Wege zur Weide). Weiden war hier Doppelschicht, weswegen man sowohl Tag- als auch Nachtschicht arbeiten konnte, also doppelt verdienen. Dabei lagen die Triften zur Tag- wie zur Nachtweide so dicht nebeneinander - daß die Hirten einander zurufen konnten, wenn der eine seinen Job begann und der andere ihn beendete. Mit irgendwelchen kurzen Tagen und langer Schallverweildauer hat das nichts zu tun.
D-Bremer schrieb:Es ist immer wieder zum Ausschütten vor Lachen, wenn Pertti versucht, derartige Zitate von mir zu entkräften. Er scheint die User hier alle für ziemlich leicht zu veralbern einzuschätzen, wenn er die 50 Sonnenabsenkungen in einen 4-Stunden-Tag umrechnet bzw. mit der Erwähnung eines solchen diesen suggeriert.Das Lachen sei Dir gegönnt, wenigstens etwas. Recht hast Du immerhin damit, daß 50 Sonnenabsenkungen nicht 50 Sonnenuntergänge bedeuten können, weil selbst ein Einstundentag einen wundern ließe, daß knappe 50 Stunden als zu kurz für ne Bettzeit empfunden werden könnten - und ein Einstundentag ist bekanntlich gar nicht möglich. Ergo kann Jakobs Verweis auf "noch keine 50 Senkungen" kein Hinweis auf nen kurzen Erdentag sein. qed, würde ich meinen.
Ein normaler, untrainierter Mensch hat seine liebe Mühe und Not, 48 Stunden lang nicht einzuschlafen. Bezogen auf 50 Sonnenabsenkungen entspräche das einer Rotationsdauer von Tag und Nacht von weniger als 1 Stunde. Geht natürlich bei den derartigen Annahmen für unsere Erde nicht, die Auflösung erkläre ich, wenn mein nächstes Buch veröffentlicht worden ist.
Im übrigen hatte ich es Dir damals schon erklärt, daß die 'onot nichts mit einem "Senken" der Sonne zu tun haben.
Hier mal meine Entgegnung auf Dein damaliges Post, wie ich es bereits zitiert hatte:
Nun steht hinter "Senkung" das hebräische 'ona". Es bedeutet ("bedeutet", "meint", nicht: "heißt") "Zeit" im Sinne eines bestimmten Zeitabschnitts, im Unterschied zu 'et, "Zeit" im Sinne der allgemein fließenden Zeit oder eines sehr langen Zeitraums (Jahr, Ära, Äon). So kann mit 'ona die Zeit der Unreinheit einer Frau während der Regelblutung bezeichnen. Auch ein ganzer Tag kann 'ona heißen, ebenso können Nacht und Tag als 'ona bezeichnet werden. Darüber hinaus gibt es auch kleinere Einteilungen des Tages, die 'onot (Plural) genannt werden. Diese 'onot nun sind deutlich kürzer als Stunden; erkennbar daran, daß bei Einführung des 24-Stunden-Tages der yom (Tag) in 24 sha'ot eingeteilt wurde und nicht in 24 'onot. Die sha'a dann wurde in 24 'onot unterteilt. Eine 'ona war da also der Zeitraum von 2 1/2 Minuten. Die "kleine" 'ona früherer Zeiten mag um einiges länger gewesen sein, jedoch deutlich näher an den 2,5 Minuten als an der Stunde, weil sonst die 'ona zum Stundenmaß erhoben worden wäre.
Die Vokabel 'ona kommt vom Verb 'anah. Das Schwierige allerdings ist, daß es im Hebräischen gleich vier Verben 'anah gibt: "antworten", "senken/niederdrücken", "sich beschäftigen mit" und "singen". Gemeinhin nimmt man an, daß die dritte Bedeutung für den Zeitraumbegriff 'ona Pate gestanden hat, da eine 'ona eben ein spezieller Zeitraum ist, ein Zeitabschnitt, der einem bestimmten Ereignis oder Geschehen "gewidmet" ist. Da aber die 'onat perischa, die "Zeit der Absonderung" der während der Menstruation unreinen Frau, die bedeutendste Verwendung der Vokabel in antiker Zeit darstellt, nehmen einige an, daß die zweite Bedeutung "senken, niederdrücken", hinter der Vokabel 'onah steht.
In 2.Mose21,10 kommt die Vokabel 'ona vor. Dort bedeutet sie soviel wie "(Zeit des ehelichen) Sex". Und in gewissem Sinne wird auch die Vokabel 'anah II so ähnlich verwendet. Eigentlich bedeutet 'anah II "niedrig sein" bzw. "erniedrigt werden". Das Verb findet Verwendung als Ausdruck von Leiden und Unterdrückung / Unterwerfung. Im Zusammenhang mit Frauen nun drückt das Verb speziell den Sexualkontakt aus, freilich den erzwungenen: Zwangsverheiratung oder Vergewaltigung, auch speziell den (erzwungenen) Sex während der Menstruation (Hesekiel22,10).
Diese Herleitung für 'ona wird auch im Judentum vertreten, weswegen im Jüdischen Sinne die 'ona auch "Senkung" genannt werden kann.
Würde auch erklären, wieso ne 'ona eher ne ziemlich kurze Zeitspanne ist :D .
Denn die "kleine" 'ona ist kürzer als eine Viertelstunde. Als Viertelstunde wären 50 Onot nach Sonnenaufgang bereits die Zeit des Sonnenuntergangs - kein Zeitpunkt, zu dem man sich über ein "geh ins Bett" wundern würde!
Dennoch scheint 'ona sich eher von dem Verb 'anah III herzuleiten, also im Sinne "bestimmte Zeit". Selbst wenn es von 'anah II herkommt, dann eben von der Spezialbedeutung "Sex haben". Mit Sonnenuntergängen hat das nix zu tun.
Pertti