@Didee Grundsätzlich stimm ich Dir zu, daß so vieles berücksichtigt werden muß und es daher nicht einfach ist, die Chance bzw. Zahl weiterer Lebensformen, gar mit Intelligenz, abzuschätzen, und das dann auch noch für unsere Gegenwart.
Dennoch muß ich mal ein wenig den Krümelka**er raushängen lassen.
Die Dinos herrschten nicht 300 Millionen Jahre. Sie kamen vor vielleicht 245 Millionen Jahren auf, und die Vorherrschaft erlangten sie vor grob 230 Millionen Jahren. Vor 65 Millionen Jahren starben die Nicht-Vogel-Dinos komplett aus. Das macht eine Vorherrschaft von weniger als 170 Millionen Jahren.
Die Säuger entstanden übrigens wie die Dinos im Zeitalter der Trias (wenn auch nicht wie jene am Anfang der Trias, sondern mehr zum Ende hin). Auch wenn sie nicht die dominierende Gruppe stellten, so legten sie durchaus eine Evolution vor. Wichtige Eigenschaften entstanden hier, und es entfaltete sich bereits eine wesentliche Vielfalt, sodaß die Säuger nach dem Aussterben der Dinos "gut vorbereitet in den Startlöchern saßen". Die Dino-Ära hat die Evolution der Säuger nicht aufgehalten, höchstens graduell ausgebremst. Wenn überhaupt.
Hinzu kommt, daß unsere Vorfahren nach der Kreide nicht zum ersten Mal "das Szepter in die Hand nahmen". Nein, unsere Vorfahren waren schon zuvor die dominierende Landwirbeltiergruppe. Und zwar während des Perm und der Untertrias. Zunächst als Pelycosaurier (am bekanntesten Dimetrodon und Edaphosaurus), ab dem Mittelperm dann in Form der Therapsiden. Kurz nach dem Massensterben am Ende des Perm stellte die Therapsidengattung der Lystrosaurier ungefähr 50% aller Landwirbeltiere bzw. Landwirbeltier-Biomasse.
Daß auf der Erde erst mal zwei Milliarden Jahre nix los war und dann die Evolution durchstartete, ist zwar irgendwie richtig, klngt bei Dir freilich ein bisserl nach "da kam erst Leben und Evolution auf". Vielmehr gabs rund zwei Milliarden Jahre lang praktisch nur Einzeller. Aber Evolution gabs da auch schon und fing nicht erst später an. Diese Zeit wurde nicht vertrödelt. Vielmehr entstand in dieser Zeit die Zellsymbiose mit den Chloroplasten, die durch Photosynthese viel mehr Energie als durch Chemosynthese bereitstellen konnte. Zugleich wurde dabei überhaupt erst atmosphärischer freier Sauerstoff produziert. Eine weitere entstandene Zellsymbiose, die mit den Mitochondrien, konnte schließlich den atmosphärischen Sauerstoff zur Energiegewinnung umsetzen, was dann bei den Tieren die Vielzelligkeit ermöglichte.
Auch hier: das Leben konnte mangels Sauerstoff-Atmosphäre lange Zeit nix Vielzelliges hervorbringen - ein Problem, vor dem auch andere Planeten stehen - blieb aber nicht tatenlos, sondern evolvierte dennoch weiter, was dann den Lebensformen durchaus zugute kam, die lebten, als es dann genügend Sauerstoff gab.
Selbst die Zeit der Schneeballerde, ebenso die Phasen des Massensterbens, waren nichts, das die Evolution jetzt irgendwie ausgebremst, gar zurückgeworfen hätte. In der Regel waren das sogar Evolutionsbeschleuniger. Andere Planeten mögen andere Events haben als unsere Erde mit "Schneeball", Massenvulkanismus und Asteroidenimpakt, aber irgendsolche Events gibts auch auf anderen Planeten, sodaß der Einfluß auf die Evolution und Evolutionsgeschwindigkeit überall gegeben sein dürfte, ähnlich wie bei uns.
Und nein, uns gibts nicht erst seit ein paar tausend Jahren. Unsere Gattung "Homo" (= Mensch) existiert seit ca. 2 1/ Millionen Jahren, unsere spezielle Art Homo sapiens seit irgendwas knapp 400.000 Jahren, und den anatomisch modernen Homo sapiens seit 200.000 Jahren. Erste Hochkulturen bildeten sich dann erst vor rund 5000 Jahren. Aber ein Mensch von vor 200.000 Jahren stand uns in nichts nach, was Fähigkeiten udgl. betrifft.
Na jedenfalls könnte es auf anderen Planeten durchaus etwas früher als bei uns zu intelligentem Leben gekommen sein (gemessen an der jeweiligen Planetenentstehung), jedoch nicht im Sinne vieler hundert Millionen Jahre früher. Aber 10 oder 50 Millionen Jahre früher kann genauso reichen, daß sich zwei intelligente Spezies nie "begegnen".
RogerHoustons Frage, wieso intelligente Spezies nicht so lange überleben können dürfen, teile ich ebenso. Als biologische Spezies sehe ich durchaus Probleme, daß wir si lange durchhalten können. Doch als kulturelle "Spezies" weiß ich nicht, wieso wir unbedingt aussterben müßten. Daß wir in fünf Millionen Jahren nicht mehr "Homo sapiens" sind, das glaub ich gerne, zumindest könnten jene Zukünftige und heutige Menschen keine gemeinsamen Nachkommen miteinander zeugen (ok, schon allein, weil wir in fünf Millionen Jahren schon tot sein werden, zumindest impotent
;) ). Auch als Kulturspezies vermute ich, daß wir nicht so lange durchhalten, doch ehrlich - ich kenne keinen wirklichen Aussterbegrund. Und das "wir vernichten uns selber" bringts einfach nicht, das sind für mich nur Standardfloskeln der Sichselbstfürbesseralsderresthalter.