Die Serie kenne ich nicht.
Ich habe mich eher in Dr. Temperance Brennan aus der TV-Serie Bones wiedererkannt. In den Büchern ist der Charakter ganz anders als in das Serie und in der Serie wird auch nie gesagt, dass Dr. Brennan Asperger hat. Aber ich verhalte mich ähnlich wie sie.
Es gibt auch eine schwedische Serie "Die Brücke", da gibt es eine Polizistin namens Saga Norén. In der habe ich mich auch wiedererkannt.
Beide sind sehr sachlich, sehr direkt, sagen, was sie denken und ecken damit auch mal an, weil viele Menschen damit nicht klar kommen und das als unhöflich oder empathielos empfinden. Wenn ein Mensch in einer Diskussion oder beruflichen Besprechung emotional wird, reagieren diese Frauen mit Irritation und Unverständnis. Genauso geht es mir auch immer.
Meistens verstehe ich noch nicht mal, was jetzt los ist und warum dieser Mensch jetzt so emotional reagiert. Für mich gibt es dafür meistens keinen Grund und Emotionen gehören für mich auch ins Privatleben und nicht zum Beruf oder in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt. Sowas empfinde ich immer als Schwäche und Peinlichkeit.
Wobei ich manche Emotionen nachvollziehen kann wie zum Beispiel Trauer, wenn man von einem Todesfall erfährt oder bei einer Beerdigung. Oder Verzweiflung, wenn man gerade eine schlimme Nachricht bekommen hat.
Warum man sich aber in der Öffentlichkeit wütend aufführt oder eifersüchtig oder beleidigend - das werde ich niemals nachvollziehen können. Wenn das jemand mir gegenüber macht, ziehe ich die Augenbrauen hoch, schüttle den Kopf und gehe weg.
Angst kenne ich auch so gut wie gar nicht. Ich bin schon öfter bei Konflikten dazwischengegangen, weil ich dachte, die fangen gleich an, sich zu prügeln. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass die dann mich stattdessen verprügeln könnten und hatte auch null Angst davor. Interessanterweise hat das auch noch nie jemand gemacht oder mir damit auch nur gedroht.
sommerday schrieb:Es freut mich, dass violetluna so gut damit klarkommt😀Das ist nicht selbverständlich.
Ist vermutlich wie bei vielen anderen Dingen:
Hat man sie angenommen und akzeptiert, wird es einfacher.
Das hängt sicher auch mit der Schwere des Autismus zusammen, also wie stark dieser das Leben einer Person beeinträchtigt. Mein Asperger beeinträchtigt mein Leben kaum, weil auch meine Lebensumstände jetzt so sind, dass gar keine Situationen entstehen, in denen es allzu unangenehm wird für mich.
Zum Beispiel arbeite ich im Home-Office und bin da alleine und es ist ganz still. In einem Großraumbüro könnte ich nicht arbeiten, in lauter Umgebung auch nicht. Da hätte ich große Probleme.
Ich habe auch wenig (Körper-) Kontakt zu anderen Menschen, was gut ist, denn auch das kann ich nicht gut aushalten.