@open-mindJetzt tust du den Kritikern hier aber Unrecht.
Die Lügengeschichten des Barons von Münchhausen waren in ihrer skurrilen, ebenso schrägen wie einfallsreichen Abgedrehtheit einfach nur ingeniös; sie einfachten ein Feuerwerk verrücktester Ideen und sprühten nur so vor schlitzohrigem, augenzwinkerndem Witz und Esprit, wohingegen Bremers dröge Verwurschtelung der Erd- und Menschheitsgeschichte einfach nur platt und peinlich ist. Allerdings empfiehlt sich das Buch als Bettlektüre vor Einschlafen, denn anders als Valium macht sie nicht süchtig.
Ich zitiere mal etwas länger einen Kollegen, der es guit mit Dieter Bremer meinte und sich die Mühe gemacht hat, den ernsthaften Versuch zu unternehmen, das Buch in voller Länge zu lesen, um eine Buchkritik zu schreiben.
Sein Bericht liest sich wie der Hilfeschrei eines von der Lektüre arg ramponierten Geschädigten.
Viel "Spaß" beim Lesen…
"Und ich kann nur raten, sich die Welt nicht immer zurecht zu drehen, wie es einem passt.
Dieter, ich habe schon vor Wochen dein zweites Buch ins Haus bekommen, habe angefangen zu lesen, wollte ursprünglich ne Rezension schreiben, hab aber keine 100 Seiten weit gelesen, weil es weder unterhaltsam, noch originell und schon gar nicht sachlich interessant ist. Was du dir da zurecht drehst und wendest, ist unerträglich für mich.
Es lohnt der Mühe und Arbeit für mich einfach nicht, den ganzen Kram auseinander zu nehmen.
Schon allein dein Literaturverzeichnis ist schon der Hammer. Hier mal aus dem, was ich ursprünglich als Auftakt für die Rezension geplant habe
Zitat:
Zum formalen Aufbau:Der Umgang mit Dieter Bremers zweitem Buch erweist sich als recht umständlich. Es setzt mit der Seitenzahl direkt an sein erstes Buch an und beginnt auf Seite 387, wobei er deutlich macht, dass man sein erstes Buch gelesen haben sollte, um seinen Ausführungen folgen zu können (obwohl dies trotzdem häufig schwer fällt, doch dazu später mehr).
Was beim blättern in dem Buch besonders auffällt, ist die mehr als merkwürdige Quellenkennzeichnung. Dieter Bremer verwendet hier ein Pseudo-Endnotensystem, in dem er verwendete Quellen mit Ziffern kennzeichnet, die man am Ende des Buches nachschlagen kann. Diese Endnoten stellen gleichzeitig sein Literaturverzeichnis da.
Leider ist dies eine denkbar ungeeignete Methode und läuft dem völlig zuwider, was man mit einem Quellennachweis durch Fuß- oder Endnoten eigentlich erreichen möchte.
In wissenschaftlicher Literatur verwendet man diese zum Nachweis direkt- oder indirekt zitierter Quellen, hierbei wird dann nur der so genannten Kurztitel angegeben, der aus dem Nachnamen des Verfassers, dem Erscheinungsjahr der Quelle und der Seitenzahl besteht, auf die sich das Zitat bezieht. Möchte man nun genauer wissen, um welche Quelle es sich handelt, kann man im separaten Literaturverzeichnis, das natürlich alphabetisch nach Autorennamen sortiert ist, den Volltitel der Quelle nachschlagen.
Dieter Bremers Mischvariante macht all dies nun unmöglich, denn, in den Fußnoten gibt er den Volltitel und keine Seitenzahlen an, man weiß also gar nicht, wo in den zitierten Quellen die Informationen zu finden sind, die man sucht. Gleichzeitig kann man später auch die verwendeten Quellen nicht alphabetisch sortiert nachschlagen, da diese bei ihm ja wahllos durch die Ziffern bestimmt sind.
Alles in allem also eine sehr unglückliche Lösung, die es schwer macht, die Quellen zu überprüfen. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Dieter Bremer dies mit Absicht getan hat, um es Kritikern zu erschweren. Allerdings muss wohl davon ausgegangen werden, dass er Sinn, Zweck und Umsetzung einer wissenschaftlichen Quellenführung nicht vollends verstanden hat.
Weiter fällt im Endnoten-Literaturverzeichnis die inkonsistente Art der Darstellung der Quellen auf. Manchmal erscheint das Erscheinungsjahr in Klammern hinter dem Autorennamen, manchmal wird aber auch gar kein Erscheinungsjahr angegeben (was, sofern es der Quelle nicht zu entnehmen ist eigentlich mit dem Kürzel o. J. gekennzeichnet wird), Zeitschriftenartikel werden manchmal nicht durch Autor – Titel – Zeitschrift gekennzeichnet, sondern ganz lapidar durch die Zeitschriftenbezeichnung (zum Beispiel 30 Sagenhafte Zeiten Nr. 2 (2001) 3. Jahrgang, Herausgegeben von der Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI“ . Bei Internetquellen wird es noch merkwürdige, ab und zu bekommt man einfach einen Direktlink vorgesetzt, ohne Titel und Autor des Beitrags , manchmal sogar nur eine Hauptseite, zum Beispiel „176
http://www.Tagesspiegel.de“.
Es wäre dem Autor also einmal dringend ans Herz gelegt, sich mit dem Aufbau eines wissenschaftlichen Literaturverzeichnisses auseinander zu setzen (Studenten wird dies in der Regel bereits im ersten Semester eingebläut).
Auch die Qualität der Quellen ist vielfach zu beanstanden. Ich möchte das einmal deutlich machen: an der obigen Zusammenfassung der Thesen Dieter Bremers ist ersichtlich (und das wird hier später auch noch deutlicher), dass er einen kompletten Umschwung in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen postuliert, da wären etwa Geologie, Paläontologie, Astrophysik, Archäologie in verschiedensten Teildisziplinen und so weiter.
In unserer Moderne ist das angewachsene Wissen so gewaltig geworden, dass es faktisch keine Universalgenies mehr gibt, kein Mensch der Welt kann auf allen Gebieten Experte sein, er kann sich häufig nur auf das angesammelte Wissen berufen, Wissenschaft ist also eigentlich immer Arbeit auf den Schultern von Riesen, um sich dieses Vergleichs einmal zu bemühen. Möchte nun jemand all das gesammelte Wissen der Wissenschaft der letzten Jahrhunderte revidieren, so ist das natürlich ein starkes Ding. Hier würden man also erwarten, dass der Autor zumindest ein unendlich umfangreiche Literaturliste vorlegen kann, an dem sich abzeichnet, dass er sich mit den Grundlagen und Vertiefungen in all den von ihm „revidierten“ wissenschaftlichen Disziplinen auseinander gesetzt hat.
Und wie sieht es bei Dieter Bremer aus? Sein Quellennachweis verzeichnet 207 Stellen. Das ist ein sehr kleines Verzeichnis, bedenkt man, was der Autor alles an Thesen vorlegt.
Einen Großteil dieser Quellen stellen grenzwissenschaftliche Bücher und Mythen und Sagen, sowie einige Internetlinks dar. Fachlektüre findet sich nur wenig.
Das ist natürlich, bedenkt man die Ansprüche die die Thesen des Autors stellen, mehr als dürftig, um es einmal so auszudrücken. Gerade in den naturwissenschaftlichen Bereichen fehlt es hier an grundlegenden Standartwerken, um die beschriebenen Phänomene überhaupt verstehen zu können. Ähnlich ist es mit den Mythen, Sagen etc. Auch hier fehlen Standartwerke ÜBER diese Werke, Standartwerke über die Deutung alter Texte und so weiter.
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