TheLolosophian schrieb: Der Beobachter wird ja zeitgleich mit der Schattenauflösung "installiert". Schattenauflösung bedingt Gewahrsein.
Das (Bewußtseins-)Licht wird im selben Maße heller, als die Dunkelheit weicht! Das bedeutet auch, dass seelische Gesundheit im gleichen Maße sich einstellt, als die Neurose weicht. Bevor die neurotischen Anteile (von denen jeder Mensch mehr oder weniger befallen ist) geheilt werden, ist es oft so, dass sich die Symptomatik verstärkt und für eine Zeitlang in den Vordergrund gerückt wird.
@TheLolosophian Wenn installiert
"fest (dauerhaft) installiert" bedeuten soll, stimme ich Dir zu.
Der Zeuge/Beobachter ist mir in Auftreten und Konsequenz (Prozess) aus einem Er-Leben dermaßen geläufig, dass mir praxisferne Unterstellungen oder gegenteilige Aussagen eines OKW oder von sonst einem dieser arrivierten Advaiti´s piepegal sind.
Ich kann den Beobachter, sein Auftreten, den eigentlichen Wert im Prozess und seine endgültige Installation aus eigener Erfahrung besser beschreiben als das heutige Wetter.
Nehmen wir mal nicht "installieren", sondern das (erste)
"Auftreten". Dazu meine Erfahrung: Als ich noch jung und wild war (lol), haben wir nächtelang bis an den Rand der Alkoholvergiftung die Nächte durchgesoffen. Eines Tages kam ich zu mir und dachte, ich müsse sterben, so dreckig ging es mir. In dem Zustand konzentrierte ich mich nur noch auf die wichtigsten Vitalfunktionen, nahm jeden Atemzug bewusst war, spürte das kleinste Nervenflattern, meinen Puls und andere sonst nur unbemerkt-vegetativen Vorgänge. Hierbei wurde ich plötzlich glasklar und nicht nur Beobachter des Körpers, seiner Regungen - sondern auch Beobachter des Geistes, der den Körper voller Sorge beobachtet.
Ich habe das Buch von Patrick Aigner
http://www.amazon.de/Spirituelles-Erwachen-durch-Alkohol-Fotos/dp/3732245470#reader_3732245470nicht gelesen. Ich weiß, dass Alkohol im Rausch die niedriegen Bewusstseinsstufen (Angst z. B.) unterdrückt, für eine Weile, und eine höhere Stufe erlebt werden kann, Mut z. B. Das geht sogar bis in den Friedensbereich hinein (BW 600). Anschließend folgt der Absturz. Im Maximum ist Erwachen durch Alkohol eine Form der Instanterleuchtung.
Und dann kann es das geben, was ich oben beschrieben habe. Der Zeuge erschien ...aber nur für den Zeitraum in dem es mir absolut beschissen ging - ich gefühlt mit dem Leben rang.
Hat jemand das Buch von Aigner gelesen? Steht das Erwachen "im Kater" auch darin?
Damals habe ich das Phänomen einfach nur registriert, ohne es irgendwie einordnen zu können, und die kristallene und mit nichts identifizierte KLARHEIT, wie sie im Zeugen erlebt wird, nicht als solche erkannt.
Im Individuationsprozess, außerhalb außergewöhnlicher Bedingungen, titt dieser Zeuge/Beobachter erstmals auf, wenn der Mensch ins "Wechseldasein" tritt, bei ihm mal Schatten, mal Licht vorherrscht. Der Beobachter ist niemals da, wenn die Neurosen toben ...von Kassel bis nach Posen. Dann wiederum gibt es Momente der KLARHEIT - und der Beobachter "erscheint".
Bis hierher werden das einige, die in diesem Thread zuhause sind, sicher auch aus ihrer eigenen Erfahrung kennen!Das Wechseldasein ist in spirituellen Internetforen daran zu erkennen, wenn jemand an einem Tag glasklare stimmige Beiträge schreibt und am nächsten Tag wieder seine Persönlichkeitsstörungen zu Markte trägt.
Dabei wird übersehen, dass es einen Unterschied macht, ob ich punktuell diese
Erfahrung, z. B. auf dem Meditationskissen mache oder ob sie auch Teil meines Alltagsbewusstsein geworden ist und sie auch in kon flikthaften und herausfordernden Alltagssituationen besteht.
http://www.lebensentfaltung.com/Artikel-BDY-Gefahren-spiritueller-Weg_8-10.pdfGenau! Daran zeigt sich
@schildkrötin auf welchem Teil des Weges sich jemand befindet.
Nun kann man sagen, meine Ausfallerscheinungen sind Teil des Individuaionsprozesses, und nach einem ersten Erwachenserlebnis rüttelt sich das automatisch hin. Das stimmt sogar, David Hawikins bestätigt das ausdrücklich - 5 Punkte pro Lebensspanne auf seiner Skala.
Para-doxa schrieb:Es ist also so, dass wir z.B. Identifikationen und/oder Projektionen zwar erkennen können, wenn es ansteht, aber sie selbst nicht verändern, sondern durch das Gewahrwerden etwas Unerklärliches in Gang getreten wird, das mal früher mal später zur Desidentifikation bzw. zur Rücknahme von besagter Projektion und entsprechender Prozesse führt.
Derartige Aussagen zeigen mir, dass aus angeborener oder erlernter Ohnmacht gesprochen wird.
Wieso Ohnmacht? Im Wechseldasein verhält es sich so, dass in Zeiten der KLARHEIT erkannt wird, welche Identifikationen und Projektionen im Egomind vorhanden sind. Dann erfolgt der Switch ...und die Neurosen toben. Was in der nächsten KLARHEITSPHASE (mit) erinnert wird. Der Mensch im Wechseldasein wünscht sich natürlich, dass er nur noch KLARHEIT erfährt, und fällt trotzdem immer wieder ins Dunkel zurück. Er kann dieser Anziehungskraft nicht widerstehen. Glaubt er. Er registriert jedoch, zumindest unbewusst, diese Anziehungskraft des Dunkel wird bei jedem Switch minimal schwächer. Daraus schlussfolgert er --- ab jetzt geht es automatisch voran mit der Individuation.
Dies wiederum wird zu (s)einer Überzeugung, zu einem Glaubenssatz. Caution! Ein Reality-Loop im Individuationsprozess.
Denjenigen, welche immerzu ständig aufmerksam und bereitwillig den Ausweg aus diesem Loop gesucht und gefunden haben und eine Wurzel des Übels nach der anderen in Tiefenprozessen unter Gleichschaltung von Bewusstsein (Wille) und Unbewusstem (Drängende Impulse) ausgerissen haben, wird aufgrund der "Unmöglichkeit", wie sie der eigene Horizont vermittelt, dann abgesprochen, dass es so ist bzw. dass es überhaupt so sein kann.
Es sind diese festgefahrenen Persönlichkeiten, die mich meine Beiträge nicht direkt an sie sondern an die Allgemeinheit richten lassen, weil ich weiß, in der Gemeinde liest immer jemand mit, der mit meinen Ausführungen etwas anfangen kann. Mit anderen Worten: Ich nutze die Irrtümer zur Aufklärung.