"Spirituelle Umgehung" - Gefahren und Fallen auf dem Weg
03.07.2014 um 13:29SPIRITUELLE UMGEHUNG
"Zu spiritueller Praxis gehört Befreiung des Bewusstseins von seiner Verwicklung in Form, Materie, Emotionen, Persönlichkeit und soziale Konditionierung. In einer Gesellschaft wie der unsrigen, wo das ganze irdische Fundament überhaupt schwach ist, ist es eine Versuchung, Spiritualität als ein Mittel zu benutzen, sich über diesen unsicheren Boden zu erheben. So wird Spiritualität einfach zu einer anderen Weise, wie die eigene Erfahrung abgelehnt wird. Wenn Menschen spirituelle Praxis benutzen, um zu versuchen, niedriges Selbstwertgefühl, soziale Entfremdung oder emotionale Probleme zu kompensieren und auszugleichen, entstellen sie die wahre Natur spiritueller Praxis. Statt das manipulative Ego zu lockern, das versucht, seine Erfahrung zu kontrollieren, stärken sie es weiter.
Spirituelle Umgehung ist in Zeiten wie der unsrigen eine starke Versuchung, wenn zunehmend schwer zu erreichen und schwer zu fassen geworden ist, was einst gewöhnliche Orientierungspunkte der Entwicklung waren — Verdienen eines Lebensunterhalts durch würdige, sinnvolle Arbeit, Gründen einer Familie, Unterhalten einer langfristigen intimen Beziehung, Zugehörigkeit zu einer größeren sozialen Gemeinschaft. Aber wenn Menschen Spiritualität benutzen, um ihre Schwierigkeiten mit dem Funktionieren in der modernen Welt zu verdecken, bleibt ihre spirituelle Praxis in einem abgetrennten Abteil und wird nicht mit dem Rest ihres Lebens integriert. "
(http://www.dharmaandpsyche.com/John%20Welwood%20Artikel.pdf)
Von John Welwood wurde der Begriff der "Spirituellen Umgehung" geprägt, welcher ein Vermeidungsverhalten beschreibt, wie es meines Erachtens und meiner "Feldforschungserfahrung" nach gegenwärtig ganz besonders in der Neo-Advaita-Szene zu beobachten ist.
In diesem Thread soll versucht werden, die Umgehungs-Fallen und -gefahren im einzelnen zu eruieren. Meines Erachtens sind dies Fallen, in die - nach einer ersten spirituellen Initialzündung des Erwachens - grundsätzlich jeder Mensch tappt. Zunächst...
Es kommt nämlich sehr darauf an, wie ein Mensch sein erstes spirituelles Erwachen verarbeitet, ob er von dieser Erfahrung wieder loslassen kann oder ob er daran haften bleibt und die Vorspeise bis an sein Lebensende für das Hauptmenü hält, wird seine weitere Bewußtheitsentwicklung entscheidend beeinflussen.
Sehr aufschlußreich finde ich in diesem Kontext auch "Buddhismus und Psychotherapie" von John Wellwoodhttp://www.arbor-verlag.de/files/9783936855975.pdf
Von John Welwood sind eine Reihe weiterer Bücher erschienen, ich denke, ich kann sie bedenkenlos weiterempfehlen: auch wenn ich nur kurz in die obige PDF reinlas, kann ich mit Überzeugung behaupten, dass hier ein Erfahrener schreibt.
http://www.amazon.de/B%C3%BCcher-John-Welwood/s?ie=UTF8&page=1&rh=n%3A186606%2Cp_27%3AJohn%20Welwood
"Zu spiritueller Praxis gehört Befreiung des Bewusstseins von seiner Verwicklung in Form, Materie, Emotionen, Persönlichkeit und soziale Konditionierung. In einer Gesellschaft wie der unsrigen, wo das ganze irdische Fundament überhaupt schwach ist, ist es eine Versuchung, Spiritualität als ein Mittel zu benutzen, sich über diesen unsicheren Boden zu erheben. So wird Spiritualität einfach zu einer anderen Weise, wie die eigene Erfahrung abgelehnt wird. Wenn Menschen spirituelle Praxis benutzen, um zu versuchen, niedriges Selbstwertgefühl, soziale Entfremdung oder emotionale Probleme zu kompensieren und auszugleichen, entstellen sie die wahre Natur spiritueller Praxis. Statt das manipulative Ego zu lockern, das versucht, seine Erfahrung zu kontrollieren, stärken sie es weiter.
Spirituelle Umgehung ist in Zeiten wie der unsrigen eine starke Versuchung, wenn zunehmend schwer zu erreichen und schwer zu fassen geworden ist, was einst gewöhnliche Orientierungspunkte der Entwicklung waren — Verdienen eines Lebensunterhalts durch würdige, sinnvolle Arbeit, Gründen einer Familie, Unterhalten einer langfristigen intimen Beziehung, Zugehörigkeit zu einer größeren sozialen Gemeinschaft. Aber wenn Menschen Spiritualität benutzen, um ihre Schwierigkeiten mit dem Funktionieren in der modernen Welt zu verdecken, bleibt ihre spirituelle Praxis in einem abgetrennten Abteil und wird nicht mit dem Rest ihres Lebens integriert. "
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Von John Welwood wurde der Begriff der "Spirituellen Umgehung" geprägt, welcher ein Vermeidungsverhalten beschreibt, wie es meines Erachtens und meiner "Feldforschungserfahrung" nach gegenwärtig ganz besonders in der Neo-Advaita-Szene zu beobachten ist.
In diesem Thread soll versucht werden, die Umgehungs-Fallen und -gefahren im einzelnen zu eruieren. Meines Erachtens sind dies Fallen, in die - nach einer ersten spirituellen Initialzündung des Erwachens - grundsätzlich jeder Mensch tappt. Zunächst...
Es kommt nämlich sehr darauf an, wie ein Mensch sein erstes spirituelles Erwachen verarbeitet, ob er von dieser Erfahrung wieder loslassen kann oder ob er daran haften bleibt und die Vorspeise bis an sein Lebensende für das Hauptmenü hält, wird seine weitere Bewußtheitsentwicklung entscheidend beeinflussen.
Sehr aufschlußreich finde ich in diesem Kontext auch "Buddhismus und Psychotherapie" von John Wellwood
Von John Welwood sind eine Reihe weiterer Bücher erschienen, ich denke, ich kann sie bedenkenlos weiterempfehlen: auch wenn ich nur kurz in die obige PDF reinlas, kann ich mit Überzeugung behaupten, dass hier ein Erfahrener schreibt.
http://www.amazon.de/B%C3%BCcher-John-Welwood/s?ie=UTF8&page=1&rh=n%3A186606%2Cp_27%3AJohn%20Welwood