behind_eyes schrieb:Ähnlich wären für mich eigentlich alle Lebewesen die sich sehend, hörend, riechend, gehend verhalten. Dazu noch Gliedmaßen die es ermöglichen Objekte zu bearbeiten, greifen etc. Im Grunde wie wir.
Wie gesagt, eben noch gehörte für Dich zu was Intelligentem noch wenigstens der Aufrechte Gang. Wenn Du natürlich jetzt Giraffe und Nacktschnecke für ähnlich hältst, und wenn irgendein intelligentes Alien auch wie ne Krabbe aussehen darf, dann ist "ähnlich" zwar fast so beliebig-inflationär wie "alles außer Kugel", aber klar, dann ist Dein "ähnlich" akzeptabel.
behind_eyes schrieb:Aufrechter Gang ist für mich deswegen erwähnenswert gewesen weil ich davon ausgehe das jede Spezies welche ihre Umgebung selber formt dies am besten kann wenn die Gliedmaßen zur Fortbewegung unten sind während die Gliedmaßen für operative Tätigkeiten oben sind.
1) Unter Tetrapoden nennt man das Bipedie. Und der Aufrechte Gang ist da die seltene Ausnahme drunter. Vögel sind derart zweifüßig unterwegs, Känguruhs können das, viele Dinos (nicht nur die Theropoden) waren biped. Aber deren Rumpfachse ist/war eben nicht "aufrecht".
2) Sobald mehr als zwei Exremitätenpaare beteiligt sind, brauchts für das Freiwerden eines einzigen Paares nicht mal so eine anatomische Rumpf-Umgestaltung wie bei den bipeden Tetrapoden. Zum Bleistift haben die Arthropoden gleich mehrere Extremitätenpaare "für andere Tärigkeiten" als die Fortbewegung freigestellt. Die Kieferklauen etwa dienen der Nahrungsaufnahme und -zerkleinerung, die Pedipalpen der Spinnen dienen dem zusätzlich noch, und die Antennen der Krebstiere sind zu Sinnesorganen geworden. Und trotzdem haben all diese Viecherln mehr Beinchen als wir und sind Null aufgerichtet oder so.
behind_eyes schrieb:Früher war es auch mal wichtig sich in der Natur zu erheben um besseren Weitblick zu haben
Ja, den Unfug hab ich so auch noch in der Schule gelernt. Der Aufrechte Gang entstand aber nicht in diesem Zusammenhang. Und die Größenzunahme der aufrechtgehenden Homininen von Australopithecus-Maßen zur Massaigröße bereits des frühen Erectus-Typen hat auch nichts mit nem höheren Ausguck zu tun, sondern mit einer erhöhten Agilität unserer Anatomie (hoher Hüftbereich, lange Beine). Seit Homo erectus haben wir diesen Höhenzuwachs. Und seit dem sind wir erfolgreiche Jäger. Viele Tiere sind schneller als wir, aber nur wenige laufen am Tag so viele Kilometer wie unsereins (wenn wir nicht auf dem Bürostuhl oder vor Glotze und PC sitzen).
behind_eyes schrieb:Weil sie nicht mehr benötigt werden
Nochmals: nicht mehr benötigt zu werden ist kein Grund, ausselektiert zu werden. Benutz die Vokabel "Evolution" nicht als Zauberstab, sondern erkläre, wie das gehen soll.
behind_eyes schrieb:Aber deutlich menschlicher als ich es durchgehen lassen würde wenn ich von ähnlich spreche.
Wie gesagt, als Du noch mit dem Aufrechten Gang daherkamst, spielte Deine Liga "ähnlich" im Startrek-Universum. Wenn für Dich mittlerweile dagegen so gut wie "alles außer Kugel" unter "ähnlich" rangiert, haste ne gehörige Kehrtwende gemacht. Steh doch dazu!
behind_eyes schrieb:Die Frage die sich mir stellt, kann ein Körper wie der eines Dinosauriers die Konstruktionsleistungen wie sie bei uns geschehen sind, überhaupt ausführen.
Na ohne diese Frage beantworten zu können, sollteste schon mal nix ausschließen. Wieso also bringste hier dies als "Einwand"?
Na jedenfalls waren die Vorderextremitäten vieler Theropoden nicht nur in verschiedenen Richtungen beweglich (gerade bei den agilen, schnellen), sondern auch recht kräftig (bis hin zum Tragen des eigenen Körpers beim Fliegen). Die Hände waren zum Teil recht grazil und der Daumen den anderen Fingern gegenüber annähernd opponierbar.
Original anzeigen (1,4 MB)behind_eyes schrieb:Wäre es möglich das ein Lebewesen, Dinosaurier, groß, schwer, relativ behäbig im Gegensatz zu uns am Ende in der Lage ist technologische Leistungen zu vollbringen wie wir? Ein erstes Boot zusammenbauen, ein erstes Flugzeug bauen, den ersten Computer verkabeln etc.
So wenig, wie der hier es konnte:
Original anzeigen (0,2 MB)Purgatorius ist der älteste bekannte Primat (oder auch nur Primatenvorfahr), den wir kennen. Quasi unser Ahne (vielleicht auch nur der Bruder vom Ahnen, Unterschied allenfalls wie zwischen Vulkanier und Romulaner). Und er lebte zu der Zeit, als die Dinos gerade frisch ausgestorben waren. Der ist also von unseren Skills bis 65 Millionen Jahre entfernt. Die Dinos, die zu jener Zeit ausstarben, sind ebenfalls 65 Millionen Jahre von dem entfernt, zu dem sie hätten werden können. Wenn die also keine Platinen zusammenlöten konnten, ist das kein Handycap.
behind_eyes schrieb:Warum glaubst du das sie sich nicht so entwickelt hätten?
Weil sie das, was sie brauchten, schon hatten. Effektive Laufbeine, ganz ohne verkürzten Fuß mit Sohlengang, freie Hände ganz ohne erigierte Wirbelsäule, 3D-Sehen mit großem Sichtfeld usw. usf. Keine dieser Abänderungen hin zu humanoider Anatomie läßt sich rechtfertigen. Russell wollte humanoides Aussehen, also hat er es sich zusammengesponnen. Das mal als Kurzversion. Für ne Langversion solltest Du schon selber fundierte Einwände vorbringen.
behind_eyes schrieb:Nachtrag: war der Bart beim Mann nicht nützlich fürs Jagen in kalten Temperaturen?
Erst mal solltest Du Dich von der Mär rein jagender Männergesellschaften verabschieden. Zweitens lebten bis vor 40.000 Jahren fast alle Homininen in tropischen und subtropischen Gefilden, da muß niemandes Backen vor Kälte geschützt werden. Zudem sind die mit dem stärksten Bartwuchs nicht die in den äquatorfernsten Gefilden.
behind_eyes schrieb:Weiß nicht wie schnell sowas gehen sollte.
Macht nix. Du weißt ja auch nicht, seit wann es nen Selektionsdruck auf sonstige Körperbehaarung in unserer Ahnengalerie gab oder wann wir das Körperhaar so weitgehend verloren haben (wie's ausschaut vor knapp 2 Millionen Jahren). Weswegen es nur umso verwunderlicher ist, daß für Dich ne Spezies nach dem Verlassen des Heimatplaneten die Haare verliert.