@TheLolosophian@LaskerRamakrishna Paramahamsa gab seinen Schülern diese simple Anweisung:
“Sei absolut davon überzeugt, dass du lediglich eine Maschine bist, die von Gott gesteuert wird, und dann magst du tun, was immer du willst.”Lasker:
BW 118 - ethischer Nihilismus
Psychologisch: Ich-Störung - mit der Aufforderung ggf. auch - mangels Verantwortung - dissoziale Verhaltensweisen auszuleben.
Es könnte evtl. auch so sein:
In dem Moment wo ich mich selbst als Maschine betrachte, als ausführendes Organ von Gott/Selbst, nehme ich zwangsläufig nicht nur eine Beobachterposition ein, sondern Gott bekommt mehr Raum in meinem Bewusstsein. Er erscheint zunehmend in meinen Alltäglichkeiten die ja von vielerlei (seiner) Handlungen begleitet werden.
Ich bekomme zunächst Abstand zu meinen Handlungen, und bin nicht mehr so stark mit ihnen identifiziert, wie vorher. Das allein erhöht vielleicht die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit zu einer zukünftigen vollständigeren Desidentifikation.
Wenn ich jetzt einfach tue was ich will -stets mit der absoulten Überzeugung Gott handelt durch mich- werde ich mein Handeln ja auch stets aus Sicht der Beobachterrolle betrachten oder immer mehr betrachten können, also mit Abstand und dem Wissen, Ich bin – nicht meine Taten!
Das „Überzeugt sein“ wird im Zitat mit „absolut“ prägnant betont.
Wenn ich mir vor/während/nach jeder Handlung dessen bewusst bin/werde, dass Gott handelt, dann hat das zur Folge, dass mein Aufmerksamkeitsfokus sehr oft und immer mehr auf DAS/Gott gerichtet sein wird. Und auf die (neue) Lücke zwischen meinen Handlungen und mir.
Vielleicht könnte man das mit Achtsamkeit vergleichen. Plötzlich werde ich mir mehr der Abläufe bewusst, und Fragen wie „oh, was hat Gott denn da wieder praktiziert oder sein gelassen etc. :-)“ tauchen auf.
Die Identifikationen und das Involviert-sein fallen ja nicht mit einem mal weg, aber der Fokus der Aufmerksamkeit liegt jetzt häufig auf das was wir in Wahrheit sind. Gott ist permanent präsent......
Bekanntlich hat ja die Beobachterrolle eine starke transformierende Wirkung, weil wir uns hier bereits im Bereich des/zum Nondualen bewegen bzw. des Seins oder sich Gewahr-Seins, statt im MachenModus.
Wir meinen evtl. nur, dass nicht mehr zwischen „Richtig/Falsch“ unterschieden wird, das Demjenigen von nun an alles egal sein könnte was er/sie tut, aber durch die Distanz die zwischen dem Beobachter und seinen Taten hier entsteht, könnten die gleichen Energien anfangen zu wirken wie es bei der Hingabe an Gott/Selbst zustande kommt. Weil hier ja, genauso wie dort, ein Bewusstsein über die Anwesenheit Gottes/DAS und selber nicht der Macher zu sein entwickelt und gefestigt wird.
Wenn wir davon ausgehen, dass nach der Bereitschaft uns hinzugeben, das Selbst alles verwandelt und wir auf diese ab-folgenden Prozesse keinen Einfluss nehmen (wie erwähnt außer die Bereitschaft) und man sich die Frage stellt, wie geht DAS eigentlich vor sich?
Wann und wie genau passieren diese jeweiligen Verwandlungs-/Läuterungsprozze? Dann ist es ja auch nicht möglich das logisch nachzuvollziehen, sondern es bleibt nur zu sagen, dass es passiert.
Was lediglich zu beobachten ist, ist dass wir uns unserer Handlungen, Motive und dem Unbewussten mehr und mehr bewusst werden und das die jeweiligen Schritte jeweils mit Bewusstsein und Beobachten/Gewahrwerden einhergehen.
Also wissen wir zumindest etwas von den Begleiterscheinungen, aber nicht vom eigentlichen Wirken des Selbst/Gott.
Es ist also so, dass wir z.B. Identifikationen und/oder Projektionen zwar erkennen können, wenn es ansteht, aber sie selbst nicht verändern, sondern durch das Gewahrwerden etwas Unerklärliches in Gang getreten wird, das mal früher mal später zur Desidentifikation bzw. zur Rücknahme von besagter Projektion und entsprechender Prozesse führt.
Dieses Etwas/ das Unerklärliche-Wirken, könnte man einer Befolgung der Aufforderung im Zitat aufgrund der oben beschriebnen Aufmerksamkeitsverschiebung und der Einnahme einer Beobachterposition evtl. auch zugestehen.
Wenn also die Aufforderung im Zitat - und so scheint es ja zu sein- zum einen zu mehr Aufmerksamkeit auf Gott/Selbst, und einem zwangsläufigem sich „ihm“ Hingegebenfühlen, weil Gott ja stets handelt, und zugleich mehr Achtsamkeit auf Taten und Regungen führt, die durch die absolute Überzeugung und dem wiederholten inneren Kommentar „das sind Gottes Taten“ aufrechterhalten wird, also zu einer Beobachterposition führt die permanent jeweils Tat und Gott wahrnimmt, dann könnten theoretisch hierbei die gleichen Prozesse losgetreten werden, wie bei der Selbst-Organisation. Alles nötige wäre soweit vorhanden. M.E........nur ein Versuch Stimmigkeit darin zu sehen......
@allNebenbei bemerkt, zu einer Ich-Störung gehört mehr als nur zu glauben von Gott gesteuert zu sein. ;-)